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Als die Soldaten landen, haben die meisten Weißen Matildas tropische Insel schon verlassen. Nur einer bleibt. Mr. Watts trägt eine rote Karnevalsnase und kutschiert seine dicke eingeborene Frau in einer Karre umher. Die Kinder nennen ihn Pop Eye, aber außer ihm ist niemand da, der ihnen Unterricht geben könnte. Mr. Watts beginnt vorzulesen: "Große Erwartungen" von seinem "Freund" Charles Dickens. Für die kleine Matilda wird Dickens Held Pip so real wie die eigene Mutter, und die größte Freundschaft ihres Lebens fängt an. Nur: Was soll sie sagen, wenn die Soldaten fordern, man solle ihnen…mehr

Produktbeschreibung
Als die Soldaten landen, haben die meisten Weißen Matildas tropische Insel schon verlassen. Nur einer bleibt. Mr. Watts trägt eine rote Karnevalsnase und kutschiert seine dicke eingeborene Frau in einer Karre umher. Die Kinder nennen ihn Pop Eye, aber außer ihm ist niemand da, der ihnen Unterricht geben könnte. Mr. Watts beginnt vorzulesen: "Große Erwartungen" von seinem "Freund" Charles Dickens. Für die kleine Matilda wird Dickens Held Pip so real wie die eigene Mutter, und die größte Freundschaft ihres Lebens fängt an. Nur: Was soll sie sagen, wenn die Soldaten fordern, man solle ihnen diesen gefährlichen Pip ausliefern, da er doch nur ein Rebell sein könne? Selten sind das Schöne und das Schreckliche, das Menschen einander antun können, so umstandslos, so atmosphärisch und weise erzählt worden.
Bougainville - ein paradiesisches Idyll im Südpazifik. Bis die Soldaten landen. Während Geschützfeuer den nächtlichen Dschungel erleuchtet, Hubschrauber die tropische Stille durchbrechen, entführt der exzentrische Mr. Watts seine Schüler in eine vielleicht bessere, fremde Welt: die Welt des Charles Dickens.
Für die kleine Matilda wird der Waisenjunge Pip so real wie die eigene Mutter, und die größte Freundschaft ihres Lebens fängt an. Ein modernes Märchen vom Wunder des Lesens und der Macht der Phantasie.

"Eines der besten Bücher dieses Jahres! Herzzerreißend, poetisch und voller Überraschungen - ein außergewöhnlicher Roman." (Isabel Allende)
Autorenporträt
Lloyd Jones, geb. 1955 in Lower Hutt, Neuseeland, hat zahlreiche Romane und Erzählungen veröffentlicht und gehört zu den namhaften, vielfach preisgekrönten Autoren seiner Heimat.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.05.2008

In der Tropenschule mit Mr. Watts und Mr. Dickens

Lloyd Jones hat mit "Mr. Pip" den erfolgreichsten Roman Neuseelands und eine Hymne auf Charles Dickens geschrieben: Einladung zu einer Feier der Phantasie im Südpazifik.

Von Felicitas von Lovenberg

Über diesen Roman sollte man lieber nicht zu viele Worte machen, wenn man möchte, dass ihn anschließend möglichst viele Menschen lesen. Man sollte einfach mit Nachdruck sagen: ein hervorragendes Buch, unbedingt zu empfehlen. Falls Nachfragen kommen, sollte man vielleicht damit anfangen, dass "Mr. Pip" Favorit beim letztjährigen Booker-Preis war, obwohl sein Autor Lloyd Jones zuvor in Großbritannien völlig unbekannt und auch Großmeister Ian McEwan mit im Rennen war. Der Aufrichtigkeit halber, aber mit wegwerfender Geste müsste man hinzufügen, dass er dann, für die Buchmacher vollkommen überraschend, gegen "The Gathering" von Anne Enright verlor - solche Entscheidungen sind immer umstritten, man kennt das ja. Sodann könnte man euphorisch berichten, dass "Mr. Pip" außerdem andere wichtige Auszeichnungen wie den Commonwealth Writer's Prize gewonnen hat und auch ohne Booker seinen Autor Lloyd Jones, in seiner neuseeländischen Heimat lange schon ein anerkannter Qualitätsschriftsteller, weltweit bekannt gemacht hat, ja, dass "Mr. Pip" mittlerweile sogar das erfolgreichste neuseeländische Buch aller Zeiten ist. Erst wenn die Frage aufkommt, worum es denn nun geht in diesem fabelhaften Roman, druckst man etwas herum. Es geht um Loyalität, Zivilcourage, Glauben und Empathie, um Charles Dickens und die lebensverändernde Wirkung von Literatur. Und es spielt auf einer Insel im Südpazifik.

