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+++ Ausgezeichnet mit dem National Book Award 2014 +++ 16. Mai 1976. Unter Lebensgefahr entfernt sich ein angesehener junger Offizier von der Truppe und wagt die Flucht über das Südchinesische Meer - doch er möchte sich nicht, wie so viele andere, aus der Volksrepublik China absetzen. Er will weg aus Taiwan. Lin Zhengyi ist davon überzeugt, ihm stehe auf dem Festland eine goldene Zukunft bevor. Die Geschichte gab ihm recht: Zhengyi profitierte vom rasanten Aufstieg Chinas und wurde zu einem weltbekannten Ökonomen.Erfolgsgeschichten wie diese sind aber nur eine Seite der Medaille. Wie in kaum…mehr

Produktbeschreibung
+++ Ausgezeichnet mit dem National Book Award 2014 +++ 16. Mai 1976. Unter Lebensgefahr entfernt sich ein angesehener junger Offizier von der Truppe und wagt die Flucht über das Südchinesische Meer - doch er möchte sich nicht, wie so viele andere, aus der Volksrepublik China absetzen. Er will weg aus Taiwan. Lin Zhengyi ist davon überzeugt, ihm stehe auf dem Festland eine goldene Zukunft bevor. Die Geschichte gab ihm recht: Zhengyi profitierte vom rasanten Aufstieg Chinas und wurde zu einem weltbekannten Ökonomen.Erfolgsgeschichten wie diese sind aber nur eine Seite der Medaille. Wie in kaum einem anderen Teil der Erde prallen in China heute Erwartungen, Hoffnungen und Enttäuschungen aufeinander. Evan Osnos, der acht Jahre als Korrespondent für amerikanische Zeitungen und Magazine aus dem Reich der Mitte berichtete, schildert in seinem einzigartigen Porträt diese Konflikte. Er sprach mit Glücksrittern auf der Jagd nach Reichtum, begleitete Künstler wie Ai Weiwei oder den Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo und wurde Zeuge einer neuen Spiritualität, die trotz der Herrschaft der Kommunistischen Partei gedeiht. Die vorsichtige Öffnung des Landes in den neunziger Jahren, so sein Fazit, hat eine Sehnsucht nach Wohlstand, Wahrheit und Glaube ausgelöst, die kaum noch zu kontrollieren ist.
Autorenporträt
Osnos, EvanEvan Osnos, geboren 1976, ist ein US-amerikanischer Buchautor und Journalist. Seit 2008 ist er Redakteur beim Magazin The New Yorker. Zusammen mit Kollegen erhielt er 2008 den Pulitzer-Preis für investigativen Journalismus. Sein Buch Große Ambitionen. Chinas grenzenloser Traum wurde 2014 mit dem National Book Award ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.07.2015

Ganz schön verrückt, diese Chinesen!

Einblicke in die strukturelle Nervosität einer Gesellschaft: Der Journalist Evan Osnos beschreibt das große Sozialexperiment des neuen China in ziemlich schrägen Geschichten.

Seit den Zeiten des legendären "Times"-Reporters George Ernest Morrison, der halb China zu Fuß durchquerte, im Sommer 1900 mitten in den Boxer-Aufstand geriet und 1919 die chinesische Regierung auf der Versailler Friedenskonferenz vertrat, hat kaum ein westlicher China-Korrespondent darauf verzichtet, die vor Ort gesammelten Erfahrungen in einem Buch zusammenzufassen. Von Morrisons "An Australian in China" (1895) bis zu Evan Osnos' "Age of Ambition", das ein Jahr nach seinem Erscheinen nun auf Deutsch vorliegt, hat sich eine stattliche Bibliothek der China-Berichterstattung angehäuft. Als die akademische Sinologie das China ihrer Gegenwart ignorierte, waren Reportagen alternativlos wichtige Quellen. Einige wurden zu Klassikern wie Edgar Snows Bericht über seinen Besuch bei Mao Tse-tungs Guerrillakämpfern im Jahre 1936. Heute gibt es Hunderte von ausgezeichneten Fachleuten zu Politik, Gesellschaft und Ökonomie Chinas. Da ihre Analysen aber nur selten eine breitere Öffentlichkeit erreichen, bleibt die Deutungshoheit von Medienvertretern intakt. Journalisten waren und sind die einflussreichsten Interpreten Chinas, und manche gehören zu den besten überhaupt.

