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Carl von Clausewitz (1780 - 1831) war einer der bedeutendsten Strategen seiner Zeit. Die Epoche, in der er lebte, war gekennzeichnet von tiefgreifenden Veränderungen: Es war die Zeit des Übergangs zwischen dem späten aufgeklärten Absolutismus und neu aufkeimenden Demokratien. Clausewitz ist heute so aktuell wie damals: Die Parallelen zwischen der fundamentalen Umbruchsituation seiner Zeit und den rasanten Umwälzungen des 20. und 21. Jahrhunderts sind unübersehbar. Vielleicht hat deswegen Clausewitz' Hauptwerk Vom Kriege die unterschiedlichsten Persönlichkeiten angesprochen: Mao hat es ebenso…mehr

Produktbeschreibung
Carl von Clausewitz (1780 - 1831) war einer der bedeutendsten Strategen seiner Zeit. Die Epoche, in der er lebte, war gekennzeichnet von tiefgreifenden Veränderungen: Es war die Zeit des Übergangs zwischen dem späten aufgeklärten Absolutismus und neu aufkeimenden Demokratien. Clausewitz ist heute so aktuell wie damals: Die Parallelen zwischen der fundamentalen Umbruchsituation seiner Zeit und den rasanten Umwälzungen des 20. und 21. Jahrhunderts sind unübersehbar. Vielleicht hat deswegen Clausewitz' Hauptwerk Vom Kriege die unterschiedlichsten Persönlichkeiten angesprochen: Mao hat es ebenso mit Gewinn gelesen wie Eisenhower, Che Guevara wie Kissinger, Marx wie Lawrence von Arabien. Von besonderem Interesse aber ist das Clausewitzsche Denken für Führungskräfte von heute: Ihnen bietet es Orientierung in Zeiten hoher Ungewissheit - und Einsichten, die weit über vordergründige Managementrezepte hinausgehen. Denn Clausewitz errichtet kein philosophisches System - er bietet klug e Wege des Denkens an. Er stellt keine These auf, ohne sie im Licht der Gegenthese zu überdenken. Und gerade darin liegt die Stärke und die Frische seiner Strategie. Diese einzigartige Edition, herausgegeben vom Strategieinstitut der Boston Consulting Group, wendet sich besonders an Führungskräfte: Sie finden in diesem Band eine sorgfältig ausgewählte Zusammenstellung zentraler und prägnanter Clausewitz- Texte, die mit Erläuterungen versehen sind und in einem einleitenden Essay in den historischen Kontext gestellt werden. Das oft erklärungsbedürftige und sehr umfangreiche Clausewitzsche Werk wird in dieser fundierten Auswahl erschlossen für alle, die sein Denken kennen lernen oder ihn neu entdecken wollen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.12.2001

