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Warum fehlte Island auf den ersten Euro-Scheinen? Wer hat den Staren von Reykjavík Kurt Schwitters' »Ursonate« beigebracht? Und stimmt es, daß ein isländischer Transsexueller nach der Operation vom Mann zur Frau sofort den weiblichen, geringeren Tariflohn erhalten sollte? In 75 Stichworten hinterfragt Wolfgang Müller die Klischeebilder von Island und verrät, was es dort abseits ausgetretener Touristenpfade zu entdecken gibt: sei es die nördlichste Pizzeria der Welt, die größte Schönheitsköniginnen- und Nobelpreisträgerdichte oder die Einsicht, daß sich die Deutschen auf Island zu allen Zeiten…mehr

Produktbeschreibung
Warum fehlte Island auf den ersten Euro-Scheinen? Wer hat den Staren von Reykjavík Kurt Schwitters' »Ursonate« beigebracht? Und stimmt es, daß ein isländischer Transsexueller nach der Operation vom Mann zur Frau sofort den weiblichen, geringeren Tariflohn erhalten sollte? In 75 Stichworten hinterfragt Wolfgang Müller die Klischeebilder von Island und verrät, was es dort abseits ausgetretener Touristenpfade zu entdecken gibt: sei es die nördlichste Pizzeria der Welt, die größte Schönheitsköniginnen- und Nobelpreisträgerdichte oder die Einsicht, daß sich die Deutschen auf Island zu allen Zeiten immer selbst gesucht haben und daß, wer anders auf die Insel blickt, auch Deutschland anders wahrnimmt: Elfenspuren etwa finden sich, wenn man sie lesen kann, auch in Berlin ...
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.05.2008

Alles, was man über Elfen wissen muss
Buchmessen-Gastland 2011: Der Island-Freund Wolfgang Müller beantwortet auch Fragen, auf die man nie gekommen wäre
Spätestens jetzt, da vertraglich besiegelt ist, dass die Frankfurter Buchmesse des Jahres 2011 im Zeichen Islands stehen wird, muss auf ein Werk hingewiesen werden, das uns hilft, die Seele jenes kleinen, heißkalten, von literarischem Schöpfungsdrang brodelnden und von unbändiger Leselust dampfenden Landes besser zu begreifen. Dafür, dass das Büchlein wirklich „Die Wahrheit über Island” enthält, wie der Untertitel behauptet, bürgt der Name des Autors: Wolfgang Müller, Universalkünstler in Berlin, gründete eine Band namens „Die tödliche Doris”, veröffentlichte den Sammelband „Geniale Dilettanten” und qualifizierte sich unter anderem als Vogelkundler und Experte für Gebärdensprache; insbesondere jedoch eilt ihm ein Ruf als großer Islandfreund voraus.
In dieser Eigenschaft vollbrachte er vor zehn Jahren eine Tat, die ihm eine Rolle als Heldenfigur in den isländischen Sagas sichern dürfte und ihn als Fachmann für deutsch-isländische Kulturbeziehungen glänzend legitimiert.
Als die damalige Bundesregierung unter Helmut Kohl das Goethe-Institut in Reykjavik aus finanziellen Erwägungen schloss, eröffnete Müller ein „privates Goethe-Institut” in einem Museum der isländischen Hauptstadt. Statt Deutschunterricht stand „Elfen-, Zwergen- und Sexualkunde” auf dem Lehrplan. Die Institutszentrale in München zeigte sich zunächst amüsiert, ja erfreut über die originelle und kostengünstige Idee, drohte aber mit Rechtsschritten, als Müller begann, Zweigstellen seines Instituts „in der ganzen Welt” und vornehmlich in Berlin auszustreuen. Der Konflikt wurde dadurch gelöst, dass der Künstler sein Projekt in „Walther von Goethe Foundation” umbenannte, nach dem mutmaßlich homosexuellen, als Komponist dilettierenden Enkel Goethes, der von sich sagte: „Mein Großvater war ein Hüne, ich bin ein Hühnchen.”
Die Geschichte jener Vorgänge ist allein schon den Erwerb des Bändchens wert, das sich unter der stimmungsvollen Gletscherbild-Hülle als traditionelles und also höchste Seriosität verheißendes Exemplar der „edition suhrkamp” entpuppt. Doch auch in den übrigen seiner 66 „Betrachtungen” bringt Müller Verblüffendes an den Tag, hinterfragt Klischees und beantwortet neben drängenden Fragen solche, die man sich von allein nie gestellt hätte. Aus dem schier unerschöpflichen Repertoire an Kuriositäten, die das Eiland im Nordatlantik zu bieten hat, seien hier nur das Säugetierpenismuseum, der Papst aller Heiden, die Mäusefähre und der „reitende Urzwerg” (das kleinste Lebewesen der Welt) erwähnt.
Außerdem klärt Müller die seit Jahren hartnäckig in den Medien kursierende Story auf, es gäbe in Island eine staatliche „Elfenbeauftragte”. In die Welt gesetzt hatte er die Ente übrigens selbst, allerdings wider Willen. Die Elfen an sich sind indes eine Realität, an der niemand vorbeikommt, der mit Island und seinen Bewohnern zu tun hat. Zu berücksichtigen sind ferner die Vorliebe der Isländer für Wortspiele und ihre unvergleichliche Fähigkeit, das Absurde in den Alltag zu integrieren – eine Gabe, die unter Deutschen, zumal beim Führungspersonal kultureller Institutionen, leider wenig verbreitet ist. Auf eine Buchmesse, bei der die Elfengläubigen aus dem hohen Norden zu Gast sind, wird man nach der Lektüre von Müllers Buch um so freudiger gespannt sein. Ist eigentlich schon jemandem aufgefallen, dass Island sich in Frankfurt ausgerechnet für das Jahr Zweitausend-ELF beworben hat? KRISTINA MAIDT-ZINKE
WOLFGANG MÜLLER: Neues von der Elfenfront. Die Wahrheit über Island. edition suhrkamp 2511. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2007. 308 S., 11 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Ganz begeistert zeigt sich Kristina Maidt-Zinke von diesem Island-Buch des Universalkünstlers und Island-Freunds Wolfgang Müller. Angesichts der Frankfurter Buchmesse 2011, die im Zeichen Islands stehen wird, kann sie dieses verdienstvolle Werk nur begrüßen, das dazu beiträgt, Land und Leute besser zu verstehen. Sie erinnert auch daran, dass es Müller war, der, nachdem die Regierung Kohl das Goethe-Institut in Reykjavik geschlossen hatte, ein "privates Goethe-Institut" in einem Museum der isländischen Hauptstadt eröffnete. Schon die Geschichte dieses Instituts lohnt in ihren Augen die Anschaffung des Buchs. Aber auch sonst findet sie darin viel Erstaunliches und Kurioses etwa über das Säugetierpenismuseum, den Papst aller Heiden, die Mäusefähre und so weiter sowie die Hinterfragung typischer Island-Klischees.

© Perlentaucher Medien GmbH