Anders als Morrison sprechen und lesen sie heute fast alle Chinesisch. Sie füllen deshalb ihre Bände mit Gesprächen quer durch die chinesische Gesellschaft und beziehen sich immer wieder auf die chinesischen Medien und den besonders ergiebigen Debattenraum des Internets. Anders als ihre Vorgänger vor dreißig oder vierzig Jahren können sie sich im Land relativ frei bewegen. Im Unterschied zu früheren Generationen von Berichterstattern müssen sie damit rechnen, dass viele ihrer Leser selbst schon in China waren und deshalb statt elementarer Landeskunde Blicke hinter wahre oder vermeintliche Kulissen erwarten. Neu ist schließlich der konzeptionelle Rahmen, in den sich alle Reportagen einschreiben: Die "Revolution" ist vorüber, die brutal-langweilige Parteiherrschaft einstweilen stabil, ein medial reizvoller Kampf zwischen "Linien" innerhalb des Machtapparats - "Pragmatiker" versus "Ideologen", wie das früher hieß - nicht zu erkennen. So konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf zwei Themen: die Kraftquellen des unheimlichen "Aufstiegs" Chinas in der Welt und die Frage, was aus den Menschen in einer Gesellschaft wird, in der - mit Karl Marx zu sprechen - die "Entfesselung der Produktivkräfte" und ihre mentalen Folgen durch kein verbindliches Wertesystem gebändigt werden.

Evan Osnos vertrat zwischen 2005 und 2013 erst die "Chicago Tribune", dann den "New Yorker" in Peking. Er ist hervorragend informiert und ergänzt seine Augen- und Ohrenzeugenschaft durch Vergewisserung bei der China-Forschung. Die inzwischen im englischen Sprachraum üblich gewordenen Stilmittel der China-Reportage, wie sie sich in fast allen dieser "Mein China"-Bücher finden, beherrscht er routiniert: viele human interest stories, am liebsten grelle Geschichten von rasantem Erfolg und dramatischem Absturz, der durchs Land rasende Reporter als Kumpel, dem zufällig die interessantesten Leute über den Weg laufen. Das Material für eine bitterernste Comédie humaine hat Osnos, nicht aber die Unbarmherzigkeit eines Balzac und die Lakonik Ryszard Kapuscinskis. Das Buch liest sich kurzweilig, und man wartet auf die nächste bizarre Anekdote. Doch es fehlt an Form; die Einordnung des lebenssatten Stoffes unter die drei Rubriken "Wohlstand, Wahrheit, Glaube" wirkt etwas willkürlich; und es bleiben Zweifel, weshalb Osnos ausgerechnet diese Geschichten erzählt und nicht andere. Am einfachsten beantwortet sich diese Frage, wenn von Skandalfällen die Rede ist, die in China selbst für Aufsehen sorgten.

Was will das Buch sagen? Osnos hält keine einfachen Botschaften bereit. Er verzichtet auf die üblichen Prognosen. Ein kohärentes Bild von der Gesellschaft Chinas stellt sich nicht ein (Statistiken fehlen ganz), eher ein atmosphärischer Eindruck von Haltungen, Stimmungen, kollektiven Einstellungen und Emotionen. Der Untertitel der sonst gelungenen Übersetzung nimmt dem Buch seinen Stachel. "Chinas grenzenloser Traum" lautet er. Doch für Evan Osnos gibt es kein China, sondern nur Chinesen, die meist in scharfem Wettbewerb gegeneinander konkurrieren - und dennoch manchmal zu Fürsorglichkeit und Solidarität fähig sind. Und diese Chinesen träumen nicht still vor sich hin. Sie sind voller exaltierter Sehnsüchte und ständig in gehetzter Eile, niemals ganz zufrieden, auch nie ganz sicher im Besitz des Erreichten, denn die gottgleiche oberste Führung kann selbst die höchsten Funktionäre und die reichsten Tycoons ins Elend stürzen. "Chasing fortune, truth and faith in the new China" heißt der Untertitel im Original, und genau dies ist die Grundaussage des Buches: Eine ganze Gesellschaft begibt sich auf die Jagd nach Glück. Diese Jagd hat mit der Vergangenheit wenig zu tun. Das neue China geht bestenfalls auf die 1990er Jahre zurück. Es ist die rohe und polternde Parvenu-Nation schlechthin.

