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Die Elegie spricht von der Sehnsucht nach dem Unwiederbringlichen nach der Kindheit oder der Heimat, nach einem sinnvollen Leben oder nach einer friedvollen Welt. Die Elegie ist Klage über den Tod und die Vergänglichkeit, um die Opfer von Kriegen und Völkermord. Der Band Unerhörte Klagen bietet eine repräsentative Auswahl von Elegien deutschsprachiger Dichter im 20. Jahrhundert. Unerhört sind die Klagen im doppelten Sinn des Wortes: In der Moderne fand sich kein Gott mehr, um sie zu erhören. Zwei Weltkriege und der Holocaust brachten das lyrische Ich fast zum Verstummen, und die Elegie drohte…mehr

Produktbeschreibung
Die Elegie spricht von der Sehnsucht nach dem Unwiederbringlichen nach der Kindheit oder der Heimat, nach einem sinnvollen Leben oder nach einer friedvollen Welt. Die Elegie ist Klage über den Tod und die Vergänglichkeit, um die Opfer von Kriegen und Völkermord. Der Band Unerhörte Klagen bietet eine repräsentative Auswahl von Elegien deutschsprachiger Dichter im 20. Jahrhundert. Unerhört sind die Klagen im doppelten Sinn des Wortes: In der Moderne fand sich kein Gott mehr, um sie zu erhören. Zwei Weltkriege und der Holocaust brachten das lyrische Ich fast zum Verstummen, und die Elegie drohte unter der Last des zu Beklagenden zu zerbrechen. Doch die deutschsprachige Elegie des 20. Jahrhunderts fand neue, unerhörte Formen; sie imitiert klassische Vorlagen, zitiert das Erhabene, und sie parodiert es; sie klagt über den Verfall der Klage als lyrische Form, sie ist priva t und politisch. Die Anthologie ist chronologisch angelegt. Sie reicht von Alfred Momberts Klagelied (1894) bis zur elegischen Dichtung der Gegenwart, zu Texten von Durs Grünbein, Barbara Köhler, Wulf Kirsten. Sie zeigt die Höhepunkte elegischen Dichtens bei Rainer Maria Rilke, Bertolt Brecht, Ingeborg Bachmann und Paul Celan, sie umfasst aber auch weniger bekannte Elegien wie etwa jene Klabunds, Karl Wolfskehls, H. G. Adlers und Franz Baermann-Steiners.
Autorenporträt
Rüdiger Görner, geb. 1957, lebt seit 1981 als Literaturwissenschaftler, Kritiker und Schriftsteller in London. Er studierte in Tübingen und London Germanistik, Geschichte, Philosophie und Anglistik, lehrte an den Universitäten Surrey und Aston in Birmingham, bevor er 1999 Direktor des Institute of Germanic Studies der University of London wurde. Seit 2004 lehrt er am Queen Mary, University of London und leitet als Gründungsdirektor seit 2006 das Centre for Anglo-German Cultural Relations. Rüdiger Görner hatte Gastprofessuren in Tokyo, Heidelberg, Mainz, Hannover, Köln und Salzburg inne und ist Verfasser von über fünfzehn literaturwissenschaftlichen Monografien.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Um Klagegedichte geht es in dieser Rezension und da holt Rolf Vollmann weit aus, geht zurück in die Geschichte der Elegien, um seine Kritik an der Auswahl der "Deutschen Elegien des 20. Jahrhunderts" anzubringen. Er fängt bei den Klageliedern im alten Rom und Griechenland an - auch damals ging es schon hauptsächlich um die Liebe - und landet bei Rilke, dessen Einfluss weit bis in 20. Jahrhundert, bis zu den hier kompilierten Gedichten, reicht. Vollmann kann Elegien durchaus etwas abgewinnen, das ist hier deutlich zu spüren. Trotzdem wird er mit dem von Rüdiger Görner zusammengestellten Band, in dem Dichter wie Erich Fried, Botho Strauss, Stefan Zweig und Erich Mühsam versammelt sind, nicht wirklich glücklich. Neben einer harschen Kritik an den Auswahlkriterien Görners - "ein Genie im Aussuchen schlechter Verse" - findet er auch das Projekt selbst nicht stimmig, vor allem, weil die Deutschen im letzten Jahrhundert wohl wenig Anlass für Klagen finden dürften: "Wie wenig vernünftig, und außerdem, wie absolut unnötig es ist, wie sinnlos im Grunde, eine Anthologie in diesem Falle auf deutsche Gedichte zu beschränken". Vollmann lässt sich jedoch ein bisschen mit dem Band versöhnen, als er einige unerwartete Perlen findet: von Albin Zollinger, Carossa oder Konrad Weiss.

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