Charles Dickens im südpazifischen Dschungel? Das klingt wie "Fluch der Karibik" im viktorianischen Teesalon, also verdächtig nach gesuchter Originalität und wirkungsvoll ausgetüfteltem Plot. Oder, wie die "New York Times" schelmisch bemerkte, nach einem Ausflug ins Paradies der Pädagogen, der sich indes als "überraschend genießbar" herausstellt. In der Tat ist "Mr. Pip" eine Feierstunde der Unterweisung in Menschlichkeit und Mitgefühl, wie jeder ahnen mag, der je dem Waisenjungen Philip Pirrip, genannt Pip, aus "Große Erwartungen" von Charles Dickens begegnet ist - aufgrund seines wechselvollen Schicksals und schließlicher Läuterung, also reichlicher Metaphernausbeute ein Liebling aller Englischlehrer. So auch von Mr. Watts, dem letzten Weißen in Bougainville, der sich aufgrund seiner Hautfarbe ("weiß wie unsere Augäpfel, nur kränklicher") und wohl auch seiner Erscheinung in einem ramponierten, aber dennoch respekteinflößenden hellen Leinenanzug plötzlich als Lehrer in der Missionsschule wiederfindet. Die vorigen Inhaber dieses Amtes hatten die Insel mit dem letzten Boot verlassen. Seither warten die Menschen in Bougainville auf den Krieg oder, wie es die Erzählerin, die vierzehnjährige Matilda, lapidar ausdrückt, "auf die Rothaut-Soldaten oder die Rebellen, wer immer zuerst hier auftauchen würde".

Mr. Watts, dessen seltsame Ausflüge mit seiner Frau Grace - sie schwarz, stolz und stumm auf einem Holzkarren stehend, den er, schmächtig und flatterig, hinter sich herzieht - die Kinder stets fasziniert verfolgt hatten, besitzt als Lehrer vom ersten Tag an die Autorität eines Außenseiters mit Erfahrung in der für die Kinder und ihre Eltern unermesslichen Weite der Welt jenseits der Insel - genau wie Mr. Dickens, aus dessen "Große Erwartungen" Mr. Watts den Kindern täglich vorliest, so dass sie den Roman, ganz wie seine ersten Leser, in Lieferungen aufsaugen. Die Wirkung ist berückend: "Als Mr. Watts mit dem ersten Kapitel fertig war, kam es mir vor, als hätte dieser Junge, Pip, selbst mit mir gesprochen. Ich hatte einen neuen Freund gefunden."

Matildas Mutter Dolores sind dieser neue Freund und die fremden Wörter, mit denen ihre Tochter nach Hause kommt, ja der ganze Literaturzauber, der die Kinder mitten aus der tropischen Hitze ins kalte England versetzt, nicht geheuer. Dolores empfindet den Gentlemanlehrer Mr. Watts als persönlichen Widersacher, als Rivalen bei der Erziehung ihrer Tochter. Dabei lehrt dieser die Kinder nicht nur Rechtschreibung und Einmaleins, sondern er bittet auch ihre Mütter und Großmütter, als Gäste in den Schulstunden ihr ureigenes Wissen weiterzugeben. Und so erfährt die Klasse, wie man einen Tintenfisch tötet, dass Krabben Wetterboten sind oder was es mit dem Glauben an den Feilenfisch auf sich hat. Doch das bringt die vertraute Nähe zwischen Matilda und ihrer Mutter nicht zurück: ",Große Erwartungen' war zwischen uns getreten." Matildas Mutter sieht "nur den Weißen. Und ein Weißer hatte ihr den Mann und mir den Vater gestohlen. Weiße waren für die Kupfermine und die Blockade verantwortlich. Ein Weißer hatte unserer Insel ihren Namen gegeben. Weiße hatten mir meinen Namen gegeben. Und noch etwas war inzwischen klar: Die weiße Welt hatte uns vergessen."

Die Manipulation, die Dolores wittert, könnte auch den Leser irritieren, der hier schließlich ebenfalls eine Lektion verpasst bekommt. Matilda erkennt in den Menschen ihrer Umgebung allenthalben die Romanfiguren wieder, und die geheimnisumrankte Vergangenheit von Mr. Watts erscheint ihr spiegelbildlich für das Leben Pips. Auch den anderen Kindern hilft Mr. Dickens, besser mit der Gewalt fertig zu werden, die ihre Welt bedroht. Umgekehrt können sie nicht verhindern, dass ihr Lehrer und seine Frau diejenigen sind, die erst von den Rothäuten, dann von den Einwohnern am härtesten bestraft werden - für ihr Anderssein. Und selbst wenn sich Mr. Watts den Tod noch eine Weile durch die Kraft der Erzählung vom Leib halten kann, zeigt sich doch, in der haarsträubend grausamen Szene, als Matildas Mutter todesmutig für ihren früheren Feind eintritt, dass man Zivilcourage nicht aus Büchern lernt. Außer vielleicht aus diesem. Denn Lloyd Jones gelingt das unwahrscheinliche Geniestück, einen Roman, der wie ein mustergültiges pädagogisches Lehrstück daherkommt, in eine bild- und sprachgewaltige, von Grete Osterwald mit Feingefühl übersetzte Parabel über die Suche nach Identität zu verwandeln.

