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Kein Donnerstag wie jeder andere und keine Uhrzeit wie jede andere: Weiberfastnacht in Köln, 11.11 Uhr auf dem alter Markt...
... und nichts geht mehr an diesem Tag. Egal, obgroß oder klein, männlich oder weiblich, ob Imi oder Ureinwohner - heute feiert und tanzt jeder mit jedem.
»Wieverfastelovend« nennt man in Köln, der Stadt der 11 000 Jungfrauen, liebevoll den Donnerstag vor Aschermittwoch, der wie kaum ein anderer Tag im Jahr die kölsche Seele bis in ihr Innerstes erwärmt. Wieverfastelovend, das steht für Heimattreue und kölsches Brauchtum. Um diesen Tag werden Mythen gesponnen,
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Produktbeschreibung
Kein Donnerstag wie jeder andere und keine Uhrzeit wie jede andere: Weiberfastnacht in Köln, 11.11 Uhr auf dem alter Markt...

... und nichts geht mehr an diesem Tag. Egal, obgroß oder klein, männlich oder weiblich, ob Imi oder Ureinwohner - heute feiert und tanzt jeder mit jedem.

»Wieverfastelovend« nennt man in Köln, der Stadt der 11 000 Jungfrauen, liebevoll den Donnerstag vor Aschermittwoch, der wie kaum ein anderer Tag im Jahr die kölsche Seele bis in ihr Innerstes erwärmt. Wieverfastelovend, das steht für Heimattreue und kölsches Brauchtum. Um diesen Tag werden Mythen gesponnen, Geschichten ersonnen, und unvergessen sind die Zeiten, als auf dem Alter Markt deftige Marktweiber das wilde Treiben einläuteten und einander mit Butterkohl und Straßendreck bewarfen. Das war einmalig im rheinischen Karneval.

Seitdem hat das alte Frauenfest eine ungewöhnliche Karriere hingelegt und sich nach mancherlei Umwegen vom Mauerblümchen zur kalendarischen Nummer Eins der tollen Tage entwickelt. Nirgendwo sonst wird der Wieverfastelovend heute so groß, so üppig und so exzessiv gefeiert wie in Köln. In der ganzen Stadt steht das Arbeitsleben still.

Das ist einmalig in Deutschland.Höchste Zeit also, die Geschichte dieses ganz besonderen Tages zu erzählen, der einst allein den Frauen gehörte.Das ist lange vorbei. Heute teilen die kölschen Närrinnen ihn großzügig mit der ganzen Stadt und zehntausenden Besuchern aus dem gesamten Rheinland - Marktweiber im Geiste, die mit ihren karnevalistischen Urmüttern eines gemeinsam haben: den Spaß am Feiern.Eine kölsche Frauengeschichte in elf Kapiteln.

Autorenporträt
Pluwatsch, PetraPetra Pluwatsch hat seit über drei Jahrzehnten miterlebt, was Köln an Weiberfasnacht zu bieten hat. In der übrigen Zeit studierte sie zunächst Geschichte und Germanistik und wechselte nach dem Examen zum Kölner Stadtanzeiger , wo sie heute als Ressortleiterin tätig ist.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 31.01.2008

