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Abarat: eine wundersame und gefährliche Inselwelt voller Magie, bevölkert von guten und bösen Monstern, bedroht durch ewige Nacht. Nur die neugierige und furchtlose Candy kann Abarat vor dem Untergang bewahren. Dies ist der vom Autor höchstpersönlich prächtig illustrierte Auftakt zum Abarat-Zyklus und zu Candys großartigen Abenteuern auf den fünfundzwanzig Inseln.
Candy ist wirklich gestraft mit ihrem Leben in Chickentown, einem stinklangweiligen Kaff irgendwo im amerikanischen mittleren Westen. Nach einem heftigen Streit mit ihrer Lehrerin haut sie von der Schule ab, streift ziellos durch
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Produktbeschreibung
Abarat: eine wundersame und gefährliche Inselwelt voller Magie, bevölkert von guten und bösen Monstern, bedroht durch ewige Nacht. Nur die neugierige und furchtlose Candy kann Abarat vor dem Untergang bewahren.
Dies ist der vom Autor höchstpersönlich prächtig illustrierte Auftakt zum Abarat-Zyklus und zu Candys großartigen Abenteuern auf den fünfundzwanzig Inseln.

Candy ist wirklich gestraft mit ihrem Leben in Chickentown, einem stinklangweiligen Kaff irgendwo im amerikanischen mittleren Westen. Nach einem heftigen Streit mit ihrer Lehrerin haut sie von der Schule ab, streift ziellos durch die Prärie - und findet merkwürdigerweise einen Leuchtturm. Und an dem Leuchtturm ein Wesen mit acht Köpfen, das Candy verzweifelt um Hilfe bittet und ihr einen Schlüssel übergibt. Und so beginnt Candys Reise in die fantastische Welt von Abarat, einem Archipel von 25 Inseln, eine Insel für jede Stunde des Tages und eine außerhalb der Zeit. Weil sie diese Welt aus ihren Träumen kennt, findet sichdy schnell zurecht und sie stellt sich mutig den guten und bösen Monstern, den Wasserfeen, fledermausartigen Wesen, Zauberern und Hexen. Doch die größte Aufgabe wird ihr erst nach und nach klar, denn das Archipel wird von dem Herrn der Mitternacht bedroht, und nur Candy kann es retten.

Dies ist der Auftakt eines außergewöhnlichen Abenteuers in vier Bänden, spannend, überraschend und mit einer jungen Heldin, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen lieben werden.
Autorenporträt
Clive Barker, geb. 1952 in Liverpool erlebte den Drchbruch in den 1980er Jahren mit seinen 'Books of Blood', die ihn mit einem Schlag als einen der originellsten und versiertesten Horror-Autoren etablierten. Es folgten Romane, die jegliche Genregrenzen überwanden. Er gilt neben Stephen King und Dean Koontz als erfolgreichster Autor der fantastischen Literatur. Neben seinen literarischen Werken hat sich Barker als Maler und Filmregisseur einen Namen gemacht.
Rezensionen
'Anspruchsvoll und packend.

Ein Ausnahmetalent.'

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.12.2004

Mutter Hummer, Vater Picasso
Clive Barkers reichillustrierter Märchenroman "Abarat"

Die ältere und reichere Welt, deren Abfallprodukt unsere ist, liegt jenseits eines Meeres, das man nicht sehen kann und von dem sich in Menschengegenden nur noch ein paar Küstenreste finden lassen: ein halbverfallener Leuchtturm mitten im Gras, Seefahrtsinstrumente in alten Kommoden und natürlich unsere Ahnungen, die nahelegen: Es müßte mehr geben.

