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Wirtschaft ist ohne Wachstum undenkbar: Unternehmen wollen ihre Gewinne steigern, Anteilseigner ihre Aktienkurse, ganze Volkswirtschaften ihr Bruttoinlandsprodukt. Wer nicht wächst, stirbt, so scheint es. Doch diese Sicht wird zunehmend in Frage gestellt. Immer mehr Wachstumskritiker fordern die Abkehr vom "Wachstumswahn". Sie tun es laut und offen. Ihre Argumente: Wachstum zerstört unsere Lebensgrundlagen, es führt zu unbeherrschbaren Finanzkrisen, es spaltet die Gesellschaft in Arm und Reich. Karl-Heinz Paqué nimmt diese Kritik sehr ernst, vertritt aber eine ganz andere Sicht. Er zeigt in…mehr

Produktbeschreibung
Wirtschaft ist ohne Wachstum undenkbar: Unternehmen wollen ihre Gewinne steigern, Anteilseigner ihre Aktienkurse, ganze Volkswirtschaften ihr Bruttoinlandsprodukt. Wer nicht wächst, stirbt, so scheint es.
Doch diese Sicht wird zunehmend in Frage gestellt. Immer mehr Wachstumskritiker fordern die Abkehr vom "Wachstumswahn". Sie tun es laut und offen. Ihre Argumente: Wachstum zerstört unsere Lebensgrundlagen, es führt zu unbeherrschbaren Finanzkrisen, es spaltet die Gesellschaft in Arm und Reich.
Karl-Heinz Paqué nimmt diese Kritik sehr ernst, vertritt aber eine ganz andere Sicht. Er zeigt in seinem Buch: Die drängenden ökologischen und sozialen Probleme der Menschheit sind nur durch Wachstum zu lösen. Wer Wachstum verteufelt, der liegt nicht nur sachlich falsch. Er begibt sich auch moralisch auf abschüssigen Grund.
Die Frage, wie wir Wachstum bewerten - ob wir es entschieden bejahen oder zutiefst ablehnen -, ist alles andere als ein akademisches Problem. Sie ist entscheidend für die Weichenstellungen, die wir in der Politik und in der Wirtschaft vornehmen: Sollen wir für die Zukunft unserer Gesellschaft weiterhin auf Wachstum setzen? Und wenn ja, wie muss dieses Wachstum aussehen?
"Eine überzeugende Analyse: Nicht Geld und Gier, sondern Technik und Wissen sind der Kern dessen, was Wirtschaftswachstum in der Globalisierung ausmacht. Deshalb, so Paqué, muss Wachstum ein politisches Ziel bleiben. Recht hat er."
Prof. Dr. Roman Herzog, Bundespräsident a. D. "Eine überzeugende Analyse: Nicht Geld und Gier, sondern Technik und Wissen sind der Kern dessen, was Wirtschaftswachstum in der Globalisierung ausmacht. Deshalb, so Paqué, muss Wachstum ein politisches Ziel bleiben. Recht hat er."
Prof. Dr. Roman Herzog, Bundespräsident a. D.
Wachstum ist in die Kritik geraten. Immer lauter werden die Stimmen, die sagen: Wirtschaftswachstum hat als politisches Ziel ausgedient. Es führt zu Ungerechtigkeit, Finanzkrisen, Klimawandel. Es untergräbt unsere Moral, es zerstört unsere Lebensgrundlagen, es bedroht den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Wir brauchen eine Kehrtwende: weg vom Wachstum.
Das Buch kommt zu einem völlig anderen Ergebnis als die Kritiker. Es lautet: Wachstum - richtig verstanden - ist nicht der falsche Weg. Im Gegenteil, es ist der einzige Weg, wie überhaupt im Weltmaßstab die großen Ziele der Menschheit erreicht werden können. Und es ist in Deutschland und Europa der einzige Weg, um Lebensqualität und soziale Sicherheit auf Dauer zu gewährleisten.
Nominiert für den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2010.
Autorenporträt
Karl-Heinz Paqué stammt aus dem Saarland und lebt seit 1996 mit seiner Frau in Magdeburg. Er ist Professor für Volkswirtschaftslehre, seit 1996 auf einem Lehrstuhl für Internationale Wirtschaft an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Von 2002 bis 2006 war er Finanzminister des Landes Sachsen-Anhalt. Er ist Mitglied des Konvents für Deutschland.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.11.2010