Rosa Hasen in Ekstasen
Es ist wieder so weit: Ein kurzweiliges Buch zur Geschichte der Weiberfastnacht
Eigentlich paradiesische Zustände sind das doch: Eine ganze große Stadt im Ausnahmezustand. Im Vollrausch. Und überall, singend, tanzend, exaltiert: Frauen. Lustige Frauen. Schlüpfrige Frauen. Frauen, die selbst bei arktischen Temperaturen höchstens leicht bekleidet sind. Zu allem entschlossene Frauen, die grölen wie schottische Hooligans und saufen wie schwedische Hafenarbeiter. Frauen im möglichst engen, möglichst reich dekolletierten Häschen-, Kätzchen- oder Biene Maja-Kostüm, die stehend in die Ecken pinkeln. Lallende Frauen, denen heute die ganze Stadt, wenn nicht die ganze Welt gehört. Erst recht aber jeder Kerl, der ihnen irgendwie und irgendwo über den Weg läuft. In der gesamten Stadt herrscht Damenwahl: Pardon wird nicht gegeben.
Eigentlich paradiesische Zustände also – Szenen aus dem Schlaraffenland des Lebens. Was also ist hier schief gelaufen? Wieso kann man sich nicht, beim allerbesten Willen nicht, mit der Kölner Weiberfastnacht anfreunden? Wieso mutet einem dieses vermeintliche Paradies immerzu so an wie die Geisterbahn auf einem besonders billigen, besonders abgetakelten Rummel?
In dem ebenso kurzweiligen wie aufschlussreichen Bändchen, das Petra Pluwatsch der Geschichte dieses „ganz besonderen Tages” im lokalen Festkalender gewidmet hat, wird man auf diese existentielle Frage keine Antwort finden. Die mit allen Wassern des Rheins gewaschene Redakteurin des Kölner Stadt-Anzeigers schätzt dafür viel zu sehr das von tollen, Schlipse abschneidenden Weibern dominierte Narrentreiben, mit dem wieder an diesem Donnerstag der Straßenkarneval eröffnet wird.
Daraus aber, aus der unverhohlenen Sympathie Pluwatschs für diese ehrwürdige Institution, die im seelischen Haushalt der Kölner eine mindestens so zentrale Rolle spielt wie der Aderlass in der barocken Heilkunde, bezieht dieser historische Streifzug von der Antike bis ins 20. Jahrhundert besonderen Charme. Wer weiß – hätte die Autorin den Leser auch an ihren eigenen, wohl doch sehr vergnüglichen Exkursionen durch die Scherben-Wüsten, die Blut-, Schweiß- und Tränen-Pfützen dieses ganz besonders schrecklichen Tages teilhaben lassen, vielleicht wäre dann doch noch so manche längst verlorene Seele für den Kölner Karneval zu retten gewesen.
So aber bleibt alles beim Alten: Trotz dieser lehrreichen Ausführungen zu keltischen und römischen Mysterienkulten – die tiefen Eindruck und eine unvergängliche Disposition zur Ausschweifung am Ufer des Rheins hinterlassen haben mögen – über die wegen ihrer Trinkfestigkeit schon im Mittelalter legendären Bürgersfrauen der Stadt, über die prächtig aufgelegten Marktweiber, die im frühen 19. Jahrhundert, in wilder, jegliche eheliche Gebundenheit rasch hinter sich lassender Polonaise durch die Wirtshäuser am Alten Markt, den Bezugsrahmen für die typisch kölsche Variante der Weiberfastnacht schufen – trotz all dieser wirklich reizenden Geschichten und pittoresken Traditionen: Die konkrete Gegenwart ist tatsächlich nur schwer zu ertragen. Was man sich wie das Paradies vorstellen mag, erweist sich dann doch immer nur als Wallfahrtsort für Pappnasen und Schnapsnasen: Eine ganze Kirmes voll mit Schießbudenfiguren. Grauenhaft. MANFRED SCHWARZ
PETRA PLUWATSCH: Weiberfastnacht. Die Geschichte eines ganz besonderen Tages. Kiepenheuer & Witsch, Köln (wo sonst?) 2007. 159 Seiten, 14,90 Euro.
An diesem Donnerstag gehört ganz Köln den fröhlich lallenden Schlips-Ab-Weibern. Foto: Engelhardt/imago
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Bestens unterhalten hat sich Manfred Schwarz mit Petra Pluwatschs Buch über die Weiberfastnacht und dabei einige Erkenntnisse gewonnen, wenn es auch seinen Abscheu vor diesem "ganz besonderen Tag" nicht mindern kann. Die Autorin, die als Redakteurin des Kölner Stadtanzeigers wohl als Expertin gelten kann, macht aus ihrer Begeisterung für das Karnevalspektakel keinen Hehl und begibt sich auf Spurensuche durch die Geschichte der Weiberfastnacht von der Antike bis zur - hier schaudert der Rezensent - Gegenwart: "Eine ganze Kirmes voll mit Schießbudenfiguren. Grauenhaft." Äußerst aufschlussreich sei dieses Werk und dabei wirklich vergnügliche Lektüre, verspricht Schwarz angetan.

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