Das riesige Sozialexperiment, das Deng Xiaoping einst auslöste, führt zu den seltsamsten Exzessen. Osnos malt sie breit aus, ohne immer der Versuchung des Exotismus zu widerstehen: ganz schön verrückt, diese Chinesen. Der beunruhigende Kern des analytisch etwas anspruchslosen Buches tritt freilich in vielen der Geschichten hervor: Die strukturelle Nervosität in der chinesischen Gesellschaft ist hoch, die Versicherung der Partei, alles unter Kontrolle zu haben, nicht frei von Illusion. Angesichts extremer Erwartungen können Enttäuschungen nur umso kräftiger ausfallen. Eine niedrige Frustrationstoleranz der Bevölkerung setzt auch die Parteispitze unter Druck, die sich allein durch wirtschaftliche Erfolge und nationalistischen Prestigegewinn legitimiert. Auch wenn das Regime seit der Niederschlagung der Tiananmen-Unruhen 1989 alle seine Gegner gebrochen, vertrieben oder mundtot gemacht hat, sind Flächenbrände des Protests stets möglich. China ist entzündlich.

Die Diagnose, mit der das Buch endet, ist von unausgesprochener Ambivalenz. Mitten im Leben der chinesischen Bevölkerung klaffe eine abgründige spirituelle Leere. Trauert Osnos dem, wie er sagt, "alten Glaubensgerüst Chinas" nach? Das verschwand aber schon im frühen zwanzigsten Jahrhundert. Und wurde nicht - darin liegt die Ambivalenz - erst vor drei Jahrzehnten im Westen die Ideologisierung Chinas angeprangert, ein Übermaß an Gläubigkeit? Wie viel "Pragmatismus" brauchen Gesellschaften und wie viel "Spiritualität"?

JÜRGEN OSTERHAMMEL

Evan Osnos: "Große

Ambitionen". Chinas

grenzenloser Traum.

Aus dem Englischen von Laura Su Bischoff. Suhrkamp Verlag, Berlin 2015. 533 S., geb., 24,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.08.2015

