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Eigentlich will Henry nur seine Oma im Krankenhaus besuchen. Mit Gülsa, die manchmal auf ihn aufpasst. Aber Gülsa muss noch telefonieren. Da geht Henry schon mal alleine los. Er kennt Oma ja. Allerdings ist das Krankenhaus riesengroß. Und überall sind Leute. Die ganz normalen müssen Besucher sein. Die Leute, die dort arbeiten, erkennt man an ihren grünen, blauen und weißen Kitteln. Und die Patienten sind die mit Gips oder Augenklappe. Aber wie soll Henry da Oma finden? Kann ihm denn gar niemand helfen? Doch. Der Hausmeister. Den trifft Henry unten im Keller. Zum Glück.

Produktbeschreibung
Eigentlich will Henry nur seine Oma im Krankenhaus besuchen. Mit Gülsa, die manchmal auf ihn aufpasst. Aber Gülsa muss noch telefonieren. Da geht Henry schon mal alleine los. Er kennt Oma ja. Allerdings ist das Krankenhaus riesengroß. Und überall sind Leute. Die ganz normalen müssen Besucher sein. Die Leute, die dort arbeiten, erkennt man an ihren grünen, blauen und weißen Kitteln. Und die Patienten sind die mit Gips oder Augenklappe. Aber wie soll Henry da Oma finden? Kann ihm denn gar niemand helfen? Doch. Der Hausmeister. Den trifft Henry unten im Keller. Zum Glück.
Autorenporträt
Peter Schössow, geboren 1953, zählt zu den großen zeitgenössischen Bilderbuchkünstlern. Im Herbst 2019 erschien eine Neuausgabe von Alfred der Bär und Samuel der Hund steigen aus dem Pappkarton mit seinen Illustrationen (Text von Ragnar Hovland). Bisher erschienen: Meeres Stille und Glückliche Fahrt nach einem Gedicht von J. W. von Goethe (2004), Gehört das so??! (2005), Die Mausefalle nach einem Gedicht von Christian Morgenstern (2006), Die Prinzessin nach einer Geschichte von Arnold Schönberg (2006), Baby Dronte (2008), Jonathan und die Zwerge aus dem All mit Jostein Gaarder (2010), Meehr!!(2010), Mein erstes Auto war rot (2010), Ich, Kater Robinson mit Harry Rowohlt (2012), Der arme Peter nach einem Gedicht von Heinrich Heine (2013), Wo ist Oma? - Zu Besuch im Krankenhaus (2016), Popinga geht baden (2018) sowie Popinga muss mal! (2018). Peter Schössow wurde für sein Schaffen vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Troisdorfer Bilderbuchpreis und bereits zweimal mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis: 2006 für das Bilderbuch Gehört das so??! und 2009 für die Illustrationen zu Andreas Steinhöfels Rico, Oskar und die Tieferschatten. Zum 30-jährigen Jubiläum von Baby Dronte erscheint eine Sonderausgabe des Bilderbuchs - mit einem signierten Druck von Peter Schössow (2021).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.10.2016

Irrläufer im Krankenhaus

Peter Schössow hat für sein neues Bilderbuch einen Handlungsort gewählt, auf den man im wahren Leben gern verzichtet. Hier aber zeigt er sich sympathisch.

Von Andreas Platthaus

Nennen wir es Querschnitt, was Peter Schössow da macht. Für sein neues Bilderbuch hat er dreißig doppelseitige Illustrationen angefertigt, und da der Band quadratisch ist, kommt dabei ein ganz schönes Breitwandformat heraus, auf dem wir bei jedem Umblättern neue Einblicke in den Alltag eines Krankenhauses bekommen, einen Querschnitt durch den ganzen Betrieb, allerdings ohne Operationen. Denn wir nehmen als Betrachter die Blickhöhe eines Kindes ein: des Ich-Ezählers, eines vielleicht sechsjährigen Jungen namens Henry. Er ist kein Patient, sondern Besucher, denn Henrys Oma ist vor kurzem eingeliefert worden. Also macht der Junge sich mit seiner kurdischen Babysitterin Gülsa auf den Weg ins Spital.

Spielt es eine Rolle, dass Gülsa Kurdin ist? Nicht für die Geschichte und nicht für Henry. Sie trägt einen Hidschab, aber sonst benimmt sie sich wie jede andere junge Frau in unserer Gesellschaft, und gerade das ist wichtig. Schössow gelingt in seinem Bilderbuch nicht nur eine wunderbar kindgerechte Einführung in den Krankenhausalltag, dessen notwendig aseptische Umgebung in den fahlen Farben und flächigen Zeichnungen, die Schössows Markenzeichen sind, perfekt zur Darstellung kommt, sondern auch noch das Porträt einer in jeder Hinsicht vielgestaltigen und toleranten Welt. Es läuft alles glatt in dieser Geschichte. Das werden junge Leser ihr danken, denn sie lieben Bücher, die gut ausgehen.

