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Die Bundesrepublik definiert sich heute weniger als eine ethnische Schicksalsgemeinschaft denn als eine politische Gemeinschaft, als eine Nation mit unterschiedlichen kulturellen Wurzeln. Das durch Einwanderer eingebrachte polnische, türkische oder italienische Kulturerbe wird somit auch zu einem Fundament für die moderne deutsche Nation, für die politische Gemeinschaft der Deutschen. In der Konsequenz bedeutet dies, dass die Erinnerung an das Kulturerbe der polnischen Einwanderer auch eine Aufgabe für die Berliner Republik ist, so wie umgekehrt die neue polnische Demokratie ihrerseits ihren…mehr

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Produktbeschreibung
Die Bundesrepublik definiert sich heute weniger als eine ethnische Schicksalsgemeinschaft denn als eine politische Gemeinschaft, als eine Nation mit unterschiedlichen kulturellen Wurzeln. Das durch Einwanderer eingebrachte polnische, türkische oder italienische Kulturerbe wird somit auch zu einem Fundament für die moderne deutsche Nation, für die politische Gemeinschaft der Deutschen. In der Konsequenz bedeutet dies, dass die Erinnerung an das Kulturerbe der polnischen Einwanderer auch eine Aufgabe für die Berliner Republik ist, so wie umgekehrt die neue polnische Demokratie ihrerseits ihren Pluralismus sichert, indem sie die deutsche Minderheit und ihr Kulturerbe in Polen fördert.Basil KerskiNach 2004 wurde Deutschland als Hauptzielland polnischer Migration von Großbritannien und Irland abgelöst. Tausende von Menschen, die die saisonale oder vorübergehende Migration in den unsicheren Zeiten der polnischen Transformation und des holprigen Weges zum Kapitalismus zu ihrer Überlebensstrategie gemacht hatten, wählten ebenso wie junge Hochschulabsolventen, die ihre erste Arbeitsstelle suchten, die Britischen Inseln.Michal GarapichIch vermute, dass die Polen sich in deutschen Städten ansiedeln werden. Renommierte Wissenschaftszentren werden Spezialisten an sich ziehen, ähnlich wie die großen Konzerne und Banken. Polnisches Bürgertum wird in Hamburg, Frankfurt, München und Düsseldorf auftauchen - sofern es nicht schon da ist. Die ältere Generation der polnischen Emigranten von vor 25 Jahren wird sie anschauen und sich verwundert die Augen reiben. In ihrer Generation war ein Manager mit polnischem Pass etwas Besonderes, aber bald wird er zum Alltagsbild gehören.Bartosz WielinskiWitold weiß absolut nicht, welche Nachteile ihm die Entscheidung bringen könnte, niemals in die Emigration zu gehen. Und Vorteile? Es gibt nur Vorteile. Diese Orte, diese Gassen, die man schon auswendig kennt: 'Ich gehe eine Straße entlang und sage: Hier bin ich zur Schule gegangen, und indiesem Krankenhaus wurde mein Blinddarm operiert, und dort habe ich einen Freund kennengelernt, und hier habe ich zum ersten Mal ein Mädchen geküsst. Jeden Tag fahre ich auf dem Weg zur Arbeit daran vorbei und erinnere mich.'Katarzyna Kulczycka
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Das Bild des "unsichtbaren" polnischen Einwanderers in Deutschland ist für Stefan Dietrich spätestens seit dieser perspektivenreichen Lektüre obsolet. Die in diesem Jahrbuch versammelten Reportagen, Analysen und Kurzgeschichten zeigen dem Rezensenten, dass Heterogenität der passendere Begriff ist, um die polnischen Gemeinden in Deutschland angemessen zu beschreiben. Dietrich folgt den Autoren zunächst historisch von den frühen Einwanderungswellen aus Preußen bis zu den Wanderungsbewegungen der letzten 30 Jahre, um dann die ganze Vielfalt der polnischen Migranten, vom Berliner Bohemien bis zum Unternehmer, kennenzulernen. Zu wenig erfährt der Rezensent über den Dachverband "Konvent der Polen in Deutschland". Umso dankbarer zeigt er sich über Rainer Mendes mit Kostproben garnierten Blick auf die polnischsprachige Literatur bei uns, den er den Verlagen ans Herz legt.

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