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Hitler nannte Alfred Rosenberg den "Kirchenvater des Nationalsozialismus". Sein Hauptwerk, der "Mythus des 20. Jahrhunderts" war im Dritten Reich Pflichtlektüre bei jeder politischen Unterweisung. Doch schon 1934 hat die römische Kurie die wichtigste nationalsozialistische Programmschrift auf den Index der verbotenen Bücher setzen lassen. Kürzlich dazu zugänglich gewordene Quellen lassen die Umstände der Indizierung in neuem Licht erscheinen und geben Antwort auf bislang ungelöste Fragen zum Verhältnis von Vatikan und Nationalsozialismus.
Wenn sich die Kirche zur Zeit des Dritten Reiches
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Produktbeschreibung
Hitler nannte Alfred Rosenberg den "Kirchenvater des Nationalsozialismus". Sein Hauptwerk, der "Mythus des 20. Jahrhunderts" war im Dritten Reich Pflichtlektüre bei jeder politischen Unterweisung. Doch schon 1934 hat die römische Kurie die wichtigste nationalsozialistische Programmschrift auf den Index der verbotenen Bücher setzen lassen. Kürzlich dazu zugänglich gewordene Quellen lassen die Umstände der Indizierung in neuem Licht erscheinen und geben Antwort auf bislang ungelöste Fragen zum Verhältnis von Vatikan und Nationalsozialismus.

Wenn sich die Kirche zur Zeit des Dritten Reiches tatsächlich in Schweigen hüllte, wie ist dann diese frühe Indizierung zu erklären? Der Vatikan hat sich bewusst nicht gescheut, durch den symbolischen Akt der Indizierung Stellung gegenüber der nationalsozialistischen Idee zu beziehen. Sie blieb nicht ohne Folgen: Die Partei setzte ihre ganze Propagandamaschinerie zur Diffamierung der Kirche in Gang. Die deutschen Katholiken sahen sich in einen Gewissenskonflikt gestürzt. Das Buch untersucht, wer an der römischen Kurie die Indizierung des "Mythus" betrieb, aus welchen Gründen sie durchgesetzt wurde und schließlich, wie Pacelli, der spätere Pius XII., sich dazu stellt. Die Frage nach dem "Schweigen" des Heiligen Stuhls zum Nationalsozialismus wird in diesem Buch neu gestellt.

Der Autor:

Dominik Burkart, Prof. Dr. theol., geb. 1967, Habilitation 2002 mit vorliegender Arbeit, ist Professor für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der Universität Würzburg.
Autorenporträt
Dominik Burkart, Prof. Dr. theol., geb. 1967, Habilitation 2002 mit vorliegender Arbeit, ist Professor für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der Universität Würzburg.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Joseph Goebbels hatte für Alfred Rosenbergs "Mythus des 20. Jahrhunderts" nur Verachtung übrig - obwohl der Verfasser von Hitler zum "schärfsten Denker in Weltanschauungsfragen" ausgerufen worden war. Egal, einen "philosophischen Rülpser" nannte Goebbels das Werk. Dominik Burkard zeichnet nun in "Häresie und Mythus des 20. Jahrhunderts" die verschlungenen, von diplomatischem Hickhack geprägten Beziehungen zwischen den Nationalsozialisten und dem Vatikan nach und liefert dabei "differenzierte Erkenntnisse", schreibt Rezensent Christian Jostmann. Doch zeigt das Buch immerhin, so Jostmann, "wie ernst der Vatikan den Nationalsozialismus nahm". 1934 wurde der in mehr als einer Million Exemplaren auf den Markt geworfene - und kaum gelesene - "Mythus" von der römischen Kurie auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt. Burkard arbeitet heraus, dass es hierbei im Wesentlichen drei Positionen innerhalb des Vatikans gab, erfahren wir. Alois Hudal, in der Wolle gefärbter Deutschreaktionär, betrieb die Indizierung, um das "genehme" Politische vom unbequemen Ideologischen trennen zu können. Papst Pius XI. suchte ebenfalls die theologische Konfrontation, wurde dabei jedoch von Kräften aus dem eigenen Umfeld behindert. Vor allem Eugenio Pacelli, Vertreter der dritten Fraktion, spielte in dieser Hinsicht eine wichtige Rolle, schreibt Jostmann, der sich in seiner Rezension im wesentlichen aufs Referieren beschränkt.

© Perlentaucher Medien GmbH
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