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"Als Zwanzigjähriger, noch während seines Studiums in Paris, beginnt Henryk Elzenberg, sich und die Welt zu kommentieren: "Wenn ich denke, existiere ich nicht, bin ich mir meiner nicht bewußt; es existiert nur das, woran ich denke." Sechs Jahrzehnte lang beobachtet er mit Skepsis und Scharfsinn die intellektuellen Verwerfungen seiner Zeit. Als Resonanzkörper dient ihm die Geistesgeschichte nicht nur des Westens - Sokrates, Russell und Goethe finden sich hier ebenso wie Buddha, Mickiewicz und Brzozowski. Am Ende seines Lebens notiert der Philosoph: "Wer intelligenter ist, hat mehr dumme…mehr

Produktbeschreibung
"Als Zwanzigjähriger, noch während seines Studiums in Paris, beginnt Henryk Elzenberg, sich und die Welt zu kommentieren: "Wenn ich denke, existiere ich nicht, bin ich mir meiner nicht bewußt; es existiert nur das, woran ich denke." Sechs Jahrzehnte lang beobachtet er mit Skepsis und Scharfsinn die intellektuellen Verwerfungen seiner Zeit. Als Resonanzkörper dient ihm die Geistesgeschichte nicht nur des Westens - Sokrates, Russell und Goethe finden sich hier ebenso wie Buddha, Mickiewicz und Brzozowski. Am Ende seines Lebens notiert der Philosoph: "Wer intelligenter ist, hat mehr dumme Einfälle. Sein Geist ist ruhelos, in ständiger Bewegung, also stolpert er ständig. Dummköpfe haben wenig dumme Einfälle.""
Autorenporträt
Karl Dedecius, geboren 1921 in Lodz, war nach der Entlassung aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft als Theaterwissenschaftler, Redakteur und in einer Versicherung tätig. Daneben machte er sich als Übersetzer und Entdecker bedeutender polnischer und russischer Dichter einen Namen. 1979 initiierte er das Deutsche Polen-Institut in Darmstadt, dessen erster Direktor er wurde. Dedecius ist Träger zahlreicher deutscher und polnischer Auszeichnungen, 1990 wurde ihm der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Das "opus magnum" von Henryk Elzenberg (1887-1967) erblickt Rezensentin Marta Kijowska in diesem nun auf deutsch vorliegende Tagebuch des polnischen Philosophen, das Gedanken und Aphorismen über Philosophie, Literatur und Geschichte, über Architektur, Kunst, Politik und Religion aus sechs Jahrzehnten versammelt. Die Eintragungen zeichnen sich nach Ansicht Kijowskas durch einen "präzis-nüchternen Stil" aus. Sie hebt hervor, dass Elzenberg zwar kein fanatischer Anhänger einer bestimmten philosophischen Richtung gewesen sei, sich aber umso energischer für eine "idealistische Version des wertphilosophischen Objektivismus" ausgesprochen habe. So habe er überzeugt die These vertreten, dass die ethischen und ästhetischen Werte unabhängig vom Geschmack und den Bedürfnissen eines Individuums oder einer Gesellschaftsschicht seien. Kijowska schildert den Werdegang des Philosophen und geht insbesondere auf sein Verhältnis zum Dichter Zbigniew Herbert ein, einem seiner Schüler, mit dem er freundschaftlich verbunden war. So zitiert sie auch abschließend Herberts Lob von Elzenbergs Tagebuch. Für Herbert war es "eines der wenigen Bücher, das den Leser zu einem besseren Menschen werden lässt".

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