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Dietrich Grönemeyer hat mit seiner Vision von einer Medizin der Zukunft Aufsehen erregt. Seine Botschaft: modernste High-Tech-Methoden müssen verbunden werden mit einer liebevollen, persönlichen Beziehung des Arztes zum Patienten. Jetzt wendet er dieses Konzept auf junge Menschen an: er macht sie mit den Geheimnissen ihres eigenen Körpers vertraut und zeigt, was man selber tun kann, um gesund zu leben und sich die Errungenschaften der modernen Medizin zunutze zu machen. Das Buch hat eine erzählte, fiktive Rahmenhandlung: die Geschichte vom "Kleinen Medicus" namens Nano. Er hat einen…mehr

Produktbeschreibung
Dietrich Grönemeyer hat mit seiner Vision von einer Medizin der Zukunft Aufsehen erregt. Seine Botschaft: modernste High-Tech-Methoden müssen verbunden werden mit einer liebevollen, persönlichen Beziehung des Arztes zum Patienten. Jetzt wendet er dieses Konzept auf junge Menschen an: er macht sie mit den Geheimnissen ihres eigenen Körpers vertraut und zeigt, was man selber tun kann, um gesund zu leben und sich die Errungenschaften der modernen Medizin zunutze zu machen. Das Buch hat eine erzählte, fiktive Rahmenhandlung: die Geschichte vom "Kleinen Medicus" namens Nano. Er hat einen erwachsenen Arzt zum Freund, der den neuesten medizinischen Wissensstand kennt und erklärt. Und Nano hat eine lebenskluge, erfahrene Großmutter, die ihn mit traditionellen Ratschlägen und Rezepturen versorgt. Dieses "Team" begleitet die Leserinnen und Leser auf einer spannenden Reise zum eigenen (Körper-) Ich.

Autorenporträt
Dietrich Grönemeyer, geb. 1952, ist einer der renommiertesten Ärzte Deutschlands und gilt als "Vater der Mikrotherapie". Der Rückenspezialist ist Inhaber des Lehrstuhls für Radiologie und Mikrotherapie der Universität Witten/Herdecke und Leiter des Grönemeyer Instituts in Bochum. Als Arzt und Autor setzt er sich in Publikationen und Vorträgen für eine neue Wahrnehmung der Medizin ein sowie für eine undogmatische interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedensten Disziplinen zwischen HighTech und Naturheilkunde, zum Wohle der Patienten. Seit Jahren plädiert er für die Einführung von Gesundheitsunterricht an Schulen. Weltweite Gastprofessuren und Vorträge.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.02.2006

Rundreise durch den Körper
Sauber: Grönemeyers "Kleiner Medicus" kommt fast überallhin

Dietrich Grönemeyer ist mit seinen Gesundheitsbüchern zu einer Art Markenzeichen für die Propagierung einer kritischen und zugleich sanften Medizin geworden. Mit dem "Kleinen Medicus" wendet er sich nun an junge Leser, um ihnen Kenntnisse über Aufbau, Funktion und Schönheit ihres Körpers sowie einige medizinische Grundbegriffe zu vermitteln. Als Aufhänger dient die flott erzählte Geschichte um den zwölfjährigen Florian, genannt Nano, der in ein radiologisches Forschungsinstitut gerät, dort in den Mikrobereich verkleinert wird und Reisen durch den menschlichen Körper antritt. Besondere Spannung erfährt die Story durch die Gestalt des bösen Professors, der sich mit Hilfe seines Assistenten Scherge (nomen est omen) und eines umprogrammierten rosa Kaninchens der Erfindungen guter Wissenschaftler bemächtigt.

Nanos Reise durch den Menschen gibt dem Autor Gelegenheit, die besuchten Organe in eingeschobenen lexikalischen Artikeln darzustellen. So erfährt der Leser Wissenswertes über die Lunge, den Magen, die Galle, aber auch über häufige Krankheiten wie Karies, Mittelohrentzündung und Osteoporose. Den naturheilkundlichen Part übernimmt Nanos Großmutter Rosa. Von ihr lernen wir, wie Waden- und Bauchwickel zu fertigen sind, wie der "gigantische Anti-Pups-Tee" oder der "Bauchweh-ex-Tee" gekocht werden.