Oft hat man die ältere und reichere Welt zu beschreiben und zu benennen versucht. Bei Clive Barker heißt sie "Abarat", darum hat er auch das Buch so genannt, das er über sie geschrieben, gezeichnet und gemalt hat. Darin wird ein junges Mädchen namens Candy Quackenbush aus einer Stadt, die tief im vergessenen Innern der Vereinigten Staaten von Amerika liegt, nichts als industrielle Hühnerproduktion zu bieten hat und von regionalkundlicher Literatur als "nicht weiter bemerkenswert" bezeichnet wird, von einem Koboldswesen mit zahlreichen Köpfen an einem stattlichen Geweih übers Meer der Nichterinnerung, die ewige "See Izabella", nach Abarat gebracht. Das Land besteht aus fünfundzwanzig Inseln, vierundzwanzig davon sind den Stunden des Tages geweiht, die geheimnisvollste, "Odoms Spitze", wahrt eine "Zeit außerhalb der Zeit".

Candy ist froh, Hühnergestank, Schulterror und Ödnis loszuwerden. In ihrem neuem Wirkungskreis jenseits des Meeres gibt es dafür einen Teufel, dessen Kopf in einem halbvollen Säureglas steckt, einen Hamsterbaum mit "flauschigem Obst" und Geschöpfe, die aussehen, "als wäre ein Hummer ihre Mutter und Picasso ihr Vater".

Clive Barker, der sich als Theater- und Filmschöpfer um das Design der visuellen Seite seiner Visionen wo irgend möglich stets höchstpersönlich und perfektionistisch gekümmert hat, läßt es sich nicht nehmen, die meisten der Tag- und Nachtgeschöpfe Abarats nicht nur zu schildern, sondern auch zu zeigen.

Einige der Bilder, die er gemalt hat, beherrschen die Seiten ganz, auf denen sie zu sehen sind, so daß der Text gleichsam leiser wird, heruntergestimmt bis auf eine Bildunterschrift. Andere, etwa Darstellungen sich eben vorstellender oder sich erklärender Wesen, stehen mit dem Text wie im Comic auf Augenhöhe. Wieder andere sind visuelle Musik, etwa ein schönes Quadrat aus gestricheltem Wasser, das auf die Prosa daneben seinen Meerzauber abstrahlt und sie blau und windig einfärbt. Alle denkbaren Über- , Unter- und Nebeneinander-Ordnungen des hier niemals nur plan illustrativen Text-Bild-Verhältnisses werden ausprobiert; man fragt sich nicht selten, was zuerst da war.

Der unwirtschaftliche Aufwand, den Barker damit treibt - "liebevoll" trifft es nicht ganz, denn einige Bilder sind ordentlich schroff , wenn auch deshalb nicht weniger schön -, ist um so ernster zu nehmen, als er vor allem eine bewußte Differenz zum amerikanischen Comic-Stil und der konturbetonten, naturalistisch und fotorealistisch konzipierten, heute vielfach am Computer erstellten oder nachbearbeiteten Ikonographie des kulturindustriellen Gebrauchs-Surrealismus vom Fantasy-Buchumschlag bis zur Autowerbung setzt. Barker lehnt Spezialeffekte dieser Art nicht prinzipiell ab, wie die beiden Extrempunkte des Qualitätsspektrums seines filmischen Schaffens beweisen, das Meisterwerk "Hellraiser" von 1987 und der bei aller Bilderpracht letztlich flache und schale Fehlschlag "Lord of Illusions" von 2001. In "Abarat" aber wären Effekte auf der Höhe der Zeit einem der diversen Erzählvorhaben abträglich, die er gleichzeitig umsetzt, nämlich der bestens informierten Satire auf die berechnende Verzauberung der Moderne durch die Kulturindustrie. Die wird hier von der Firma "Comexo" vertreten, deren Strippenzieher Rojo Pixler deshalb einen Nachnamen trägt, der an die Pixel des Computerbildschirms wie an den Namen der Trickfilmfirma "Pixar" anklingt. Pixler ist nicht böse, nur geschäftstüchtig, und das ist kraft der Dialektik von Fortschritt und Verheerung, die sein Wirken auf den Inseln freisetzt, gefährlicher, als wenn er ein Schurke wäre. Wieder einmal zeigt sich an den Details, die Barker dazu einfallen, daß die klügste, schärfste, aber eben nicht bornierte Kritik am allgemeinen Medienquatsch oft direkt aus dessen Mitte kommt und Urheber hat, die anders als moralisierende Jugendschützer und Tugendwächter älterer Bauart genau wissen, wovon sie schimpfen.

