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"Einer bis dahin unausgewiesenen jungen Wissenschaftlerin gelingt es ... mit Glück, Spürsinn, Geduld,Akribie und Können die sogenannte Frankfurter Rabbinerverschwörung von 1603 in einem völIig neuen Lichterscheinen zu lassen ... Erst durch die komplementäre Quellenüberlieferung wird das von Ihr gezeichnete vielschichtige Gesamtbildmöglich, eine in der judaistischen Forschung zur frühen Neuzeit bisher einzig dastehende Leistung, zu der mandie Verfasserin nur beglückwünschen kann. ... überragende Leistung der Verfasserin. ...Sie hat sich, um mit Horaz zu sprechen, mit ihrem Werk ,ein Denkmal'…mehr

Produktbeschreibung
"Einer bis dahin unausgewiesenen jungen Wissenschaftlerin gelingt es ... mit Glück, Spürsinn, Geduld,Akribie und Können die sogenannte Frankfurter Rabbinerverschwörung von 1603 in einem völIig neuen Lichterscheinen zu lassen ... Erst durch die komplementäre Quellenüberlieferung wird das von Ihr gezeichnete vielschichtige Gesamtbildmöglich, eine in der judaistischen Forschung zur frühen Neuzeit bisher einzig dastehende Leistung, zu der mandie Verfasserin nur beglückwünschen kann. ... überragende Leistung der Verfasserin. ...Sie hat sich, um mit Horaz zu sprechen, mit ihrem Werk ,ein Denkmal' geschaffen ,dauernder als Erz'." (Westfälische Forschungen, 54/2004)Die vorliegende Studie eröffnet Einsichten in eine judaistisch wie landesgeschichtlich noch wenig erforschte Epoche. Untersucht werden komplexe Vorgänge inner-halb der deutschen Judenheit zu Beginn des 17. Jahrhunderts und ihr größerer histo-rischer Zusammenhang, der bis ins 19. Jahrhundert reicht. Dabei bietet die Studie ein ganz neues Verständnis eines Ereignisses von hier erst-mals ausgeloteter historischer Tragweite: Rabbiner und Vorsteher führender jüdischer Gemeinden verabschiedeten 1603 in Frankfurt am Main Verordnungen, die den jüdischen Zusammenhalt stärken sollten. Wenig später wurde die Zusammenkunft von einem Bonner Juden beim Kölner Kurfürsten Ernst von Bayern angezeigt. Auf dessen Vorschlag eröffnete Kaiser Rudolf II. 1606 einen Hochverratsprozess gegen die Juden im Reich, der ihre Rechtsstellung so stark erschütterte, dass die Vertreibung der Juden aus Frankfurt im "Fettmilch Aufstand" 1614 nur eine der Folgen war. Der Denunziant, Levi von Bonn, war der jüdischen Historiographie nur als "rachsüchtiger Metzger" Löb Kraus bekannt. Eine jetzt entdeckte Reichskammergerichtsakte wirft nun aber neues Licht auf Status und Persönlichkeit dieses Bonner "Hofjuden". Die intensive Zusammenschau der jüdischen wie der nichtjüdischen Quellen lässt uns die innerjüdischen Überlieferungen wahrnehmen als ebenso vielgestaltige wie glaubwürdige Zeugnisse eines überaus lebendigen aschkenasischen Judentums.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Robert Jütte schätzt den Ertrag sehr hoch ein, den diese Studie von Birgit E. Klein für die jüdische Geschichte erbringe. Er lobt sie als "gelungenes Beispiel" für die "Wirkmächtigkeit einer sogenannte 'Gegengeschichte'" sowie als "minutiöse" und "dennoch in großen Teilen äußerst spannende Rekonstruktion" einer Biografie, nämlich der des Juda bar Chajim. Als weiteres wichtiges Ergebnis der Arbeit von Klein hebt der Rezensent hervor, dass sie "ein neues Licht auf die Motive" werfe, die den Kölner Erzbischof veranlassten, den Hochverratsprozeß gegen die Teilnehmer der Frankfurter Rabbinerversammlung von 1603 zu betreiben.

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