Grönemeyer schreibt allerdings nicht nur, um auf spannende Weise Wissen über Anatomie und Medizin zu vermitteln. Er hat auch ein pädagogisches Anliegen. Dies ist ihm so wichtig, daß er sich nicht auf die Erkenntnisbereitschaft des Lesers verlassen mag. Sicherheitshalber wird mit kräftigen Adjektiven nachgeholfen. So wird schnell klar, wie glücklich und vorteilhaft das multikulturelle Zusammenleben der Menschen ist. Der Gewinn, den Nano aus seiner italienischen Großmutter, dem chinesischen Wissenschaftler und seinen afrikanischen oder kubanischen Klassenkameraden ziehen kann, ist offensichtlich. Böse Menschen erkennt der Leser leicht daran, daß sie sich nicht waschen, gelbe Zähne haben und so lange rauchen, bis sie dereinst am Lungenkrebs sterben.

Daß Grönemeyer die naturheilkundliche und ayurvedische Medizin am Herzen liegt, beweisen die vielen entsprechenden Rezepte der Omi Rosa. Nicht weniger bemerkenswert ist aber, was in Grönemeyers Welt fehlt: Bei aller detailfreudiger Darstellung des menschlichen Körpers gähnt doch im Unterleib ein großes schwarzes Loch. Offenbar traut sich der Autor nicht, seine Leserschaft mit den Genitalorganen bekannt zu machen. Dabei interessiert doch die Zielgruppe der Jugendlichen nichts so sehr wie das, was sich da in ihrem Unterleib regt. Doch Grönemeyers Buch bleibt sauber, und so fehlt auch konsequenterweise die Darstellung des Moments, an dem die endoskopische Kapsel, mit der Nano den Verdauungstrakt einer jungen Frau durchreist, den Körper wieder verläßt. "Es waren einfach zu viele Eindrücke auf einmal gewesen", entschuldigt der Autor diese Lücke. Immerhin: Nachdem der böse Professor und sein rauchender Gehilfe gefangen sind und neutralisiert scheinen, gelingt es ihnen doch zu entfliehen. So gut ist nicht einmal Grönemeyers Welt, daß hier das Böse für immer ausgeschaltet werden könnte. Dieser Sinn für Realität hat schon wieder etwas Tröstliches.

Gemessen an seinem Anspruch als medizinisches Nachschlagewerk für Jugendliche, läßt das Buch Fragen offen. Es stört auch, wenn die auf Seite 145 gestellte Frage "Und gegen was muß ich unbedingt geimpft sein?" erst auf Seite 334, und dann auch nur teilweise, beantwortet wird. Und ärgerlich ist das oberflächlich angelegte Register, in dem die Buchstaben E, F, P und T vollständig fehlen. Dann kann man es auch gleich ganz weglassen.

Die Verbindung einer fiktiven Geschichte mit einem Nachschlagewerk erleichtert jungen Lesern den Zugang zu Anatomie und Medizin. Daß Grönemeyer in seinem Buch für eine bessere Welt wirbt, ist nicht verwerflich. Nur führt das dazu, daß das Buch subjektive Schwerpunkte setzt und damit dem Anspruch an ein neutrales Lexikon nicht gerecht wird. Die Komposition aus Erzählung und sachlicher Information gerät hier an ihre Grenzen. Kinder werden das Buch trotzdem gerne lesen, schon der spannend erzählten Handlung wegen. Man kann es in der Buchhandlung leicht erkennen: Auf dem Schutzumschlag ist in voller Größe der Herr Professor Grönemeyer abgebildet.

GANGOLF SEITZ

Dietrich Grönemeyer: "Der kleine Medicus". Rowohlt Verlag, Hamburg 2005. 360 S., geb., 22,90 [Euro]. Ab 11 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Leicht spöttisch nimmt Rezensent Gangolf Seitz den "kleinen Medicus" aufs Korn. Der kleine Medicus ist der kleine Nano, der auf eine Winzigkeit verkleinert, eine Reise durch den menschlichen Körper antrete. Autor Dietrich Grönemeyer wolle Jugendlichen nicht nur Kenntnisse von Anatomie und Medizin vermitteln. Er habe auch ein "pädagogisches Anliegen": Der Autor preist naturkundliche und ayurvedische Medizin, die Bösen sind immer die Raucher, so Seitz. Seinem Anspruch, ein medizinisches Nachschlagewerk zu sein, wird das Buch offenbar nicht gerecht, der Rezensent bemängelt "das oberflächlich angelegte Register, in dem die Buchstaben E, F, P und T vollständig fehlen". Ungläubig registriert er auch, dass der Unterleib in diesem Buch praktisch ausgespart ist, obwohl dieses Thema die jugendliche Zielgruppe nach Einschätzung des Rezensenten wohl am meisten interessiert.

© Perlentaucher Medien GmbH"