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Taubstumm seit ihrer Geburt, mit den Eltern vor zwei Jahren unter abenteuerlichen Umständen aus ihrer Heimat Montenegro geflüchtet, wächst die elfjährige Danijela in einer deutschen Großstadt unter schier unvorstellbaren Bedingungen auf. In ihrer Siedlung türmt sich der Müll, Kakerlaken bevölkern die Wohnungen, Menschen werden dem Tod überlassen - und die zuständigen Behörden verschließen bewusst die Augen: Danijela lebt in einem Slum mitten in Deutschland. Die wahre Geschichte eines kleinen Mädchens zwischen Armut und Hoffnung, einfühlsam aufgezeichnte von dem renomierten SPIEGEL-Journalisten Gabor Steingart. …mehr

Produktbeschreibung
Taubstumm seit ihrer Geburt, mit den Eltern vor zwei Jahren unter abenteuerlichen Umständen aus ihrer Heimat Montenegro geflüchtet, wächst die elfjährige Danijela in einer deutschen Großstadt unter schier unvorstellbaren Bedingungen auf. In ihrer Siedlung türmt sich der Müll, Kakerlaken bevölkern die Wohnungen, Menschen werden dem Tod überlassen - und die zuständigen Behörden verschließen bewusst die Augen: Danijela lebt in einem Slum mitten in Deutschland.
Die wahre Geschichte eines kleinen Mädchens zwischen Armut und Hoffnung, einfühlsam aufgezeichnte von dem renomierten SPIEGEL-Journalisten Gabor Steingart.
Autorenporträt
Gabor Steingart, geb. 1962, studierte Volkswirtschaft und Politikwissenschaft in Marburg und Berlin und absolvierte die Georg von Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalismus. Seit 1990 arbeitet er beim Spiegel und übernahm 2001 die Leitung des Hauptstadtbüros in Berlin. Im Juli 2007 wechselt er als Autor und Korrespondent in das Büro in Washington. Sein Bestseller »Deutschland. Der Abstieg eines Superstars« entfachte eine leidenschaftliche Diskussion um die deutsche Dauerkrise und ihre Ursachen. Angeregt durch Steingarts Analyse entstanden die große ZDF-Dokumentation 'Der Fall Deutschland' und das Buch 'Der Fall Deutschland. Abstieg eines Superstars' (Stefan Aust, Claus Richter, Gabor Steingart unter Mitarbeit von Matthias Ziemann). 2004 wurde Steingart zum Wirtschaftsjournalisten des Jahres gewählt, 2007 erhielt er den Helmut-Schmidt-Journalistenpreis.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.05.2002

Kleine Prinzessin
Eine Roma in Deutschland
GABOR STEINGART: Die stumme Prinzessin. Ein Leben in Deutschland, List Verlag, München 2002. 206 Seiten, 18 Euro.
Gabor Steingart hat sich ein schwieriges Projekt vorgenommen, und er hat sehr viel Mühe darauf verwendet. Der Spiegel-Redakteur hat die Geschichte des Roma-Mädchens Danijela aus Montenegro recherchiert, das mit seinen Eltern und Geschwistern über Italien nach Deutschland flüchtet und in einem Slumgebiet mitten in Hamburg strandet. Der Autor hat einige Wochen mit der Familie und dem Mädchen verbracht, er hat ihren Fluchtweg zurück verfolgt, er hat ihre einstige Heimat besucht und die Schauplätze ihrer Odyssee alle selbst gesehen. „Ein aufwändiges Rechercheprojekt” sei seine Arbeit gewesen, schreibt er im ersten Kapitel, aber hat es sich tatsächlich gelohnt?
Aufmerksam wurde Steingart auf die Familie, weil er in einem heruntergekommenen Wohnhaus an der Berzelius-Straße den Tod eines Bewohners untersuchte und schockiert war darüber, dass Menschen in Deutschland in solcher Verwahrlosung leben müssen. Am Beispiel der kinderreichen Roma-Familie und ihres Wegs nach Hamburg schildert er dann die Zustände.
Danijela ist taub und kann sich nur mit Gesten und Blicken verständigen. Steingart hat sich daher für den äußerst problematischen Weg entschieden, die Geschichte aus der Sicht des Mädchens zu erzählen. In der Ich- Form wird also geschildert, was das Kind fühlte, welche Ängste es hatte, welche Glücksmomente es erlebte – und den Leser verlässt nicht einen Moment das Gefühl einer gewissen Anmaßung des Autors, der da über das Innere eines Menschen verfügt.
Aber nicht nur das macht die Lektüre dieses gut gemeinten, aber verunglückten Buches so schwierig: Steingart ist bemüht, eine kindgerechte Sprache zu sprechen; schließlich erzählt ja die elfjährige Danijela. Aber was dabei heraus kommt, ist eine blumige und manchmal sehr klischeereiche Redeweise, wenn mal wieder jemand dem Mädchen „ein Lachen schenkt”, oder wenn Gesichter „voller Zuversicht strahlen”. Die politische Nachricht geht bei so viel Metaphorik unter, und der politische Journalist Steingart hat sich mit der literarischen Form überhoben.
ck
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Mit der Geschichte des Roma-Mädchens Danijela aus Montenegro, das mit seinen Eltern und Geschwistern über Italien nach Deutschland flüchtet und in einem Slumgebiet mitten in Hamburg strandet, hat sich der Spiegel-Redakteur Gabor Steingart nach Meinung des mit "ck" kürzelnden Rezensenten ein "schwieriges Projekt" vorgenommen, auf das er "sehr viel Mühe" verwendet hat. Herausgekommen ist zum Bedauern des Rezensenten ein "gutgemeintes, aber verunglücktes Buch". Steingarts Entscheidung, die Geschichte aus der Sicht des Mädchens zu erzählen, hält der Rezensent für äußerst problematisch. Den Leser verlässt seines Erachtens so niemals das unangenehme Gefühl "einer gewissen Anmaßung des Autors, der da über das Innere eines Menschen verfügt." Die Sprache, derer sich der Autor bedient - er muss die Sprache eines elfjährigen Mädchens imitieren - kann den Rezensenten nicht überzeugen, empfindet er sie doch als "blumig" und "sehr klischeereich". Fazit des Rezensenten: Der "politische Journalist Steingart hat sich mit der literarischen Form überhoben".

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