Menschen statt Machtmechanismen
Chinas KP setzt auf Wirtschaftswachstum, rigide Beschränkung der Freiheit und auf Zensur.
Doch was denkt, hofft und träumt das Volk? Der Publizist Evan Osnos wagt eine Annäherung
VON VOLKER STANZEL
Das Schlagwort vom „chinesischen Traum“ dient heute auch dem Westen zur griffigen Beschreibung der Ziele von Xi Jinpings China. Allerdings stehen Aspekte dieses „Traums“ im Vordergrund, die dem Westen weniger erfreulich erscheinen. Um die Verjüngung, um größere militärische Stärke und um den Reichtum der chinesischen Nation geht es, vor allem aber darum, dass China den ihm zustehenden Platz in der Welt wieder einnimmt.
  Dieser „Traum“ wurde, seitdem ihn Xi Jinping mit seinem Amtsantritt als Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas im November 2012 propagierte, zum zentralen Thema der chinesischen Medien, und er hat in China selbst unzählige Deutungsversuche ausgelöst. Da sind begeisterte Stimmen: China habe nun endlich dem „amerikanischen Traum“, den amerikanischen Bevormundungsversuchen oder unliebsamen Nachbarn wie Japan etwas Eigenes entgegenzusetzen.   Aber es werden außer den parteitreu-positiven auch ganz andere Stimmen im chinesischen Internet laut. Einige verspotten die offizielle Ablehnung von westlichem Gedankengut in Schulen und Universitäten mit dem Einwand, ob dann nicht auch der schließlich aus dem Westen stammende Marxismus verboten gehöre. Xis Anti-Korruptionskampagne stößt auf die zynische Frage, ob sie nicht bloß Teil des politischen Machtkampfs sei. Und selbst die patriotischen Bekenntnisse zu Chinas territorialen Forderungen, die sich mit den Ansprüchen Japans oder der Südostasiaten stoßen, wecken die skeptische Frage, ob nicht in Wirklichkeit dieser Nationalismus das gefährlichere Übel sei.
  Dass die chinesische Gesellschaft vielfältiger ist, als die offizielle Propaganda behauptet und als wir im Westen es erkennen, ist Thema der Reportagensammlung von Evan Osnos. Osnos war von 2005 bis 2013 als Korrespondent des NewYorker und der Chicago Tribune in China. Über acht Jahre hinweg zeigen seine Aufsätze zunehmend in die Tiefe gehende Vertrautheit mit seinem Gastland. Wo anfangs nur Beobachtungs- und Meinungspixel stehen, werden daraus von Kapitel zu Kapitel überzeugendere Bilder und begründete Meinungen. Ein fesselnder Plauderton und assoziatives Springen in größter Knappheit von einem Thema zum anderen, beides ist der Vielfalt des Gegenstands angemessen. Hier liegt Osnos’ Stärke und wohl auch der Grund für den verdienten National-Book-Award.
  Das Buch muss allerdings in Eile publikationsfähig gemacht worden sein, um nicht zu veralten, denn es endet mit Osnos’ Abreise zum Zeitpunkt der Machtübernahme Xis. Einiges ist deshalb unkorrigiert geblieben („In China wurden Liebesgeschichten erst im 20. Jahrhundert populär“), und auch die deutsche Übersetzung ist spürbar eilig lektoriert worden.
  Die Eile war überflüssig, denn Osnos’ Buch ist nicht zeitgebunden. Sein China ist eines, das über längere Zeit hinweg besteht, denn es lebt von den Menschen Chinas. Osnos verfolgt Schicksale über Jahre. Ai Weiwei, der weltbekannte Künstler, steht für eine uns fast fremde, eigene chinesische Form künstlerischer Freiheit. Liu Xiaobo, der Dissident und Friedensnobelpreisträger, kritisiert die chinesischen Intellektuellen, denn sie lassen Achtung für „die Unabhängigkeit des Geistes und die Eigenständigkeit des Individuums“ vermissen. Der charismatische Englischlehrer Li Yang sieht seinen eigenen Erfolg und den seiner Gesellschaft abhängig von der Internationalisierung des Landes. Der populäre nationalistische Internetaktivist Tang Jie wütet: „Alles Helle wird mit dem Westen verbunden, alles Dunkle mit dem Osten. Dieses Weltbild sollte gestürzt werden.“
