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"Bei Rainer wuchs in meinem Hasenherz ein Riesenmut. Doch wozu ist ein Freund gut, den niemand leiden kann?" Eine Geschichte über Ausgrenzung, Einsamkeit, Mut und Freundschaft, eine Geschichte, die erzählt, wie schwer es manchmal ist, einen Freund zu verteidigen und zu ihm zu halten.
Einen Freund braucht jeder und Rainer ist so ein Freund. Einer, der zuhört und nicht lacht, wenn man von seinen Ängsten erzählt. Er weiß, wie man Spinnen zähmt und gefährliche Kellerkatzen verscheucht. Er hat keine Angst und ihm fällt immer etwas ein. Das gibt Sicherheit und Geborgenheit. Da wird man manchmal…mehr

Produktbeschreibung
"Bei Rainer wuchs in meinem Hasenherz ein Riesenmut. Doch wozu ist ein Freund gut, den niemand leiden kann?" Eine Geschichte über Ausgrenzung, Einsamkeit, Mut und Freundschaft, eine Geschichte, die erzählt, wie schwer es manchmal ist, einen Freund zu verteidigen und zu ihm zu halten.

Einen Freund braucht jeder und Rainer ist so ein Freund. Einer, der zuhört und nicht lacht, wenn man von seinen Ängsten erzählt. Er weiß, wie man Spinnen zähmt und gefährliche Kellerkatzen verscheucht. Er hat keine Angst und ihm fällt immer etwas ein. Das gibt Sicherheit und Geborgenheit. Da wird man manchmal selbst ein bisschen mutiger. Aber das mit der Freundschaft zu Rainer kann man nicht erklären. Außerdem würden die anderen sowieso nicht zuhören. Da sind Erwachsene nicht anders als Hansi, Martina oder Michael. Nach und nach wird eine Frage im Kopf immer lauter: Wozu ist eigentlich ein Freund gut, den niemand leiden kann?
Jutta Richter erzählt mit sensibler und ausdrucksstarker Sprache von Ausgrenzung, Einsamkeit und Mut.
Eine Geschichte über Freundschaft und darüber, wie schwer es manchmal ist, einen Freund zu verteidigen und zu ihm zu halten.
Autorenporträt
Jutta Richter, geboren 1955, veröffentlichte noch als Schülerin ihr erstes Buch. Anschließend studierte sie Theologie, Germanistik und Publizistik in Münster. Seit 1978 lebt sie als freiberufliche Autorin im Münsterland. Neben vielen anderen Preisen erhielt sie 2001 den Deutschen Jugendliteraturpreis für "Der Tag, als ich lernte, die Spinnen zu zähmen" (2000) und 2005 den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis für Hechtsommer (2004). Bei Hanser erschienen außerdem u. a. das Weihnachtsbilderbuch Als ich Maria war (2010, mit Illustrationen von Jacky Gleich), Ich bin hier bloß der Hund (2011, mit Illustrationen von Hildegard Müller), Das Schiff im Baum (2012), Helden (2013), Abends will ich schlafen gehn (2014, illustriert von Aljoscha Blau), die Neuausgabe von Der Hund mit dem gelben Herzen (2015), Ich bin hier bloß das Kind (2016, mit Illustrationen von Hildegard Müller), sowie die Bilderbücher Otto war nicht begeistert (2017, illustriert von Jacky Gleich) und Endlich Schule! Eine Geschichte vom Großwerden, (2018, illustriert von Leonard Erlbruch). 2018 folgte mit Frau Wolle und der Duft von Schokolade der erste Band einer Kinderbuch-Trilogie mit Illustrationen von Günter Mattei, 2019 erschien der zweite Band Frau Wolle und das Geheimnis der chinesischen Papierschirmchen und 2020 der letzte Teil der Trilogie Frau Wolle und die Welt hinter der Welt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.10.2000