- Lloyd Jones: "Mr. Pip". Roman. Aus dem

Englischen übersetzt von Grete Osterwald.

Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2008.

282 S., geb., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.09.2008

Geschichten sind faulenzende Hunde
Wie es sich anfühlt, weiß zu sein: Lloyd Jones’ Roman „Mister Pip”
Blumiger als die Insel Bougainville im Südpazifik kann man sich das Paradies nicht ausmalen: Kaum lässt man ein Samenkorn fallen, wächst eine pralle Pflanze heran. Anfang der neunziger Jahre fand hier ein blutiger Bürgerkrieg statt, von dem die westliche Welt kaum Notiz nahm. Im Zentrum der Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen stand eine Kupfermine, die Haupteinnahmequelle der Insel, die sich im Besitz einer australischen Gesellschaft befand; aber es ging auch um die Zugehörigkeit von Bougainville zu Papua-Neuguinea, um Autonomiebestrebungen der schwarzen Bevölkerung und um viel Geld. Während einer Seeblockade starben Tausende von Zivilisten, weil keine Medikamente und Lebensmittel mehr auf die Insel kamen.
Dieses tückische Tropenpanorama hat der Neuseeländer Lloyd Jones zum Schauplatz seines Romans „Mister Pip” gemacht. Die dreizehnjährige Ich-Erzählerin Matilda berichtet davon, wie der schrullige Mr. Watts als letzter Weißer auf der Insel die Kinder im Dorf unterrichtet. Nachdem sich die übrigen Weißen vor den politischen Unruhen in Sicherheit gebracht haben, wird die Schule geschlossen und die Kinder haben nichts mehr zu tun – bis Mr. Watts seine eher improvisierte Lehrtätigkeit aufnimmt. Dieser blässliche Exzentriker, der immer denselben hellen Leinenanzug trägt, liest den Kindern einen Roman von Charles Dickens vor: „Große Erwartungen” ist die Geschichte des Waisenjungen Pip, dessen trauriges Leben im viktorianischen London eine überraschende Wende nimmt. Auf der Insel selbst wenden sich die Dinge nicht gerade zum Besseren, aber Mr. Watts hat seinen Schülern eine unumkehrbare Begeisterung für „Mister Dickens” und dessen Romanfigur Pip eingepflanzt.
Auf Bougainville verwandeln sich der Frost, der Raureif, die Schweinspasteten aus dem viktorianischen England in exotische Details, die im Klassenzimmer ständig neue Vorstellungskräfte entfesseln. Dass Literatur eine rauschhafte Wirkung haben kann, dass sie Welten aufgehen lässt und das Denken beflügelt, ist selten so zart und dabei absolut unkitschig beschrieben worden wie in „Mister Pip”. Dabei steckt gerade eine Insel wie Bougainville als literarischer Ort voller Kitsch- und Exotismusfallen: Der traurige Tropenmensch, vom weißen Mann erst belehrt und dann vergessen, lauert gewissermaßen hinter jeder Papayastaude. Aber Lloyd Jones geht in keine einzige dieser Fallen, denn der Neuseeländer ist ein ebenso vorsichtiger wie gewiefter Romancier, der auf der englischsprachigen Südhalbkugel längst zu den bekannten Autoren zählt. „Mister Pip” hat ihn 2007 auf die Shortlist des Booker Preises – neben Stars wie Ian McEwan, Peter Carey oder Anne Enright – katapultiert, und der Roman wurde auch in Großbritannien ein Erfolg.
Dass es hier um die ganz großen Fragen geht: um Richtig und Falsch, Schwarz und Weiß, Gott und den Teufel, um die Grausamkeit des Lebens und den Sinn von Literatur – das alles klingt überaus gewichtig, nimmt dem Roman aber nichts von seiner Spannung. Das Schicksal von Mr. Watts, der sich selbst immer mehr in den Dickens-Kosmos flüchtet und in die Fänge der Regierungstruppen gerät, ist eine gelungene Geschichte in der Geschichte; und ebenso wird das Geheimnis seiner Gegenspielerin, der gottesfürchtigen Mutter von Matilda, erst am Schluss gelüftet.