Dabei fängt alles schlecht an. Nicht nur, dass die Oma im Krankenhaus liegt, sondern Henry geht auch sofort nach der Ankunft verloren - Gülsa hat noch kurz ein wichtiges Telefonat unter Freundinnen zu erledigen, und der Junge weiß, wie lange das dauern wird. Also geht er schon mal vor. Und eben verloren.

Aber das merkt er gar nicht, und wir, die wir mit ihm durchs riesige Großstadtkrankenhaus ziehen, merken es auch nicht. Wir wissen ja genau, was er sucht: die Oma. Nur leider kennt Henry deren Nachnamen nicht, was zu einer Odyssee führt, in deren Verlauf wir mit Ausnahme der Operationssäle, in die ein kleiner Junge nicht hineinkommt, so ziemlich alles kennenlernen, was über Treppen und mittels Aufzügen in einem Klinikum zu erreichen ist. Alle Menschen, denen Henry begegnet, erweisen sich als auskunftsfreudig - egal, ob Personal oder Patienten.

So hören wir ihren Krankengeschichten, Behandlungsschilderungen, Ärztewitzen und Stellenbeschreibungen zu, alles deshalb kindgerecht, weil Schössow genau jenen Erzählton trifft, den kluge Erwachsene gegenüber Kindern anschlagen, wenn sie etwas erklären wollen. Und klug sind alle auch, denen Henry begegnet. Bis auf die gleichaltrige Dakota, die Henry aus der Kita kennt und die er hier als Patientin trifft, die auch ihre Krankengeschichte loswerden will: "Ich will weg, aber Dakota lässt nicht locker: ,Ich sag's dir, wenn du schwörst, dass du's nicht weitererzählst. Also: geschwört?' Ich bin jetzt doch neugierig: ,Geschwört!' ,Ich habe eine Bohne in der Nase, aber frag bloß nicht, wie die reingekommen ist!' Das würde mich schon interessieren, aber ich frag lieber nicht."

Auch Peter Schössow selbst ist klug. Da heißt etwa der dritte Mann in einem Krankenzimmer "Herr Lime", und ein gerade eingeliefertes Unfallopfer fragt sich, was wohl seine Bekannten Wladimir und Estragon machen werden, die irgendwo auf ihn warten. Jede Doppelseite hat eine abgeschlossene Episode zu bieten, und wir könnten endlos mit Henry durchs Spital weiterstrolchen, doch irgendwann wird er vermisst, und plötzlich ist man auf der Suche nach ihm. Aber auch das läuft so selbstverständlich ab, dass nie Dramatik aufkommt, und etwas Besseres kann man ja kaum über eine Klinik sagen. So zeigt Peter Schössow ein Krankenhaus von seinen besten (Doppel-)Seiten.

Peter Schössow: "Wo ist Oma?" Zu Besuch im Krankenhaus.

Hanser Verlag, München 2016. 64 S., geb., 17,- [Euro]. Ab 6 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Andreas Platthaus lernt in Peter Schössow Buch ein Krankenhaus von innen kennen. Dass die Perspektive die eines kleinen Jungen ist, der seine Oma auf Station sucht, scheint Platthaus nicht zu stören. Neugierig folgt er dem Kleinen durch die Klinik, begegnet Ärzten und Patienten und den fahlen Farben einer aseptischen, aber freundlichen, entspannten Umgebung. Den Klinikalltag schildert und zeichnet der Autor auf kluge Weise, meint Platthaus. Die seitenweise angeordneten Episoden könnte er endlos weiter ansehen.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein opulentes Bilderbuch (man könnte fast sagen: Graphic Novel). Ein großer Spaß zum guten Zweck!" Wieland Freund, Welt online, 22.10.16

"Schössow gelingt in seinem Bilderbuch nicht nur eine wunderbar kindgerechte Einführung in den Krankenhausalltag, sondern auch noch das Porträt einer in jeder Hinsicht vielgestaltigen und toleranten Welt. ... Er zeigt ein Krankenhaus von seinen besten (Doppel-)Seiten." Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.10.16

"Henry durchstreift das Krankenhaus von oben bis unten und trifft auf viele, zumeist nette Menschen, die ihm en passant die Welt des Krankenhauses erklären. Er hört Ärztewitze, Behandlungsgeschichten, Stellenbeschreibungen, betrachtet ein Neugeborenes und lernt am Ende sogar den Hausmeister kennen. Immer wieder macht sich Schössow einen Spaß mit seinen Figuren und den wissenden Leserinnen und Lesern ... Die Welt, die Schössow uns hier skizziert, ist eine vielfältige und tolerante Welt, in dem ein offenes und waches Kind tatsächlich nicht verlorengehen kann." Nico Kalteis, 1000 und 1 Buch, 01.03.17

"'Wo ist Oma?' wirkt wie das Ergebnis eines Experiments, in dem Peter Schössow auslotet, was Bilder und was Sprache zu erzählen imstande sind. Zusammen jedoch vergegenwärtigen visuelle Sinneseindrücke und Sprache - kunstvoll authentisch wie Bewusstseinssplitter - als Gesamteindruck ein autarkes kindliches Ich." Ina Nefzer, Buch & Maus, 15.03.17