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Historical societies are part of the social development observable in all European countries. The present comparative study examines the memberships, activities, social aspects, and historical images of such societies in Germany and Italy throughout the 19th century. These societies were much less bourgeois than one might initially suppose. In many areas, the aristocracy was the prime mover, both in Germany and in Italy. The societies were devoted to the cultivation of a very regional form of historical culture. National history, by contrast, was given little attention.
Geschichtsvereine
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Produktbeschreibung
Historical societies are part of the social development observable in all European countries. The present comparative study examines the memberships, activities, social aspects, and historical images of such societies in Germany and Italy throughout the 19th century. These societies were much less bourgeois than one might initially suppose. In many areas, the aristocracy was the prime mover, both in Germany and in Italy. The societies were devoted to the cultivation of a very regional form of historical culture. National history, by contrast, was given little attention.
Geschichtsvereine sind Teil eines sich in allen europäischen Ländern entwickelnden Gesellschaftswesens. Diese komparatistische Arbeit untersucht Mitgliedschaft, Tätigkeitsfelder, Geselligkeit und Geschichtsbilder derartiger Vereine in Italien und Deutschland im langen 19. Jahrhundert. Wesentliche neue Ergebnisse bringt die Untersuchung bezüglich der Klientel. Diese Gesellschaften entsprechen keineswegs der gängigen Forschungsmeinung vom bürgerlichen Vereinswesen, der örtliche Adel dominierte viele Vereine. Er sieht in diesen Assoziationen ein wichtiges Mittel, um seine elitären Gesellschaftskreise in moderneren Formen erneut zu etablieren und seine Geschichts- und Wertvorstellungen zu tradieren.

Verpflichtet sind die Gesellschaften der Pflege einer überaus stark regional geprägten Geschichtskultur, wohingegen die nationale Geschichte kaum Beachtung fand. Thematisiert wird auch die jeweilige historiographische Bedeutung der Vereine neben Akademien, Instituten und Universitäten, ihre Leistungen zur Vernetzung der Geschichtswissenschaft auf nationaler Ebene. Zahlreiche Parallelen lassen sich bezüglich des Geschichtsverständnisses nachweisen. In den konservativ etatistischen Gesellschaften wird weiterhin Geschichte nach dem Motto geschrieben: große Männer machen Geschichte, seien es nun Adlige, Senatoren, Bischöfe, Fürsten oder Könige. Eine weitere Gemeinsamkeit bildet der ausgesprochen elitäre Habitus der hier untersuchten "Priester der Klio".
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Eine "erfrischende Studie" erblickt Rezensent Gerrit Walther in Gabriele Clemens? Habilitationsschrift über deutsche und italienische Geschichtsvereine im 19. Jahrhundert. Wie Walther berichtet, recherchierte Clemens in neun Archiven über sechs deutsche und sechs italienische Geschichtsvereine zwischen den Jahren 1820 und 1918 und prüfte dabei vor allem deren Mitgliederstruktur, Aktivitäten, Geschichtsbilder und politische Loyalitäten. In ihrer "klar und klug argumentierenden" Arbeit widerlege sie den Mythos von den Geschichtsvereinen als Brutstätten eines "bürgerlichen Nationalismus". Weder das deutsche noch das italienische Bürgertum hätten sich sonderlich für den Nationalstaat interessiert. Geschichtsvereine seien auch keine nationalen Ideologiefabriken gewesen, sondern Bastionen einer regionalen Traditionspflege. Außerdem hätten nicht progressive Bürger den Ton bestimmt, sondern konservative Honoratioren und Notabeln. Walther hält fest, dass es den vom Adel dominierten Mitgliedern vor allem darum ging, ihre eigene Vergangenheit glänzend aufzuarbeiten, während man nationalen Bestrebungen skeptisch bis ablehnend gegenüberstand.

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