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Das "Lexikon der Vereinten Nationen" ist nicht nur Nachschlagewerk, sondern auch Sammlung kritischer Bestandsaufnahmen verbunden mit Reformvorschlägen. Die große Zahl der renommierten Experten, die an dem Werk mitgearbeitet haben, hat für ein breites Spektrum gesorgt. Damit ist das Lexikon auch ein politisches Buch.

Produktbeschreibung
Das "Lexikon der Vereinten Nationen" ist nicht nur Nachschlagewerk, sondern auch Sammlung kritischer Bestandsaufnahmen verbunden mit Reformvorschlägen. Die große Zahl der renommierten Experten, die an dem Werk mitgearbeitet haben, hat für ein breites Spektrum gesorgt. Damit ist das Lexikon auch ein politisches Buch.
Autorenporträt
Dr. phil. Helmut Volger studierte Politikwissenschaft und Amerikanistik an der Freien Universität Berlin; seit 1987 wissenschaftliche Veröffentlichungen (Zeitschriftenaufsätze, Buchbeiträge, Monographien) zum Thema Vereinte Nationen. Seit 1999 Koordinator des Forschungskreises Vereinte Nationen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.08.2000

Familienbande
Die Vereinten Nationen sind ein Moloch mit immensen Problemen und großer Zukunft
HELMUT VOLGER (Hrsg. ): Lexikon der Vereinten Nationen, R. Oldenbourg Verlag, München 2000. 775 Seiten, 98 Mark.
Das System der Vereinten Nationen mit seinen Haupt- und Spezialorganen, Sonder- und Unterorganisationen nennt sich selbst gerne die „UN-Familie”. Doch es handelt sich eher um eine weit verzweigte, fast unüberschaubare Sippe. Anfang September feiert sie sich mit einer Millenniumskonferenz in New York selbst. In Deutschland gibt es kaum aktuelle Literatur, die einen raschen Zugang zu dem sperrigen, weltpolitisch aber immer wichtiger werdenden Thema Vereinte Nationen ermöglicht. Das von dem Berliner Studiendirektor Helmut Volger konzipierte Lexikon will in diese Lücke stoßen. Es erhebt den Anspruch, „aktuell, verständlich, aber auch kritisch” zu sein. Und löst ihn weitgehend ein.
Das Buch, das sich eher als Bestandsaufnahme denn als bloßes Nachschlagewerk versteht, versucht, der Vielfalt der UN mit einer Vielfalt der Autoren gerecht zu werden. Nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Praktiker wie Diplomaten, Politiker und Journalisten geben unter rund 170 Stichworten einen Überblick über die UNO, das Völkerrecht und die internationalen Beziehungen. So schreibt Manfred Eisele, 1994 bis 1998 Untergeneralsekretär für Friedenseinsätze, über die „Friedenstruppen”, Axel Wüstenhagen, Leiter des Bonner UN-Info-Zentrums, über „Öffentlichkeitsarbeit” und Sadako Ogata, Flüchtlingskommissarin, über ihr Amt. Das macht die Artikel lebendig und ermöglicht Bewertungen aus der Praxis heraus.
Viele der Beiträge behandeln zentrale Begriffe der internationalen Politik wie Demokratisierung, Interventionsverbot, Nichtstaatliche Organisationen (NGOs), Sanktionen oder Selbstbestimmungsrecht. Doch auch exotischere Themen finden einen Platz – UN-Planspiele etwa und die Weltorganisation für Meteorologie.
Nicht immer stimmt dabei die Gewichtung. So bekommt der Internationale Seegerichtshof mehr Platz eingeräumt als die UN-Reform. Und bei einem im Jahr 2000 erschienen Buch hätten im Kapitel „Gewaltverbot” auch ein paar Sätze über den Kosovo-Einsatz der Nato stehen sollen. Zumal sich das Lexikon als „politisches Buch” versteht. Es will nicht nur Informationen vermitteln, sondern auch bewerten. Manche Autoren kommentieren geradezu, etwa wenn es heißt: „Die Globalisierung kann nicht den Marktkräften überlassen werden. ”
Viele Beiträge sind in einer klaren Sprache verfasst, doch an mancher Stelle hätte man sich besseres Redigieren gewünscht. So steht gleich am Anfang der verquaste Satz: „Abrüstung ist ein Ziel der an Kooperation interessierten Großtheorien der Internationalen Beziehungen sowie seit Ende des 19. Jahrhunderts von Aktivitäten der Friedensbewegung. ” Solche Passagen sind jedoch zum Glück eher selten. Hilfreich ist der ausgezeichnete Anhang. Dort finden sich Angaben über weitere Informationsmöglichkeiten samt Internet-Adressen und eine Liste der wichtigsten UN-Institutionen.
Für eine Neuauflage würde man sich neben dem Sach- noch ein Personenregister und eine Reihe von Kurzporträts der wichtigsten Protagonisten der Weltorganisation wünschen. Denn nur wenn die UN-Familie Gesicht zeigt, kann sie der Weltfamilie näher rücken.
STEFAN ULRICH
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.03.2000

