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Abel, der Sohn des Arztes, liegt auf dem Bett, mit gelockertem Kragen und angespannten Muskeln; er fühlt sich, als habe er Fieber. Aus der Küche hört er das leise Singen des Dienstmädchens, das gerade bügelt. Sein verschleierter Blick schweift aus dem Fenster - und nimmt vage die Silhouette der engen, kopfsteingepflasterten Gassen wahr. Der Geruch nach Tabak und Likör, noch vom Kartenspiel zuvor mit den Freunden, vermischt mit dem schwachen, pudrigen Veilchenduft aus dem Nebenzimmer, verursacht ihm Übelkeit. Doch dann rafft er sich auf - denn Bela, Tibor und die anderen warten bereits am…mehr

Produktbeschreibung
Abel, der Sohn des Arztes, liegt auf dem Bett, mit gelockertem Kragen und angespannten Muskeln; er fühlt sich, als habe er Fieber. Aus der Küche hört er das leise Singen des Dienstmädchens, das gerade bügelt. Sein verschleierter Blick schweift aus dem Fenster - und nimmt vage die Silhouette der engen, kopfsteingepflasterten Gassen wahr. Der Geruch nach Tabak und Likör, noch vom Kartenspiel zuvor mit den Freunden, vermischt mit dem schwachen, pudrigen Veilchenduft aus dem Nebenzimmer, verursacht ihm Übelkeit. Doch dann rafft er sich auf - denn Bela, Tibor und die anderen warten bereits am geheimen Treffpunkt, draußen, im verlassenen Landgasthof. Während ihre Väter an der Front sind, entdecken vier Heranwachsende ihre Unabhängigkeit. Sich selbst ausgeliefert, erfinden sie geheimnisvolle Spiele, die es ihnen erlauben, der Autorität ihrer Familien zu entkommen. Erregung und Erwartung, gegenseitiges Mißtrauen und Eifersucht, Fatalismus und Resignation - das sind die Gefühle, von d enen sich die vier jungen Männer in die Welt der Erwachsenen treiben lassen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.02.2002

