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Neue Spielregeln für unser Land: modern, weltoffen und rigoros demokratisch
Als Raed Saleh mit fünf Jahren aus Palästina nach Deutschland kam, konnte ihm niemand sagen, was das ist - ein Deutscher. Wie verhält man sich richtig? Wie tickt dieses Land? Und welche Werte sind unumstößlich? Weil Saleh diese Orientierungsprobleme aus eigener Erfahrung kennt, kann er Neubürgern überzeugend davon erzählen und so die entscheidenden Antworten geben. Außerdem wendet Saleh den Spieß nach rechts, indem er eine Grenze um unseren demokratischen Konsens zieht. In Zeiten, in denen immer mehr Menschen Fake…mehr

Produktbeschreibung
Neue Spielregeln für unser Land: modern, weltoffen und rigoros demokratisch

Als Raed Saleh mit fünf Jahren aus Palästina nach Deutschland kam, konnte ihm niemand sagen, was das ist - ein Deutscher. Wie verhält man sich richtig? Wie tickt dieses Land? Und welche Werte sind unumstößlich? Weil Saleh diese Orientierungsprobleme aus eigener Erfahrung kennt, kann er Neubürgern überzeugend davon erzählen und so die entscheidenden Antworten geben.
Außerdem wendet Saleh den Spieß nach rechts, indem er eine Grenze um unseren demokratischen Konsens zieht. In Zeiten, in denen immer mehr Menschen Fake News, Pegida oder AfD auf den Leim gehen und Flüchtlingsheime brennen, ist es nötiger denn je, die Vorzüge unserer offenen Gesellschaft zu unterstreichen. Ein wichtiges und überfälliges Buch, das den Kern unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts neu definiert.
Autorenporträt
Saleh, Raed
Raed Saleh, geboren 1977 in Palästina, kam als Kind nach Berlin und wuchs in einem sozialen Brennpunkt im Bezirk Spandau auf. Seit 2011 ist er Vorsitzender der SPD-Fraktion im Berliner Landtag. Längst strahlt sein Wirken über die Hauptstadt hinaus, so verlieh ihm die Europäische Rabbinerkonferenz einen Toleranz-Preis, die SPD in Lindau setzte ihm den Sozialistenhut auf - eine Auszeichnung für politische Vordenker.

Frenzel, Markus
Markus Frenzel, Jahrgang 1976, arbeitete über zwanzig Jahre als Journalist, u.a. für den SWR, die Deutsche Welle, ARTE und zuletzt als Redakteur des ARD-Magazins FAKT. Er wurde mit zahlreichen renommierten Journalistenpreisen ausgezeichnet. Heute ist Frenzel einer der engsten Vertrauten von Raed Saleh.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.07.2017

Berliner
Hausordnung
Der SPD-Politiker Raed Saleh
präsentiert seine Leitkultur
So ein Buch zu schreiben, das muss einer sich erst mal trauen: „Ich. Deutsch“. Das „Ich“ ist am größten geschrieben, der Titel in Schwarz, Rot und Gold gehalten. Selbstbewusst verspricht der als Kind aus Palästina nach Berlin gekommene SPD-Fraktionschef Raed Saleh, 40, eine neue Leitkultur für Deutschland. Das ist kühn und das Buch manchmal tollkühn. Aber der Versuch hat sich gelohnt. Saleh formuliert konkrete Regeln und Ansprüche, an denen Leser ein eigenes Ideal von Deutschland messen oder entwickeln können.
Der in einem sozialen Brennpunkt in Spandau aufgewachsene Saleh wurde überregional bekannt, als er sich um das Amt des Regierenden Bürgermeisters der Hauptstadt bewarb. Es war die spannendste Bewerbung, auch wenn der junge Aufsteiger klar verlor. Gemeinsam mit dem Pressesprecher seiner Fraktion, Markus Frenzel, schrieb er nun eine Art Fibel für das Land, das sein Erbe achten soll und doch offen sein muss für das Neue, schon weil die Idee vom reinen Deutschtum ein Märchen ist, es immer Einwanderung und Impulse von außen gab.
Saleh betont, wie wichtig es ist, die deutsche Geschichte auch als Sohn eines Migranten anzunehmen. Für den Muslim in Deutschland soll das Gedenken an Auschwitz zur Identität gehören. Er stellt heraus, wie wichtig Wertschätzung für das Judentum ist. Er betont, dass junge Muslime lernen müssen, den Wert von Religionsfreiheit zu akzeptieren. Aber er reklamiert eben auch Raum für einen weltoffenen Islam, eine „eigene deutsche Variante“. Imame sollen hier ausgebildet werden, statt welche zu importieren, die „keinen Schimmer von unserer Art zu leben haben“.
Das Buch ist von Anekdoten und persönlichen Vorlieben Salehs geprägt, die er ins Allgemeine hebt. Manche illustrieren die Erzählung gut. Andere wirken drollig, so wenn er seine Vorliebe für Heintje oder Roland Kaiser ausbreitet und Bach, Beethoven und Händel erwähnt, damit ein Mosaikstein der Leitkultur entsteht.
Es kann mit Deutschland zu tun haben, dass Saleh Ordnung und Disziplin „geradezu heilig sind“. Mag sein, dass seine Eltern mit den Kindern „gebannt vor der Mattscheibe“ die „Schwarzwaldklinik“ schauten. Putzig ist die Vorstellung, dass die Serie ihm ein Gefühl „von Geborgenheit in unserer neuen Heimat“ gab, sogar der Grund war, ein Medizinstudium zu beginnen, das er später abbrach. Für die Leitkultur braucht es Professor Brinkmann nicht.
Wichtiger ist, wo die Grenzen der Toleranz liegen, wie man die „Hausordnung“ durchsetzt, wie Saleh die Leitkultur auch nennt. Er fordert Härte, Nulltoleranz gegen Rechtsextremisten wie Islamisten. Er nennt es die Verteidigung des Abendlandes: „Wer ein Minarett bauen darf, muss akzeptieren, wenn sich zwei Männer auf der Straße küssen.“
JENS SCHNEIDER
Raed Saleh,
Markus Frenzel:
Ich Deutsch. Die neue Leitkultur. Hoffmann und Campe Hamburg 2017,
224 Seiten, 20 Euro.
E-Book: 15,99 Euro
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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"Mit seinem neuen Buch entwirft Raed Saleh auf der Grundlage seiner eigenen Biografie und seiner Erlebnisse als Politiker in Berlin ein neues gesellschaftliches Leitbild für Deutschland." Tagesspiegel, 15.07.2017