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"Ihre Finger zittern, als sie das Kleid der Lotte Spannring säumt. In ihrem erregten Zustand wagt sie die Stiche, die auf dem feinen Gewebe unsichtbar bleiben müssen, nicht mehr zu machen. Max, denkt sie zum ersten Mal. Max! Da hat sie einen Namen, der zu ihr gehören könnte, der sich an ihren heften ließe. In diesem Augenblick wünscht sie sich den Mann ins Zimmer. Komm! sagt sie. Jetzt könnte sie ihm ihre Antwort geben. Sie ist bereit. Du, flüstert sie, und denkt sich als Frau Leimer. Schluß mit dem Fräulein Roswitha." Eine Geschichte aus der österreichischen Provinz, die Geschichte eines…mehr

Produktbeschreibung
"Ihre Finger zittern, als sie das Kleid der Lotte Spannring säumt. In ihrem erregten Zustand wagt sie die Stiche, die auf dem feinen Gewebe unsichtbar bleiben müssen, nicht mehr zu machen. Max, denkt sie zum ersten Mal. Max! Da hat sie einen Namen, der zu ihr gehören könnte, der sich an ihren heften ließe. In diesem Augenblick wünscht sie sich den Mann ins Zimmer. Komm! sagt sie. Jetzt könnte sie ihm ihre Antwort geben. Sie ist bereit. Du, flüstert sie, und denkt sich als Frau Leimer. Schluß mit dem Fräulein Roswitha."
Eine Geschichte aus der österreichischen Provinz, die Geschichte eines beschädigten Frauenlebens. Roswitha, von Beruf Änderungsschneiderin, 42 Jahre alt, alleinstehend, ist gehbehindert, ihr ganzer Stolz sind ihre schönen Finger. Es geschieht nichts Besonderes in ihrem Leben, bis eines Tages das Pfarrhaus, in dem sie lebt, renoviert wird und plötzlich Max auf dem Gerüst steht. Mit einem Heiratsantrag überrumpelt er Roswitha, er zieht bei ihr ein. Vom Heiraten ist bald nicht mehr die Rede, er will doch nur ein "Winterquartier". Max ist grob und von der Umgebung ist kaum Hilfe zu erwarten. Das Unheil nimmt seinen Lauf.
Autorenporträt
Evelyn Grill, geboren 1942 in Garsten, lebt als freie Schriftstellerin in Freiburg im Breisgau. Mehrere Romanveröffentlichungen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Der Rezensent mit dem Kürzel "jdl" ist voll des Lobes für dieses "kunstvolle Kammerspiel", das eine bittere Beziehungsgeschichte ebenso "subtil" und ironisch wie spannungsreich erzählt. Selbst die "komische Substanz menschlicher Beziehungen" kommt nicht zu kurz, was angesichts des beklemmenden Szenarios, das hier beschreiben wird, schon eine Leistung ist. Der Rezensent lobt den "genauen Blick" der hierzulande erst spät entdeckten Autorin und ist beeindruckt von "jener Innensicht, die den Roman so beklemmend authentisch macht". Erzählt wird ein Prozess von Desillusionierung und Ernüchterung, die eine Frau mit ihrem "schweren, schwankenden Mann" durchläuft.

© Perlentaucher Medien GmbH