Der schöne Gang des Adels
Sandor Márai ist mit dem falschen Roman berühmt geworden
Vielleicht ist die Zeit nun doch noch gekommen, dass sich ein ebenso ärgerliches wie amüsantes Missverständnis allmählich auflöst. Es begann mit der Aufsehen erregenden Veröffentlichung von Sándor Márais „Glut” in Italien, die eine sagenhaft erfolgreiche Übersetzung im deutschen Sprachraum nach sich zog. Mehr als ein Jahr nach ihrem Erscheinen stand eine beinahe sechzig Jahre alte, vorher unbekannte ungarische Novelle auf den Bestseller-Listen, und einige Leser werden sie wohl noch beim letzten Weihnachtsfest unter dem Baum gefunden haben, um, verdutzt oder entzückt, in diesem handwerklich ausgezeichnet gemachten, noblen Kitsch zu blättern.
Eine Dreier-Konstellation, ein Kammerspiel: ein Mann, der nach 41 Jahren zurück kommt, um mit seinem Freund über eine Frau und um sie herum zu sprechen. Ähnlich klassisch gehoben im Ton wie Stefan Zweigs „Schachnovelle” und schon bei ihrem ersten Erscheinen stilistisch ähnlich antiquiert, legt die „Glut” ihren Lesern damals wie heute nahe, die Bedeutung von Werten wie Treue, Ehre, Verrat, ja, das Leben und die Liebe insgesamt blieben sich gleich.
Was Elemente dieser Beschäftigungen angeht, mag das stimmen. Doch vielleicht muss man sich, die makabre Verschrobenheit der „Glut” zu würdigen, nur klar machen, dass sie 1942 geschrieben wurde; inmitten von Lebens- und Liebesleid doch etwas anderer Natur. Was auf eine verquere Weise passt: Diese Weltflucht nach innen, dieses edle Zurückträumen in eine k.u.k.-Atmosphäre löst die Gegenwart in ein Ungefähres auf, lässt alles vergessen, was genaues Nachdenken erzwingen würde: Ein Buch, das noch richtige Soldaten präsentiert, die Mann gegen Mann kämpfen, um eine schöne Frau, dazu mit Worten. Das ist das passende Werk aus der Schreibsituation der inneren Emigration, in welcher der kultivierte Bürger Sándor Márai damals lebte. Und heute liest sich das Buch noch hübscher: Es gibt darin kein Sexgequassel, keinen Telefon-Sex, keine Hardcore-Pornos im Viersterne-Hotel, nein, hier liebt man sich metaphysisch.
Diese missmutige Darstellung eines gefälligen Werks hat gar nichts mit der Missachtung des Autors zu tun. Eher mit der Überlegung, dass hier wieder einmal ein in anderen Büchern großartiger Schriftsteller mit einem seiner zahlreichen schwächeren Werke zum Helden werden durfte. Dabei hat Márai, dank eifriger Übersetzungsbemühungen, selbst hier zu Lande in den letzten Jahren schnell ein vielfältiges Gesicht erhalten: Sein trockener autobiographischer Dokumentarroman „Bekenntnisse eines Bürgers”, die Reise- und Zeitgeschichts- Tagebücher, vor allem aber sein Sterbetagebuch der letzten Jahre vor dem Selbstmord von 1989 zeigen einen Schriftsteller, der über den Tod und andere heikle Dinge schrieb wie kaum ein anderer. Eines seiner besten Bücher, der mitteleuropäisch existentialistische Berlin-Paris-Roman „So blieb er ein Fremder” ist noch immer nicht neu übersetzt.
Halbkriegszustand
Márais Ruf wird, trotz Gegenstimmen, noch immer vom Stil eines einzigen schmalen Buchs und dessen Auflagenzahlen bestimmt. Manchmal heißt es gar, er habe kein bessers Werk als „Die Glut” zu Stande gebracht. In der Tat sind die Romane der fünfziger Jahre, die Márai so routiniert schrieb, wie er für Radio Free Europe ein überzeugter Anti-Kommunist war, oft nur noch Konfektionsliteratur. Nun aber ist im Piper-Verlag „Die jungen Rebellen” erschienen. Ein Buch, das vom Titel her Schwüles suggeriert, wie „Die Glut”, das von „Glut”-Lesern gekauft und gelesen werden könnte, die dann spüren dürften, dass Marai keineswegs immer ein Weltflüchtiger war, dass er nicht immer einen „schönen”, einheitlichen Stil bevorzugte. „Die jungen Rebellen” ist 1930 in Ungarn erschienen und, wie viele frühe Romane Márais, ein auffällig zerrissenes Werk.
„Die Stadt, sie schlummert zwischen den Bergen, in Watte gepackt, ihre drei Türme weisen gleichgültig zum Himmel, die Häuser haben fließend Elektrizität und Wasser (...)”. Trotz dieses lakonisch-ironisch entworfenen Idealzustands ist der Weltkrieg (hier der Erste), ganz anders als in der „Glut”, unaufdringlich da: durch Brotmarken, Sperrstunden und ratternde Züge, die Verwundetentransporte. Er ist nicht nur da, er ist eine der bestimmenden Kräfte des Lebens in der Provinzstadt Kaschau, in der Sándor Márai aufwuchs und deren Halbkriegszustand er so unprätentiös wie eindringlich anschaulich macht: „Die Stadt hat sich an diesen Krieg gewöhnt, wie man sich ans Alter gewöhnen muss oder an das Sterben und an alles in der Welt. Die Straßen sind nicht ganz sauber, viele Menschen tragen Trauer, bekannte Gesichter sind verschwunden.”
Doch gibt es eine jugendliche Clique im Zentrum des Buchs, die sich diesen Zustand nicht weismachen lässt, die, ohne ihn recht zu begreifen, spürt, dass das nahe Ende des Kriegs nur der Ausdruck des Todes einer schon lange absterbenden Kultur ist, in der Bankangestellte Schmetterlinge sammeln, Väter streng sind, ohne zu wissen, warum, in der es für die vielen Bedürfnisse der Herren mit den würdigen Bärten eindeutige Bordelle gibt.
Eine der Figuren zwischen Vätern und Söhnen ist psychologisch glänzend charakterisiert: Der mehr oder minder homosexuelle Schauspieler Amadé, der, als Mitvierziger, für die Gymnasiasten zur Erwachsenenwelt gehört, aber mit ihnen ohne jede Anbiederung, ohne jedes falsche Von-Gleich-zu-Gleich spricht. Statt von Pflichten zu reden, führt er schöne Worte im Mund: „Meer, Barcelona, Zwischendeck, Dreihundertfrancsschein, Berlin”. Er führt vor, was das Gespräch zwischen Erwachsenen und Jungen befördern, den Bruch zwischen ihnen überwinden kann: Das erwachsene Eingeständnis der eigenen Zwielichtigkeit.
Geklautes Familiensilber
Pubertäts-Rebellionsromane waren schon lange vor 1930 ein eingeführtes Genre, aber Márais hat hier etwas Besonderes beizutragen. Er porträtiert jenes halbintellektuelle Bandenwesen der Zwanziger Jahre, aus dem in nicht wenigen Ländern, von Rumänien bis Italien, Frankreich und Deutschland, der lokale Faschismus mit hervor ging. Besonders gelungen ist die Gestalt des jungen antiklerikalen Adeligen Tibor: „Tibor konnte sich beispielsweise vorstellen, vor der Kirche ein Maschinengewehr aufzustellen und damit zur Selbstverteidigung zu schreiten: und hätte ihm einer vorgeschlagen, eines Nachts bei starkem Wind die Stadt anzuzünden, so wären ihm bestenfalls im Hinblick auf die Probleme bei der praktischen Ausführung Bedenken gekommen.”
Tibors Gewaltbereitschaft, wie man heute sagen würde, die aus mangelnder Emphatie für die Opfer entsteht, seine guten Manieren, sein schöner Körper und sein altes Geld, lassen die anderen Jungen, ob Proletarier- oder Bürgersöhne, ihren unfreiwillig charismatischen Anführer bewundern und beneiden. Gerade Abel, der Intellektuelle der Gruppe, die gern Familiensilber klaut und versetzt, kann sich von dem latent analphabetischen Tibor nicht lösen.
Vielleicht kann man dem Rätsel von Márais „ Glut”-Edelwerk auf diese Weise näher kommen: Viel stilistisches Unheil liegt in der verstohlenen Bewunderung der Bürger für den Adel begraben. Eine Bewunderung, die bei Márai – man lese „Die Bekenntnisse eines Bürgers” – auch autobiografisch motiviert war und im Bemühen, ebenso schön zu schreiben, wie die Ideal-Adeligen gingen, in seinen Büchern gelegentlich Gestelztes erzeugte. „Die jungen Rebellen” aber ist spannend zu lesen, gerade weil der Roman dem kleinbürgerlichen Bedürfnis nach edler Einfalt und geliehener Größe nicht nachgibt.
HANS-PETER KUNISCH
SANDOR MARAI: Die jungen Rebellen. Roman. Aus dem Ungarischen von Ernö Zeltner. Piper-Verlag. München, Zürich 2001. 278 Seiten, 18,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.10.2001