Matildas Mutter ist eine strenge Vertreterin von Gottes „Gutem Buch”, und deshalb sind ihr literarische Phantasiewelten suspekt: „Geschichten haben eine Aufgabe. Die können nicht einfach herumliegen wie faulenzende Hunde”, blafft sie die Kinder an, doch die sind längst schon in den literarischen Kosmos abgetaucht. Dabei ist „Mister Pip” natürlich selbst ein Lehrstück, aber eben eines, das keine moralischen Sicherheiten garantiert. Vielmehr erfindet der Neuseeländer Jones eine postkoloniale Parabel, die die Frage nach der Weißheit des Weißen in schnörkellose Bilder übersetzt: Weiß ist „die Farbe aller wichtigen Dinge wie Eis, Aspirin, Bindfaden oder Mond und Sterne”. Dazu kommt das vermeintlich überlegene Wissen der Weißen, das keine konkurrierenden Erzählungen neben sich duldet. Aber Jones’ sonderbarer Anti-Lehrer protzt nicht mit seiner westlichen Bildung, im Gegenteil, dieser Protagonist hat die Aufgabe, das Wissen der Einheimischen in eine vielstimmige Welterzählung mit einfließen zu lassen.
Das viel beschworene Andere driftet hier geradezu mustergültig zwischen dem Viktorianismus der Dickens-Welt und der pazifischen Insel hin und her; fast wirkt es so, als hätte Lloyd Jones eine der Grundfragen der postkolonialen Philosophie in einen Roman gießen wollen: Wie es sich anfühlt, weiß zu sein, wollen die Kinder irgendwann wissen, und wie es sich anfühlt, schwarz zu sein, fragt der Lehrer zurück. „Normal”, heißt die Antwort, und das lässt den schrägen Vogel kurz grinsen. Der ganze Kosmos der Kolonialliteratur, den Lloyd Jones dezent mit einspielt, hatte vom „Herz der Finsternis” über das „Dschungelbuch” bis zu „Robinson Crusoe” immer genau umgekehrt funktioniert.
Der Autor versetzt sich als 53-jähriger weißer Neuseeländer in die Haut eines schwarzen dreizehnjährigen Mädchens und wiederholt dabei genau die Anstrengungen seiner Figuren: sich in das Andere hineinzudenken, ohne es komplett zu vereinnahmen. Für seine Ich-Erzählerin erfindet Lloyd Jones dabei eine unsentimentale Sprache, die Farben, Formen und Bewegungen protokolliert und manchmal auch ins Komische und Deftige umschlägt – zum Beispiel, wenn Matilda eine der Frauen im Dorf beschreibt: „Man sah ihren mächtigen Hintern und fürchtete um den Klositz.” Solche Kalauer machen „Mister Pip” zu einer schwungvollen Lektüre. Der Bürgerkrieg, der mit voller Wucht zuschlägt, holt die stilistischen und philosophischen Feinheiten wieder auf den brutalen Boden der Tatsachen. Dieses Loblied auf die Sprengkraft der Phantasie misst sich durchaus mit der gemeinen Realität, ohne deshalb in Platitüden nach dem Motto „Wer liest, wird ein guter Mensch” abzugleiten – „Mister Pip” endet mit der Einsicht, dass Literatur eben nicht alles kann. Aber von Lloyd Jones würde man gerne mehr lesen. JUTTA PERSON
LLOYD JONES: Mister Pip. Roman. Aus dem Englischen von Grete Osterwald. Rowohlt, Reinbek 2008. 285 S., 19,90 Euro.
Traurige Tropen, schönes Paradies Foto: imago/Friedrich Stark
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Ganz hingerissen ist Rezensentin Jutta Person von dem Roman "Mister Pip" des neuseeländischen Autors Lloyd Jones, der, als das Buch 2007 im Original erschien, für den Booker Preis nominiert wurde, wie sie mitteilt. Im durch den blutigen Bürgerkrieg erschütterten Bougainville unterrichtet der exzentrische Mr. Watts als letzter Weißer des Dorfes die Kinder und infiziert sie mit dem Virus der Leselust, indem er mit ihnen Charles Dickens' "Große Erwartungen" liest, fasst die Rezensentin zusammen. Sie ist beeindruckt, dass der Autor dabei sämtliche Klippen der Tropenklischees behände umschifft, genauso wie er feinfühlig und, wie Person versichert, "absolut unkitschig" die Wirkung von Literatur beschreibt, ohne sie zu überschätzen. Wie es ihm dazu gelingt, in die Figur der dreizehnjährigen Schwarzen Matilda zu schlüpfen, aus deren Perspektive unsentimental, komisch und mitunter recht deftig erzählt werde, ringt der Rezensentin zudem große Bewunderung ab. Damit demonstriere Jones genau die Einfühlung in das "Andere", das hier in den großen Fragen nach "Richtig und Falsch, Schwarz und Weiß" aufgegriffen werde, so Person anerkennend.

© Perlentaucher Medien GmbH