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Die Edition bietet seit 1949 nicht nur das ganze Spektrum der Landespolitik von Haushaltsfragen über die Kriegsgefangenenfürsorge, den Umgang mit KZ-Gräbern oder dem Auftritt des Wunderheilers Bruno Gröning in Bayern bis zu heiklen protokollarischen Fragen wie dem Umgang mit dem 80. Geburtstag des Kronprinzen Rupprecht. Sie nimmt nunmehr auch aus der Länderperspektive die Bundesgesetzgebung und das Bund-Länder-Verhältnis in der Ära Adenauer intensiv in den Blick.

Produktbeschreibung
Die Edition bietet seit 1949 nicht nur das ganze Spektrum der Landespolitik von Haushaltsfragen über die Kriegsgefangenenfürsorge, den Umgang mit KZ-Gräbern oder dem Auftritt des Wunderheilers Bruno Gröning in Bayern bis zu heiklen protokollarischen Fragen wie dem Umgang mit dem 80. Geburtstag des Kronprinzen Rupprecht. Sie nimmt nunmehr auch aus der Länderperspektive die Bundesgesetzgebung und das Bund-Länder-Verhältnis in der Ära Adenauer intensiv in den Blick.
Autorenporträt
Karl-Ulrich Gelberg ist wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Auch der fünfte Band der Protokolle des Bayerischen Ministerrats für das Jahr 1949 hat Rezensent Hans Jochen Pretsch rundum überzeugt. Er lobt den Band als "vorbildlich bearbeitet". Karl-Ulrich Gelbergs Einleitung fasse die Schwerpunkte der Arbeit der Landesregierung "kenntnisreich" zusammen. Ausgiebig erörtert werden Flüchtlingsfragen, Lastenausgleich, Kriegsopferversorgung, Kriegsheimkehrer, Wohnungsbau und die Pflege der KZ-Gedenkstätten. Als Schwerpunkte der Sitzungen des Ministerrats nennt Pretsch die Beratungen zum Grundgesetz, zur Konstituierung der Bundesrepublik, zum Arbeitsbeginn der obersten Bundesorgane, zum Aufbau der Bayerischen Vertretung beim Bund, zur Gesetzgebung des Bundes und generell zur Positionierung Bayerns im Bund und im Bundesrat.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.05.2005

Weiß-blaue Gewichte

BAYERN. Auch den fünften Band der Protokolle des Bayerischen Ministerrats für das Jahr 1949 hat Karl-Ulrich Gelberg vorbildlich bearbeitet. Seine Einleitung faßt kenntnisreich die Schwerpunkte der Arbeit der Landesregierung zusammen. Bis zum Inkrafttreten des Besatzungsstatuts - und auch danach - greift die amerikanische Militärregierung energisch ein, wenn sie die demokratische Erneuerung gefährdet sieht. Sie verhindert die Einrichtung von "Flüchtlingswahlkreisen" bei den Wahlen zum ersten Bundestag, stoppt den "Loritz-Prozeß" gegen den ehemaligen Staatsminister während dessen Kandidatur zum Bundestag und wendet sich - allerdings vergeblich - gegen die Einrichtung von Bekenntnisschulen. Der Nachkriegsalltag bestimmt 1949 die politischen Themen: Flüchtlingsfragen, Lastenausgleich, Kriegsopferversorgung, Kriegsheimkehrer, Wohnungsbau, Pflege der KZ-Gedenkstätten als staatliche Aufgabe nach dem Auffinden von Massengräbern beim Konzentrationslager Dachau werden ausgiebig erörtert, nicht hingegen die Arbeitslosigkeit, obwohl ein Viertel der westdeutschen Arbeitslosen in Bayern wohnt. In der Landesregierung setzt sich immer stärker Wirtschaftsminister Hanns Seidel durch, das aktivste Mitglied im Kabinett. Seidl zieht die für die Zukunft wegweisende Kompetenz für Landesplanung in sein Haus. Die Beratungen zum Grundgesetz, zur Konstituierung der Bundesrepublik, zum Arbeitsbeginn der obersten Bundesorgane, vor allem des Bundesrats, zum Aufbau der Bayerischen Vertretung beim Bund, zur Gesetzgebung des Bundes und generell zur Positionierung Bayerns im Bund und im Bundesrat sind Schwerpunkte der Sitzungen. Nicht protokolliert wurden die Beratungen zum Grundgesetz, dem Bayern nicht zustimmte. Etwas verwunderlich ist dann die tiefe Enttäuschung von Hans Ehard, daß nicht er, sondern sein Düsseldorfer Ministerpräsidentenkollege Karl Arnold zum ersten Präsidenten des Bundesrats gewählt wurde. Das bayerische Kabinett setzte starke föderale Eckpunkte. So forderte Bayern, an fachbezogenen Ressortministerkonferenzen der Länder, zum Beispiel der Kultusministerkonferenz, festzuhalten. Es sei für die Länder zwingend notwendig, auch ohne Mitwirkung der Bundesregierung und außerhalb des Bundesrates ihre Interessen untereinander abzustimmen. (Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1945-1954. Herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Das Kabinett Ehard II: 20. September 1947 bis 18. Dezember 1950. Band 2: 1949. Bearbeitet von Karl-Ulrich Gelberg. R. Oldenbourg Verlag, München 2005. CXIV und 501 Seiten, 59,80 [Euro].)

HANS JOCHEN PRETSCH

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"Mit dieser Edition wird nicht nur ein einzigartiges Quellenmaterial zur Nachkriegsgeschichte zugänglich gemacht. ... Die einleitende und umfangreiche Kommentierung des Verfassers ermöglicht es erst, den politischen Kontext der Ministerratsprotokolle zu verstehen. Darüber hinaus kommt dieser Kommentierung schon fast Lehrbuchcharakter zu, so dass gleichzeitig eine Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte des Werdens des modernen Bayern vorliegt, die für Juristen wie Historiker und Politologen von unschätzbarem Wert ist." (Bayerische Verwaltungsblätter 138 (2/2007))

"Sucht man die föderalistische Politik Bayerns in der "Gründerzeit" der Bundesrepublik qullenmäßig zu fassen, zählt der Bestand der Protokolle des Bayerischen Ministerrats zu den bedeutensten Materialien, vor allem in einer derart qualitätsvollen und vorbildlichen Erschließung." (Ulrich Wirz in: Politische Studien März/April 2006)

"Mit gleicher Sorgfalt wie die vorhergehenden Bände erstellt, bietet dieser Band vielfältiges Material für sachthematische, prosopographische, biographische sowie rechts- und verwaltungsgeschichtliche Forschungen." (Der Archivar, H. 4/20069

"Ob nun der Rosenheimer Wunderheiler Bruno Gröning, die ungelöste Situation beim ehemaligen KZ Dachau, protokollarisch heikle Fragen wie eine angemessene, aber nicht zu bombastische Ehrung zu Kronprinz Rupprechts 80. Geburtstag, aber auch essentielle Dinge wie Wohnungsbau, Flüchtlinge oder Energieversorgung - die Protokolle geben tiefen Einblick in die Tagespolitik des Jahres 1949." (Dirk Walter in: Münchner Merkur, 24.05.05)…mehr