Die Sehnsucht, dazu zu gehören
Über die Grausamkeiten einer ganz normalen Kindheit
Dies ist eine Geschichte über das Schämen. Über die Sehnsucht, dazu zu gehören, und den Verrat an denen, die leider draußen bleiben müssen. Es ist eine Geschichte über eine ganz normale Kindheit, mit ihren Unsicherheiten und Grausamkeiten. Eine Geschichte, in der die Hauptfigur nicht unbedingt nur positiv wegkommt – und man sich trotzdem gut in sie hinein versetzen kann.
„Wir waren vier. Hansi Pfeifer, Martina Thiemann, Michael Franke und ich. ” Vier Freunde, denen die Straße gehört, die zusammen auf die Züge warten, die am nahen Bahndamm vorbeirauschen, oder Steine auf die Lastwagen werfen, die vom Bauhof kommen. Alles in Ordnung, soweit. Bis Rainer in die Straße zieht, das vernachlässigte ehemalige Heimkind, der „Furchendackel”, der Spielverderber und krumme Hund: „Immer anschleichen. Immer rumschnüffeln. Immer mitspielen wollen. ” Doch dann vertreibt ausgerechnet Rainer die größte Kellerkatze der Welt, er bringt der Ich-Erzählerin bei, wie man grässliche Spinnen zähmt, er zeigt ihr die Ratten im Gruselhaus, und in ihrem „Hasenherz” wächst ein Riesenmut. Das sind die Geschichten, aus denen dicke Freundschaften entstehen. Weshalb es der neuen Freundin auch egal ist, dass sie für ihre ehemaligen Kameraden nur noch „Dieda” ist.
Bis zu dem Tag, als Rainer zuschlägt. Dermaßen zuschlägt, dass Michael, der ihn gehänselt hat, ins Krankenhaus kommt. Und „Dieda” irgendwann den Druck nicht mehr aushält: Wozu, denkt sie, ist eigentlich ein Freund gut, den niemand leiden kann? Bald will sie nur noch eins: wieder aufgenommen sein im Kreis der anderen Kinder. Und das geht eben nur um den Preis des Verrats.
Ein schmales Buch hat Jutta Richter über ein großes Thema geschrieben, vielleicht fast ein wenig zu schmal, um den Figuren und ihren Problemen ein nachhaltiges Gewicht zu geben. Denn so atmosphärisch dicht die Geschichte ist, so sprachlich rund geschliffen, sie verblasst merkwürdig schnell im Gedächtnis. Kein Zweifel jedoch, dass Jutta Richter zu Recht zu den großen deutschen Jugendbuchautorinnen gezählt wird: Ihre Fähigkeit, ohne falsche Naivität ganz aus der Perspektive eines Kindes zu schreiben und bei aller Direkt- und Derbheit eine Poesie der Sprache zu erzeugen, ist bewundernswert.
„Und ich sah noch einmal seinen Rücken, und ich sah, dass er ganz schmale Schultern hatte, und wäre die Mauer nicht hinter mir gewesen, diese raue Viaduktsteinmauer, dann wäre ich weggelaufen und nie wiedergekommen. Nie im Leben. ” Dieda ist dageblieben. (ab 12 Jahre)
ANTJE WEBER
JUTTA RICHTER: Der Tag, als ich lernte die Spinnen zu zähmen. Hanser Verlag 2000. 87 Seiten, 19,80 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

"Eine einfühlsame, kurze Besprechung von Rolf Michaelis. Geschrieben sei das Buch aus der Perspektive des heranwachsenden Mädchens, das, von seinen Eltern unverstanden, seinen "einzigen Partner..., den Strubbelhund Raudi" verliert und sich einem eher hässlichen, unbeliebten Jungen zuwendet und in ihn verliebt. Der Held "mit den rauen Händen" weiß zwar, wie man Spinnen in Streichholzschachteln steckt, aber dann kriegt er einen Asthma-Anfall, weil er Angst vor Ratten hat. Michaelis sagt am Schluss etwas sehr Wichtiges: dass dieses "sanft überrumpelnde Buch" der 1955 in Westfalen geborenen Kinderbuchautorin auch zeigt, "wie wichtig vermeintlich Fremde für die von den eigenen Leuten, der Familie, zusammengestauchten Menschen sein können."

© Perlentaucher Medien GmbH"