Die "Abarat"-Übersetzung bleibt dem lyrischen Tonfall, den das Buch auch außerhalb der darin eingebetteten Gedichte hält, so gewissenhaft treu, daß sie lieber englische Redewendungen wörtlich nimmt als je einen Farbwert verloren zu geben: "You'd be surprised" wäre im Deutschen eigentlich idiomatisch richtig eher mit "Du wirst/würdest dich wundern" wiederzugeben, hier heißt es: "Du wirst überrascht sein", damit das Grundmotiv der übertölpelten Erwartung anklingen kann, das mehrere Figuren im Buch miteinander teilen. Der "Trip" übers Izabella-Meer heißt ganz richtig nicht "Reise", weil die Drogenobertöne zum Gefahrvollen dazugehören, das da beschworen wird. Andererseits hätte man die "halbe Meile", die eine besonders eindrucksvolle Brücke lang ist, ruhig ins Metrische und Deutsche übersetzen dürfen - schließlich ist das eine der Stellen, an denen Barker sich die Perspektive Candys aneignet und die neue alte Welt, die seine Heldin plötzlich betreten darf, mit der prosaischen vergleicht, die sie gewohnt ist.

Für Leute, die keine englischsprachigen Bücher lesen, ist "Abarat" in jedem Fall die bisher wohl beste Gelegenheit, einen der vielseitigsten und interessantesten Künstler der Gegenwartsphantastik kennenzulernen. Für die andern empfiehlt sich außerdem die Lektüre von Douglas E. Winters umfangreicher Barker-Biographie "The Dark Fantastic" (2001), die mindestens so viele Sorten seltsamer Gesichter zeigt wie die Produkte von Barkers inspiriertem Bilderfinderfuror, der sich hoffentlich, wie angekündigt, noch in zwei geplanten "Abarat"-Folgebänden wird entfalten können.

DIETMAR DATH

Clive Barker: "Abarat". Roman. Mit 107 farbigen Illustrationen des Autors. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Karsten Singelmann. Heyne Verlag, München 2004. 477 S., Abb., geb. im Schuber, 68,- [Euro]. Ab 12 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Dietmar Dath empfiehlt Clive Barkers "reichillustriertes" Märchenbuch all jenen, die keine englischen Bücher lesen, als "bisher wohl beste" Chance, einen der "vielseitigsten und interessantesten" Protagonisten der Gegenwartsphantastik kennen zu lernen. Dath schätzt neben dem Inhalt, etwa der "bestens informierten" Satire auf die entzaubernde Kulturindustrie, vor allem die von Barker geschaffenen Illustrationen, die sich sowohl vom amerikanischen Comic als auch dem "Gebrauchs-Surrealismus" der Fantasy-Buchcover absetzen. "Alle denkbaren" Varianten des Bild-Text-Verhältnisses werden ausprobiert, einmal dominieren die Bilder die Seite ganz, "so dass der Text gleichsam leiser wird", andere befinden sich mit ihm "auf Augenhöhe", wieder andere sind "visuelle Musik", wie der mit wenigen Strichen skizzierte Ozean, der "auf die Prosa daneben seinen Meerzauber abstrahlt". Gut gefällt Dath auch die kompromisslose Übersetzung, die dem "lyrischen Tonfall" Barkers "so gewissenhaft" treu bleibt, dass sogar manchmal englische Redewendungen nicht ins Deutsche übertragen werden, um ja keinen "Farbwert" zu verlieren.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Einer der vielseitigsten und interessantesten Künstler der Gegenwartsfantastik." Frankfurter Allgemeine