Irgendwas muß man ja machen
Rebellen ohne Abgrund: Ein früher Roman von Sándor Márai / Von Edo Reents

Daß man zur Rebellion einen Grund brauche, diese Annahme ist spätestens mit Nicolas Rays Film ". . . denn sie wissen nicht, was sie tun" widerlegt. James Dean spielt hier seine zweite - und bereits vorletzte - große Kinorolle, den diffus aufbegehrenden Jim Stark, der nicht weiß, wohin er gehört und was er anfangen soll in einer Freizeit, der durch das Schülerdasein keine allzu engen Grenzen gesetzt sind. Also läßt er sich auf ein Autorennen ein, das als Mutprobe gedacht ist und ihm die Aufnahme in die Gang an seiner neuen Schule sichern soll. Er tritt gegen Buzz ein, der ihn jedoch sympathisch findet und das auch sagt, worauf Jim verwundert fragt: "Warum machen wir's dann?" Und Buzz sagt: "Na, irgendwas muß man ja machen."

Nicholas Ray beschreibt die Welt der nicht mehr jugendlichen, aber eben auch noch nicht erwachsenen Halbstarken, die ihre Unsicherheit und Haltlosigkeit hinter deftigen und mitunter auch feigen Umgangsformen verbergen. Der materielle Wohlstand der fünfziger Jahre steht ihnen dabei als Mittel und gleichzeitig als Objekt ihrer Aggression zu Gebote. Die Autos, die ihnen ihre überforderten Eltern gekauft haben, fahren sie zu Schrott und beweisen auf diese Weise, daß man auch unglücklich sein kann, wenn man keinen Hunger leidet.

"Rebel Without a Cause" heißt im Original Rays Film, und das bringt die Motivationslosigkeit dieses mit verzweifeltem Ernst betriebenen Aufstands treffend zum Ausdruck - irgendwas muß man ja machen. Das dachten auch die Generationen vor James Dean, die ihr Mütchen noch nicht an der Autohaube kühlen konnten, sondern dabei weniger spektakulär zu Werke gehen mußten.

Vier junge Abiturienten in der ungarischen Kleinstadt Kaschau aus zum Teil gutem, zum Teil aber auch weniger gutem Hause rotten sich zusammen, damit ihre Langeweile erträglicher wird. Sie rauchen, trinken und gehen gelegentlich ins Bordell. Aber irgendwann genügt ihnen das nicht mehr. Sie fangen einen absurden Wettbewerb an, bei dem jeder Sachen aus seinem Elternhaus stehlen, verkaufen und den Erlös der Gruppe zur Verfügung stellen muß. Auf den eigentlichen Gewinn kommt es dabei nicht an, was zählt, das ist das Vergehen als solches, auf das sich die Jungen mit der Zeit immer rückhaltloser einlassen - bis die Sache ans Tageslicht kommt und einen der Beteiligten in den Tod treibt.