Verzweigt

VEREINTE NATIONEN. Wer vorgibt, die Vereinten Nationen wirklich zu kennen, entlarvt sich sofort als Hochstapler. Kaum jemand, nicht einmal der Generalsekretär selbst, kann sich einen umfassenden Überblick bewahren, zu detailreich ist die Geschichte, auf welche die Weltorganisation nach fast 55 Jahren zurückblickt, zu weit ist sie auch trotz aller Reformversuche immer noch verzweigt. Deshalb greifen UN-Interessierte, ehe sie sich auf Details festlegen, häufig erst einmal ins Bücherregal, neuerdings werfen sie vielleicht ergänzend noch einen Blick ins Internet. Auf jeden Fall aber wächst der Bedarf nach klärender Literatur über die erdumspannende Organisation - in welcher Form auch immer. Einen wertvollen Beitrag bei diesem Versuch, Strukturen zu schaffen und zu erkennen, hat nun ein neues Lexikon über die Vereinten Nationen in deutscher Sprache geleistet, das wegen seines intensiven Rückblicks auch gegen schnelles Veraltern einigermaßen gefeit ist. Von Abrüstung über den internationalen Seegerichtshof und Nichtregierungsorganisationen bis hin zur Frauenrechtskommission, dem Umweltvölkerrecht und der Welthandelsorganisation - fast 800 Seiten gliedern die UN in kleinere, überschaubarere Einheiten. Am Ende folgt noch die Charta der Vereinten Nationen, die in keinem UN-Werk fehlen darf und auch hier wohl nur der Vollständigkeit halber eingefügt wurde. Der Band enthält zudem einen nützlichen Erklärungsteil über die vielen Abkürzungen der "UN-Familie" und die Systematik ihrer Dokumente; beides verwirrt nicht nur Neulinge der Materie immer wieder. Schön ist auch, dass die vielen Autoren - mehr als achtzig - zusammengenommen fast so etwas wie ein "who is who" der hiesigen UN-Szene ergeben. (Lexikon der Vereinten Nationen. Herausgegeben von Helmut Volger. R. Oldenbourg Verlag, München 2000. 775 Seiten 99,- Mark.)

feb.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

In einer sehr knappen Besprechung gibt Konrad Watrin Auskunft über den voluminösen Band dieses "nützlichen Handbuch(s) für alle, die an internationaler Politik interessiert sind". Zunächst geht er auf das Vorwort des Generalsekretärs Kofi Annan ein, der eine Bilanz der UNO seit ihrem Bestehen zieht und einen optimistischen Blick in die Zukunft einer Politik des "globalen Konsens" wagt. Auch in den Artikeln - deren Verfassernamen, obwohl "namhafte" darunter sind, uns hier vorenthalten bleiben - scheint eine Bilanz der UNO auf, schreibt Watrin. Wichtigen Spielern auf der Weltbühne, sowohl Ländern als auch Institutionen wie der EU, der Weltbank oder WTO, sind ebenso ganze Artikel gewidmet wie spezifischen UNO-Themen, darunter den Amtssprachen und Bibliotheken, aber auch Weltraum- und Umweltvölkerrecht oder "der Bedeutung der Frauen in der UNO-Politik". Zwar richtet sich, so wird Annan zitiert, das Buch "insbesondere auch an die jüngere Generation", - ob es jedoch in einer entsprechend zugänglichen Sprache formuliert ist, bleibt unerwähnt.

© Perlentaucher Medien GmbH