  Chinas Entwicklungsweg unterscheidet sich vom Modell Japans und der meisten anderen ost- und südostasiatischen Länder schon durch die Größe und den Bevölkerungsreichtum des Landes, dank derer es mehrere Entwicklungsstadien gleichzeitig erlebt. Durch Jahrzehnte der Herrschaft Maos wurden tief verwurzelte kulturelle Traditionen ausgelöscht. Die herrschende KP verweigert jeden Anschein einer Demokratisierung, will die Wirtschaft aber weiter liberalisieren. Schließlich möchte China endlich den ihm längst zustehenden Platz in der Welt einnehmen.
  Diese Faktoren sind die Wurzeln von Konflikten, die es anderswo in Ostasien so nicht gibt. Die Ungleichzeitigkeit des Wirtschaftsfortschritts führt zu sozialen Reibungen und zu weltweit fast beispiellosen Unterschieden zwischen Arm und Reich. Die Ausradierung großer Teile chinesischer Kulturtraditionen hat ein Defizit an seelischer Orientierung zur Folge. Das Beharren auf totalitärer staatlicher Repression desillusioniert die neue bürgerliche Mittelschicht, so zufrieden sie mit den gewaltigen wirtschaftlichen Fortschritten des Landes selbst auch sein mag.
  China ist also nicht die durchformierte Gesellschaft, als die es erscheinen will. Das führt Osnos seinen Lesern plastisch vor Augen. Seine Gesprächspartner, die der Leser Schritt für Schritt fast persönlich kennenlernt, repräsentieren überraschende Phänomene wie die neue Religiosität, oder auch Korruption als jahrtausendealtes Problem Chinas (dieses Kapitel übrigens ist ein wirkliches Muss!), das wachsende Bewusstsein für Recht und Unrecht selbst in den abgelegensten Ecken des riesigen Landes, und die Zweifel an der Legitimität der kommunistischen Herrschaft, die Risikobereitschaft von Menschen, die sich als Individuum entdecken, die Härte der „Tiger-Mamas“ bei der Erziehung ihres (einzigen) Kindes.
  Wenn der Westen beobachtet, wie China sich fortentwickelt, tut er gut daran, nicht nur auf Zahlen und expandierende außenpolitische Ansprüche zu schauen, sondern mit Evan Osnos darauf zu achten, was diese Entwicklung für die Menschen bedeutet, und was deren Perspektiven, Ängste und Hoffnungen sind. Denn sie sind es, die uns in Zukunft mehr beschäftigen werden, als der Traum eines noch so mächtigen Parteigeneralsekretärs. China ist, zeigt Osnos, eine immer pluralistischere Gesellschaft mit Reichtum an vielen Träumen, vielen Ideen und Persönlichkeiten, der Chinas Zukunft sehr viel eher prägen wird, als die Männer an der Spitze.
  Deren einzige Antwort auf die Umbruchprozesse ihrer Gesellschaft ist es, die Zügel anzuziehen, Gedankenfreiheit zu verbieten und die Wirtschaftskraft weiter anzuheizen, was immer die Konsequenzen für Gesellschaft und Umwelt sind – ein „Glücksspiel“, nennt Osnos es. Der Weg Chinas wird deshalb noch über große Hindernisse und Konflikte führen.
  So ist es folgerichtig, wenn am Ende des Buchs nicht einer der Gewinner des chinesischen Aufbruchs steht, von denen wir im Westen uns immer gern erzählen lassen, sondern einer der Verlierer, enttäuscht und stolz, schwankend „zwischen Angeberei und Selbstmitleid“. Er führt Osnos zum entscheidenden Dilemma von Xis China: die Frage nach der Authentizität des chinesischen Lebens heute – und genau auf diese Frage gibt es keine Antwort.
Volker Stanzel war Politischer Direktor im Auswärtigen Amt und deutscher Botschafter in China sowie, bis 2013, in Japan. Er lehrte Politik an der University of California und arbeitet heute für den European Council on Foreign Relations.
Die chinesische Gesellschaft
ist vielfältiger, als die offizielle
Propaganda behauptet
Am Ende des Buches steht ein
Verlierer – schwankend „zwischen
Angeberei und Selbstmitleid“
Selbstbildnis: Auf dem Tiananmen-Platz in Peking.
Foto: Tomohiro Ohsumi/Bloomberg
  
  
    
Evan Osnos,
Große Ambitionen – Chinas grenzenloser Traum. Aus dem Englischen von Laura Su Bischoff, Suhrkamp 2015, 533 Seiten, 24,95 Euro.
Als E-Book: 21,99 Euro
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»Ein fesselnder Plauderton und assoziatives Springen in größter Knappheit von einem Thema zum anderen, beides ist der Vielfalt des Gegenstands angemessen. Hier liegt Osnos' Stärke und wohl auch der Grund für den verdienten National-Book-Award.« Volker Stanzel Süddeutsche Zeitung 20150818