Wachstum mit Ausrufezeichen
Karl-Heinz Paqués Plädoyer wider den Zeitgeist

Bei Karl-Heinz Paqué, der seit 1996 einen Lehrstuhl für Internationale Wirtschaft an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg innehat und der von 2002 bis 2006 Finanzminister des Landes Sachsen-Anhalt war, muss man nicht lange nach einer grundlegenden These Ausschau halten. Was sich bereits im Ausrufezeichen seines Buches mit dem Titel "Wachstum!" andeutet, wird spätestens im Vorwort klar: Richtig verstandenes Wachstum sei der einzige Weg, um die großen Ziele der Menschheit global zu erreichen. Die Aufbereitung dieser recht pointierten Botschaft ergänzt Paqué durch 25 ebenfalls die Diskussion stimulierende Beilagen, die auf jeweils zwei Seiten flott beschrieben werden und beispielsweise folgende Überschriften tragen: "Spielwiesen des Finanzkapitals", "Wohlhabend, aber bankrott" oder "Der Nachlass der geplatzten Blase".

In seinem Buch geht es Paqué weniger um die kurzfristigen Schwankungen der Wirtschaft, sondern vielmehr und zu Recht um langfristige Phänomene, wobei der Autor mit Wachstum "eine stete Veränderung der Produktpalette und der Qualität der Erzeugnisse" verbindet. Die Wirtschaft sei der Begleiter eines tiefgreifenden Wandels der Werte und vor allem der Produzent neuen Wissens. Abstrakt und zugespitzt sieht Paqué im Wachstum sogar "eine Triebfeder der zivilisatorischen Verfeinerung".

Gleichwohl dominiert in allen fünf Kapiteln des anregenden Buches das Konkrete und politisch Relevante. Eines davon widmet sich dem "Wandel des Sozialstaates". Es wendet sich gegen das bedrohliche Bild eines kollektiven Altersheims. Zugleich ist es von der Überzeugung geprägt, dass Wachstum eine ganz wesentliche soziale Komponente habe. Wachstum erlaube es, den Sozialstaat in seinen verschiedenen Dimensionen finanzierbar zu machen. Besonders gelte dies für das Gesundheitswesen in einer alternden Gesellschaft, wobei das Gesundheitswesen selbst wiederum zu einem Motor des Wachstums würde. Ebenso unterstreicht Paqué die wachstumspolitische Bedeutung einer frühen Bildung.

Allerdings geht es dem Autor in seinem Plädoyer gegen die Eroberung des Zeitgeistes durch die Wachstumsskeptiker nicht nur um die Frage, wie dauerhaftes Wirtschaftswachstum erreicht werden kann und warum es anderen wirtschafts- und verteilungspolitischen Zielen dient. Vielmehr packt Paqué auch die potentiellen Konflikte zwischen dem Wachstum und anderen wirtschaftspolitischen Zielen an. Ein Kapitel dazu firmiert schon fast klassisch mit "Grenzen des Wachstums". Hier steht die Frage im Mittelpunkt, ob die Weltwirtschaft überhaupt mit dem bisherigen Tempo weiter wachsen kann, "ohne das globale ökologische Gleichgewicht in dramatischer, vielleicht sogar verheerender Weise zu gefährden". Paqué antwortet darauf, dass Wachstum nicht nur das Problem, sondern auch der Schlüssel zur Lösung sei. Durch ein Wachstum im Zeitraffer in Entwicklungs- und Schwellenländern und den Wohlstandsgewinn würde auch dort ein Wertewandel eintreten, der Maßnahmen des Klimaschutzes konsensfähiger mache. Allerdings kann der Leser hier gut nachvollziehen, wie der Autor mit unterschiedlichen Positionen ringt, so dass manchmal zwischen einem Ausrufe- und einem Fragezeichen hinter dem Wachstum doch nur ein schmaler Grat zu liegen scheint.

Im Kapitel über die Risiken der Finanzmärkte möchte Paqué zwar bemerkenswerterweise nicht ausschließen, "dass die Weltwirtschaft in größeren zeitlichen Abständen sogar schwere Finanzkrisen durchlaufen muss, um im Markt das Bewusstsein für Risiken wieder zu schärfen", doch nennt er zugleich eine Reihe von Maßnahmen zur Krisenvermeidung. Vor allem müsse dafür gesorgt werden, dass sich die Wirtschaft nicht überhitze.