Wirtschaftsliteratur
Strategie lernen mit Carl von Clausewitz
Warum Wirtschaft keinesfalls Krieg ist, aber viele Führungskräfte von den Ideen des preußischen Offiziers profitieren können
BOLKO VON OETINGER/TIHA VON GHYCZY/CHRISTOPHER BASSFORD (Hrsg.): Clausewitz – Strategie denken; Carl Hanser Verlag München Wien 2001, 200 S., 49,80 DM.
Clausewitz als Wirtschaftsbuch? Also doch! Die Wirtschaft ist die Fortsetzung des Wettbewerbs mit scharfen Waffen, sie bedeutet den Krieg aller gegen alle und erst recht in diesem Terror-Kriegsherbst 2001, da die westliche Welt gegen die zu allem bereiten islamischen Fundamentalisten kämpft. Nein eben nicht. Der fundamentale Unterschied besteht darin, dass Krieg Werte vernichtet, Wirtschaft hingegen Werte schafft.
Schon seit Jahren studiert der Chefstratege der Unternehmensberatung Boston Consulting Group, Bolko von Oetinger, Leben und Werk des Carl von Clausewitz. Dessen Klassiker „Vom Kriege”, 1832 erschienen, ist zwar eines der bekanntesten Strategiebücher, aber auch eines der am wenigsten gelesenen: Der unablässig zitierte Satz von Clausewitz, dass es sich nämlich beim Krieg um „die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln” handele, wird gerne im martialischen statt im staatstheoretisch-strategischen Sinn verwandt.
Bolko von Oetinger konnte nun nicht ahnen, wie aktuell sein „Clausewitz” plötzlich wirken würde. Handelt es sich doch bei den Terroranschlägen von New York und Washington durchaus um eine Kriegserklärung gegen die westliche Wertegemeinschaft und gegen deren Art und Weise des Wirtschaftens. Umso interessanter liest sich das Buch, wie schon der erste Absatz der Einleitung beweist: „Es gibt wohl kaum eine ungünstigere Zeit für theoretische Überlegungen als eine von hoher Instabilität gekennzeichnete Periode des Wandels. Doch genau eine solche Zeit erleben wir heute in der Wirtschaft, und dasselbe galt für die politische Situation, in der Carl von Clausewitz (1780-1831), der preußische Kriegsphilosoph, seine grundlegenden Strategiekonzepte entwickelte.”
Das Wesen der Instabilität begreifen: Darauf läuft das Unterfangen hinaus, Clausewitz unter den Vorzeichen des Wettbewerbs in einer globalisierten Wirtschaft neu zu lesen und sich seine strategisch-praktischen Überlegungen zunutze zu machen, die nur einem misstrauen: Allen Theorien, die genaue Handlungsanweisungen geben wollen.
Immer neu entscheiden
Ständig neu zu entscheiden ist, schrieb Clausewitz, die einzige und wichtigste Aufgabe von Führungskräften. Diese wurden in seinen Zeiten gebeutelt von den beispiellosen Umwälzungen des Konflikts zwischen dem aufstrebenden Preußen und dem mächtigen Frankreich, das durch seinen revolutionären inneren Wandel unberechenbar geworden war. Bündnisse wurden atemberaubend schnell geschlossen, gebrochen, neu unterzeichnet. Der Siegeszug des Nationalstaats vollzog sich turbulent und unter Missachtung traditioneller Spielregeln. Mittendrin der visionäre Vordenker Clausewitz und seine Botschaft: Vergesst die Theorien, es gibt keine Rezepte, man muss in diesen chaotischen Zeiten von Stunde zu Stunde neu entscheiden! Das mag auch manchem Unternehmenslenker heute bekannt vorkommen. Und so hört sich der neu editierte und von Oetinger klug kommentierte Clausewitz erstaunlich aktuell an. Nicht nur Generale, auch Präsidenten, Vorstandschefs, Nato-Generalsekretäre, Verteidigungsminister, Geschäftsführer von Unternehmen, Zentralbankpräsidenten – viele stecken in einer ständigen Bedenklichkeitsklemme. Das große Verdienst von Oetinger ist es, Clausewitz als postmodernen Denker entdeckt zu haben, der Strategie denken lehrt, anstatt nur Handlungsanweisungen zu exekutieren, wie so viele seiner nachgeborenen Führungsberater.
Führen in diesen unsicheren Zeiten des Wandels heißt, Clausewitz folgend, auch: „Man fängt keinen Krieg (oder z. B. eine Fusion; d.Verf.) an, oder man sollte vernünftigerweise keinen anfangen, ohne sich zu sagen, was man mit und was man in demselben erreichen will, das erstere ist der Zweck, das andere das Ziel.”
Die Unterscheidung zwischen Zielen und Zweck und die daraus resultierende Unterordnung der militärischen Aktivität unter den politischen Willen einer Nation ist eine Kernaussage des Militärphilosophen, denn „die politische Absicht ist der Zweck, der Krieg ist das Mittel, und niemals kann das Mittel ohne Zweck gedacht werden.”
Den Zweck als übergeordnete Intelligenz zu definieren, schaffen viele Unternehmen nicht. Gewinn und Shareholder Value als Zweck? Manche Visionäre und weitblickende Manager haben gesagt, dieser Zweck müsse etwas wesentlich Umfassenderes sein. Den Menschen dienen, sie erfolgreich machen mit den eigenen Produkten und Dienstleistungen vielleicht? Mitarbeiter ermutigen und ihnen Aufgaben zur eigenen Vervollkommnung bieten können? Und beim Erkennen des übergeordneten Zwecks den Krieg erklären gegen die Bedenkenträger? Die Ideen eines Carl von Clausewitz bringen die Leser des herausragenden Buches noch auf viele andere Gedanken.
Der „Krieg um die Köpfe”, die Übernahmeschlacht gegen den Konkurrenten, der Kampf um Marktanteile und um Kunden – welchen Absichten, welchem Zweck sollen solche martialisch inszenierten Spektakel dienen? Das sind Fragen, die nicht neu sind, aber in diesem Buch für den ökonomischen Alltagsgebrauch neu entdeckt und gestellt werden, mit Clausewitz' Hilfe. Dies sind die Zeiten der Strategen, der Philosophen und der Denker, nicht der kriegslüsternen Henker.
Dagmar Deckstein
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

"Clausewitz als Wirtschaftsbuch?", fragt die Rezensentin Dagmar Deckstein zu Beginn ihrer Kritik. Doch, das macht Sinn, hat sie gelernt. Das Herausgebertrio dieses Buches habe den "Militärphilosophen" Carl von Clausewitz als "postmodernen Denker" entdeckt, schreibt Deckstein begeistert. Dabei sehen die Autoren des Buches Parallelen zwischen der Zeit, in der von Clausewitz seine "grundlegenden Strategiekonzepte" entwickelte und heute: Beide Zeitabschnitte waren von "hoher Instabilität" geprägt, schreibt die Rezensentin. In Krisenzeiten komme es besonders darauf an, das Wesen dieser Instabilität zu begreifen, hat Deckstein gelesen. Von Clausewitz habe sämtlichen Theorien misstraut, die "genaue Handlungsanweisungen" geben wollten. Stattdessen müssten Führungskräfte ständig neue Entscheidungen treffen, fasst die Rezensentin zusammen. Deckstein findet dieses Buch "herausragend", nicht zuletzt, weil es den Leser auf viele Gedanken bringt.

© Perlentaucher Medien GmbH
changeX (12.10.2001): "Oetinger bohrt in brennenden Wunden. Wie sehr, konnte er nicht ahnen. Doch im Grunde konnte ihm und seinem Buch nichts Besseres passieren. Seit dem Anschlag sind die Menschen bereit nachzudenken. Über Leben, Werte und die westliche Ökonomie. Was wir brauchen sind keine kriegslüsternen Henker, sondern Strategen, Philosophen und Denker. Clausewitz ist ein guter Anfang. ... Und so hört sich der neu editierte und von Oetinger klug kommentierte Clausewitz immer wieder erstaunlich aktuell an ... Das große Verdienst von Oetinger ist es, Clausewitz als postmodernen Denker entdeckt zu haben, der Strategie denken lehrt, nicht Handlungsanweisungen und Rezepte exekutieren, wie so viele seiner nachgeborenen Führungsberater."