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Mariam Notten erzählt die Chronik ihrer afghanischen Familie: von der blutigen Ermordung der Urgroßmutter um 1900, die in den Verdacht der Untreue gerät, von der Großmutter, die sich in ähnlicher Situation durch einen Mord rettet, vom Schicksal der Mutter, die ihr Kind verliert und deshalb von der Familie ihres Mannes geächtet wird, bis hin zur Nichte, die in Berlin als moderne junge Frau heranwächst. Eine spannende und bewegende Geschichte von Frauen, die ihr Schicksal trotz widrigster Umstände selbst in die Hand nehmen.

Produktbeschreibung
Mariam Notten erzählt die Chronik ihrer afghanischen Familie: von der blutigen Ermordung der Urgroßmutter um 1900, die in den Verdacht der Untreue gerät, von der Großmutter, die sich in ähnlicher Situation durch einen Mord rettet, vom Schicksal der Mutter, die ihr Kind verliert und deshalb von der Familie ihres Mannes geächtet wird, bis hin zur Nichte, die in Berlin als moderne junge Frau heranwächst. Eine spannende und bewegende Geschichte von Frauen, die ihr Schicksal trotz widrigster Umstände selbst in die Hand nehmen.
Autorenporträt
Erica Fischer, geb. als Tochter von Emigranten in England, die 1948 nach Wien zurückkehrten. Dort studierte sie Sprachen, wurde zu einer der Gründerinnen der österreichischen Frauenbewegung und arbeitete als Journalistin. Heute lebt Erica Fischer als freie Schriftstellerin und Übersetzerin in Berlin.
Rezensionen
Eine Frau kämpft für ihr Land
Niemals heiraten, keine Kinder - das klingt sehr emanzipiert für ein 12-jähriges Mädchen! Und das erst recht, wenn ein afghanisches Mädchen im Jahr 1960 diesen Entschluss fasst. 1967, sieben Jahre später, verließ Mariam Notten Afghanistan und zog nach Berlin, um dort eine Ausbildung zu machen. Den Kontakt zu ihrer Familie hat sie immer aufrechterhalten. Der 11. September und der anschließende Afghanistan-Krieg haben sie veranlasst, sich mit der eigenen Geschichte sehr genau auseinander zu setzen. Ihr Bericht, der die Geschichte ihrer Familie erzählt und dabei die politischen sowie gesellschaftlichen Ereignisse und Entwicklungen berücksichtigt, bringt dem Leser die Menschen Afghanistans näher.
Schuld und Sühne...
... Ehebruch und die Bestrafung dafür - das ist das Leitmotiv der Familiengeschichte. Mariam Nottens Bericht beginnt mit einem Mord - Mariams Urgroßvater erschießt seine Frau, weil sie angeblich ein Verhältnis hat. Jahre vergehen, bis die Söhne von der Schmach erfahren und Blutrache üben. Mariams Großmutter Golgothai führt ein freieres Leben - zu frei in den Augen ihres Schwiegervaters, der den lockeren Umgang der jungen Frau mit einem Diener beobachet. Golgothai kennt das Schicksal ihrer Schwiegermutter. Sie kommt ihrer Bestrafung zuvor, indem sie einen Unfall vortäuscht und den Schwiegervater erschießt.
Nicht weniger energisch handelt Mariams Mutter Pari, die versucht, sich mit einem Gerichtsbeschluss einem Heiratsversprechen zu widersetzen. Als sie den Prozess verliert und sie der Schwiegervater freigibt, besteht sie auf die Heirat. Pari gewöhnt sich an die Ehe. Dann verunglückt ihr Sohn, sie wird verstoßen. In ihrer Not wendet sie sich einem anderen Mann zu, der sie entführen will und dabei das Haus ihres Mannes verwüstet!
100 Jahre und fünf Generationen
Nüchtern und voller Engagement erzählt Mariam Notten, die sich nach der Befreiung Afghanistans für die Rechte der Frauen in ihrer Heimat eingesetzt hat, von Frauen, die mit Raffinesse, Mut und Entschlossenheit für ihre Freiheit gekämpft haben. Afghanistan, so wird deutlich, war seit jeher ein Land, das zerrissen war zwischen alten Stammesgesetzen und der Moderne, die gerade Frauen viele Chancen bot.
Niemals Kinder hatte sich Mariam geschworen. Inzwischen ist sie auf nichts so stolz wie auf ihre Nichte Zuny, die viele Jahre bei ihr als Pflegekind lebte. Zuny, die mehrere Sprachen spricht und ihr Studium mit Auszeichnung abgeschlossen hat, ist "ein Weltmensch, der die Freiheit besitzt überall auf dem Globus zu leben". (Birgit Kuhn)
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

"Familienchronik, gesellschaftskritisches Werk, Abenteuerepos" - nicht weniger als ein afghanisches 20. Jahrhundert wird Irene Binal zufolge in diesem Buch erzählt, und zwar aus der Perspektive von fünf rebellischen Frauen aus fünf Generationen. Die Erzählerin, im Deutschland der Gegenwart lebend, berichtet von der Unterdrückung, der ihre Vorfahrinnen in der männlich dominierten afghanischen Gesellschaft ausgesetzt waren - und von ihrer Gegenwehr. Sie erzählt außerdem von ihrer in Deutschland aufgewachsenen Tochter, die als erste nicht mehr kämpfen muss, die aber als entwurzelter "Weltmensch" auf der Suche nach Identität ist. Die Autorinnen haben, schreibt Binal, "wenig literarische Ambitionen; sie erzählen geradlinig und ohne große Kunstfertigkeit". Der Wert dieses Buches liegt für die Rezensentin aber in der Authentizität seines Bildes.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Eine bewegende Chronik."
Konrad Watrin, Das Parlament, 17.03.03

"Ein spannender Ausflug ins Afghanistan der letzten 100 Jahre."
Brigitte Young Miss, 06/03