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Im Mittelpunkt des "Jahrbuchs Menschenrechte 2001" steht die Frage, wie Politik und Gesellschaft zur Prävention von Menschenrechtsverletzungen beitragen können. Weitere Beiträge thematisieren u. a. die Auswirkungen der Globalisierung, die Menschenrechtslage in Tschetschenien, der Türkei, Osttimor und Haiti.

Produktbeschreibung
Im Mittelpunkt des "Jahrbuchs Menschenrechte 2001" steht die Frage, wie Politik und Gesellschaft zur Prävention von Menschenrechtsverletzungen beitragen können. Weitere Beiträge thematisieren u. a. die Auswirkungen der Globalisierung, die Menschenrechtslage in Tschetschenien, der Türkei, Osttimor und Haiti.
Autorenporträt
Gabriele von Arnim, 1946 geboren, studierte Politik und Soziologie. Als freiberufliche Journalistin arbeitete sie für Hörfunk, Fernsehen und Zeitungen. Sie lebte zehn Jahre in New York, unter anderem als Korrespondentin für "art". Seit mehreren Jahren moderiert sie "Wortwechsel" (SWR).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.01.2001

Vorbeugen statt Krieg

MENSCHENRECHTE. Daß Vorbeugen besser sei als Heilen, sagt nicht nur der Volksmund, sondern das behauptet auch Hans Koschnick in seiner Bilanz der gescheiterten Versuche, die Konflikte im ehemaligen Jugoslawien zu verhindern beziehungsweise mit nichtmilitärischen Mitteln zu beenden. Der Bosnien-Beauftragte der Bundesregierung, der zuvor einige Jahre vor Ort gewesen ist, weiß, wovon er spricht, und das gibt seinen "Gedanken und Erfahrungen zum Thema Prävention" einiges Gewicht, zumal er sich seinem Thema unter dem Motto "Vorbeugen statt Krieg" ausgesprochen selbstkritisch nähert. Das Thema "Prävention" bildet den Schwerpunkt des Bandes, dem sich zehn Autoren aus unterschiedlichem, durchweg unorthodoxem Blickwinkel nähern. Vieles kommt hier zur Sprache, das Verhältnis von "Militär- und Flüchtlingsschutz" ebenso wie neue "internationale Instrumente des Minderheitenschutzes" oder auch das Verhältnis von "Kleinwaffen und Menschenrechten". Das Kapitel "Regionen und Länder" lenkt die Aufmerksamkeit des Lesers auf einige der "vergessenen" Gebiete der Welt: auf Ost-Timor, Tschetschenien, Bhutan, Haiti und die Türkei. Abschnitte über die "Internationale Menschenrechtsarbeit" und über "Menschenrechte in Europa" sowie ein "Service-Teil" runden das Jahrbuch ab. Hier wird der Blick des Lesers noch einmal auf zwei der "vergessenen Regionen" gelenkt, und zwar in Form einer Chronologie des Weges von Ost-Timor "in die Freiheit" sowie eines Berichts der früheren irischen Präsidentin Robinson an die Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen über ihren Kaukasus-Aufenthalt. Natürlich stutzt der Leser zunächst, wenn gerade im Falle dieser beiden Konfliktgebiete von "vergessenen Regionen" gesprochen wird. Auf den zweiten Blick trifft diese Einschätzung aber durchaus zu: Die Konflikte im Kaukasus und auf Ost-Timor rückten gerade deshalb für einige Zeit in den Vordergrund des medialen Interesses, weil die Prävention dort gescheitert war. Mit der vorübergehenden Beruhigung oder Beendigung der Kämpfe verschwanden sie aus der internationalen Berichterstattung. So bleibt es bei der ernüchternden Erkenntnis: Über Menschenrechte zu berichten und insbesondere den Erfolg präventiver Maßnahmen zu bilanzieren kann keine Erfolgsgeschichte sein. "Ich bleibe skeptisch, aber ich hege auch ein wenig Hoffnung, weil Prävention die einzige Antwort ist, weitere Konflikte in Europa zu verhindern", sagt Hans Koschnick. Damit trifft er die Stimmung und die Einschätzung seiner engagierten Mitautoren. (Jahrbuch Menschenrechte 2001. Herausgegeben von Gabriele von Arnim, Volkmar Deile, Franz-Josef Hutter, Sabine Kurtenbach und Carsten Tessmer. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2000. 415 Seiten, 19,90 Mark.)

GREGOR SCHÖLLGEN

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

In seiner knappen Kritik lobt Gregor Schöllgen die zehn Autoren des Bandes, der "Prävention" von kriegerischen Auseinandersetzungen zum Schwerpunkt hat, für ihren "durchweg unorthodoxen Blickwinkel". Sehr viel Interessantes werde aufgegriffen, bemerkt der Rezensent anerkennend, wobei er besonders auf das Kapitel hinweist, das zwei Konfliktgebiete - Ost-Timor und den Kaukasus - näher betrachtet und anhand dieser "vergessenen Regionen" zeigt, was passiert, wenn Prävention scheitert.

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