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Joris wächst bei Onkel und Tante auf; sein Vater ist früh gestorben, die Mutter nachSpanien gezogen - viel mehr weiß Joris nicht über sie. In Stuyvenberghe, seinem Dorf,geht es beschaulich zu; der Kirchturm schaut seit Jahrhunderten schläfrig auf die Häuser herunter, und selbst das Schloß mit den hohen, dunklen Zypressen verfällt auf pittoreske Weise. Bis der Gemeinderat eines Sommers bekanntgibt, daß die Gräber auf dem Kirchhof wegen Umbauten verlegt werden müssen. Das heißt: auch das Grab von Joris' Vater. Von dem hat Joris die allerschönste Vorstellung - und eine alte Keksdose mit wenigen…mehr

Produktbeschreibung
Joris wächst bei Onkel und Tante auf; sein Vater ist früh gestorben, die Mutter nachSpanien gezogen - viel mehr weiß Joris nicht über sie. In Stuyvenberghe, seinem Dorf,geht es beschaulich zu; der Kirchturm schaut seit Jahrhunderten schläfrig auf die Häuser herunter, und selbst das Schloß mit den hohen, dunklen Zypressen verfällt auf pittoreske Weise. Bis der Gemeinderat eines Sommers bekanntgibt, daß die Gräber auf dem Kirchhof wegen Umbauten verlegt werden müssen. Das heißt: auch das Grab von Joris' Vater. Von dem hat Joris die allerschönste Vorstellung - und eine alte Keksdose mit wenigen Fotos, der Rest ist: unscharfe Erinnerung, Wunsch, Erfindung und die Geschichten der Verwandtschaft. Als Joris sich in diesem Sommer zum ersten Mal verliebt, wird das Unterscheiden von Erträumtem und Erlebtem, von Wunsch und Realität noch schwieriger. Erwin Mortier erzählt Joris' Suche nach der eigenen Geschichte, der eigenen Identität mit einem feinen Ohr für Stimmungen und psychologische Details; beschreibt mit meisterhafter Eleganz, wie Joris seine Kindheit anhand von alten Fotos zu rekonstruieren versucht - und nach und nach die feinen Risse in den Bildern erkennt, die er sich von seinem Vater, dem Dorf und der Liebe gemacht hat.
Autorenporträt
Erwin Mortier wurde 1965 in Nevele in Flandern (Belgien) geboren. Er ist Kunsthistoriker, Schriftsteller und Journalist. Für seinen Debütroman Marcel (2001) wurde er mit mehreren Literatur-Preisen ausgezeichnet.

1999
Gerhard Walschapprijs

2000
Van der Hoogt Prijs der Dutch Literature Society

2000
Gouden Ezelsoor für den besten Debütroman des Jahres

2000
Fortis Preis für den besten Debütroman des Jahres

2000
Debutantenprijs (Stichting Perspektief Dordrecht) für den besten Debütroman des Jahres

Sein zweiter Roman, Mijn tweede huid, erschien 2000, 2001 folgte ein Gedichtband, Vergeten licht, sowie 2002 der Roman Sluitertijd.
In deutscher Übersetzung erschienen bisher: Marcel im Suhrkamp Verlag, Meine zweite Haut erschien im Frühjahr 2004, ebenfalls bei Suhrkamp.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Wiebke Porombka hat drei neue Kindheitsgeschichten gelesen, in denen alles andere als romantische Idylle herrscht. In seinem Roman "Belichtungszeit" beschwört der holländische Autor Erwin Mortier eine melancholische, einsame Kindheit und es scheint ihm vor allem um den Prozess des Erinnerns zu gehen, wenn der Erzähler durch alte Fotografien angeregt aus seinen frühen Jahren berichtet. Allerdings wirken die Schilderungen auf Porombka allzu angestrengt und insgesamt nicht wirklich überzeugend. Insbesondere die Vermittlung zwischen kindlichem Erleben und erwachsener Erinnerung findet sie nicht besonders gelungen und auf sie wirken diese Schilderungen wenig lebendig, obwohl sie spürt, wie sehr sich Mortier um den speziellen "proustschen Madeleinefaktor" bemüht.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein prächtiger, gut austarierter Roman; wie immer bei Mortier eine Suche nach der verlorenen Zeit in Bildern und hintergründigen Beschreibungen. Die Technik, die Vergangenheit durch das Betrachten von Bildern lebendig zu machen, beherrscht Mortier wie kein anderer." Trouw