Diesen Grundgedanken teilen auch die Wachstumsskeptiker. Ob sie dabei den Zentralbanken die gleiche Bedeutung wie Paqué einräumen würden, sei dahingestellt. Zweifellos gehört auch eine solide Eigenkapitalbasis der Finanzinstitute und eine wache Aufsicht zur Krisenprävention. Man muss sich jedoch vergegenwärtigen, dass damit zumindest für den Finanzsektor Grenzen des Wachstums gezogen werden. Und davon könnte durchaus auch die Verfeinerung der Produktpalette betroffen sein.

Vielleicht passt es sogar zu diesem Bild der Reduktion von Finanzrisiken, dass Paqué hinter das Wachstum der Entwicklungs- und Schwellenländer durch Industrialisierung ein besonders dickes Ausrufezeichen setzt. Er plädiert um des Fortschritts willen für eine "große Welt" der Industrialisierung mit mindestens 4 Milliarden Menschen. Damit schließt sich der Kreis zu den Kräften des Wachstums im Anfangskapitel eines Buches, dessen Thesen man nicht unbedingt alle teilen muss, um es mit Gewinn zu lesen.

HERMANN REMSPERGER.

Karl-Heinz Paqué: Wachstum!

Verlag Hanser, München 2010, 288 Seiten, 19,90 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.12.2010

Mehr, mehr,
mehr!
Komplexe ökonomische Fragen werden heute oft als Glaubenskriege geführt. Besonders ist das so, wenn es um Wirtschaftswachstum geht. Die einen wollen Wachstum um fast jeden Preis, andere glauben, man könne Wachstum durch Lohnerhöhungen fördern, wieder andere glauben, die ökologischen „Grenzen des Wachstums“ seien längst überschritten und wir müssten „ohne Wachstum leben“.
Ein wunderbares Beispiel dafür, wie man den Glaubenskrieg durch informierten Streit ersetzen kann, liefert Karl-Heinz Paqué in seinem neuen Buch „Wachstum!“. Paqué kommt zu dem Schluss, dass Wachstum nicht das Problem, sondern die Lösung der Menschheitsprobleme ist, und dass es, auch ökologisch und sozial, verheerende Konsequenzen hätte, würde ein Land wie Deutschland auf Schrumpfen setzen. Das macht „Wachstum!“ sicher auch zu einem umstrittenen Buch, aber das ist nicht das Entscheidende.
Entscheidend ist, wie Paqué zu diesem Ergebnis kommt: Wachstum ist für ihn im Kern die Nutzung von Wissen, ein ständiger Prozess von Lernen, Scheitern und neu aus dem Scheitern Lernen. Wachstum kann bedeuten: mehr physische Waren und mehr Ressourcenverbrauch. Es ist aber keinesfalls zwingend: Auch wenn die Menschen bessere Waren kaufen, wenn sie mehr Geld für Ästhetik ausgeben, erscheint dies in der Statistik als Wachstum.
Karl-Heinz Paqué war von 2002 bis 2006 FDP-Finanzminister in Sachsen-Anhalt und lehrt heute Volkswirtschaft an der Universität Magdeburg. Er war Schüler von Herbert Giersch, dem legendären Präsidenten des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel. Giersch hat er sein Buch gewidmet, von Giersch hat er auch dessen Stil übernommen: Probleme werden in aller Ruhe seziert, die Einzelteile nach ökonomischen Kriterien geordnet und zwar so, dass der Leser hinterher selbst seine Wertentscheidungen treffen kann. Eine spannende Lektüre für Ökonomen und Laien.
Nikolaus Piper
Karl-Heinz Paqué: Wachstum! Die Zukunft des globalen Kapitalismus, Hanser, 19,90 Euro .
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Positiv äußert sich Rezensent Hermann Remsperger über Karl-Heinz Paques Buch "Wachstum!" Er liest das Werk als ein "Plädoyer wider den Zeitgeist", der ihm eher wachstumsskeptisch zu sein scheint. Die These, richtig verstandenes Wachstum sei der einzige Weg, um die großen Ziele der Menschheit global zu erreichen, hält er für ebenso anregend für die Diskussion wie die, Wirtschaft sei der Begleiter eines tiefgreifenden Wandels der Werte und vor allem der Produzent neuen Wissens. Remsperger betont, dass es Paque insbesondere um langfristige wirtschaftliche Phänomene geht. Auch wenn man vielleicht nicht immer mit dem Autor einer Meinung ist, kann man das Buch nach Ansicht des Rezensenten "mit Gewinn" lesen.

© Perlentaucher Medien GmbH