Der erst vor kurzer Zeit, ein rundes Jahrzehnt nach seinem Selbstmord, in Deutschland entdeckte ungarische Romancier Sándor Márai hat mit seinem nun wiederaufgelegten und von Ernö Zeltner vorzüglich übersetzten Frühwerk "Die jungen Rebellen" von 1929 einen jugendlichen Aufstand mit enormer Einfühlsamkeit beschrieben. Seine eigentliche Zielrichtung bleibt bis zuletzt unklar. Denn daß die Väter dafür verantwortlich sind, was aus ihren Söhnen wird, das steht von Anfang an fest und scheidet als spezifische und tragfähige Motivation für die halbkriminellen Machenschaften des Clans folglich aus. Die Väter sind immer schuld, und irgendeinen Grund, es ihnen heimzuzahlen oder ihnen etwas zu beweisen, wird es schon geben.

Daß Márai sich dieser Kausalität dennoch widmet, hätte sein Sujet zu einem Wagnis werden lassen, verfügte er nicht über die subtile und stellenweise bohrende Psychologie, die schon seinem späteren, aber zuerst wiederentdeckten Roman "Die Glut" Aufmerksamkeit sicherte. Er beläßt die Sache im Ungefähren. Die Perspektive ist unscharf und entspricht der fieberhaften Atmosphäre. Die Väter sind räumlich genauso fern wie der Erste Weltkrieg, an dessen Front sie stehen; sie haben keinen Zugriff mehr auf ihre Söhne, die in einer Gesellschaft, welche dem Untergang entgegengeht und deren Mitglieder aus an Leib und Seele Versehrten bestehen, keinen Platz für sich sehen.

Nur eines ist klar, das als Befund freilich wenig originell ist: Wie die verlogenen Erwachsenen wollen sie nicht werden. Mehr wissen sie aber nicht, wissen anfangs auch nicht und merken es erst, als es bereits zu spät ist, daß sie selbst an einer Verlogenheit scheitern, die tiefer Kränkung und einem entsprechend heftigen Sozialneid entspringt. Ábel, Tibor, Bela und Ernö merken erst am Ende, "daß das Leben in den unvorhersehbaren Augenblicken kaputtgeht, dann, wenn der Mensch etwas verschweigt, feige ist und zuläßt, daß die Ereignisse Gestalt annehmen".

Diese Ereignisse sind keineswegs spektakulär; der Ärger mit dem Pfandleiher Havas, den auch Dostojewskij hätte erfinden können, ist eigentlich schon alles. Die Handlung, die sich über anderthalb schwüle Maitage erstreckt, wird interessant in den Nuancen. Ein schweigsames Milieu ist das, in dem sich die Jungen gegen das Erwachsensein stemmen, bevölkert mit Kriegsversehrten, Trinkern und Prostituierten; angereichert mit latent homosexuellen Verstrickungen, die das ohnehin heikle Sündenbewußtsein der Jungen noch verschärfen; eine Welt der Dekadenz und gleichzeitig der Armut ist das schließlich, in der nicht leicht auszumachen ist, wer besser dran ist: der einsame, vollständig sich selbst überlassene Sohn eines angesehenen Obersten oder der immer wieder gedemütigte Sohn eines armen Schusters. Es ist eine Väter-und-Söhne-Geschichte, die an Turgenjew denken läßt. Aber Márais Geschichte ist Turgenjews Werk überlegen; er ist nicht so holzschnittartig und kommt ohne großsprecherische Ideologie aus.

Sándor Márai, der als Spezialist für Abgesänge bereits einschlägig bekannt ist, hat vor mehr als siebzig Jahren einen tiefgründigen, stilistisch noblen Roman geschrieben, für dessen Wiederentdeckung es jetzt Zeit ist.

Sándor Márai: "Die jungen Rebellen". Roman. Aus dem Ungarischen übersetzt von Ernö Zeltner. Piper Verlag, München und Zürich 2001. 278 S., geb., 26,- DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Gar kein schlechtes Lob ist das, wenn Edo Reents in seiner Besprechung behauptet, die Väter-und-Söhne-Geschichte, die der Autor in diesem Frühwerk erzähle, lasse nicht nur an Dostojewskij und Turgenjew denken, sondern sei letzterem sogar überlegen: "er ist nicht so holzschnittartig und kommt ohne großsprecherische Ideologie aus." Dafür ist Marai dann umso tiefgründiger ("bohrende Psychologie") und so "stilistisch nobel," dass es ihm gelingt, diesen Roman über eine jugendliche Rebellion, dessen Ereignisse doch "keineswegs spektakulär" sind und dessen Perspektive "unscharf" bleibt, zu einem Ereignis zu machen. Derart, dass der Rezensent das Buch als eine "vorzüglich übersetzte" Wiederauflage preist, zu deren Wiederentdeckung er uns freundlich rät.

© Perlentaucher Medien GmbH"
"Sein großartiges Werk läßt nur eine Frage offen ... Wo hatten wir unsere Augen, wo unsere Ohren?" (Klaus Harpprecht, Die Zeit)