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Ein Plädoyer für selbstbewussten Lebensgenuss
So viel zu trinken. Und so wenig ohne Alkohol! Jeder Blick in eine Bar oder die Karte eines halbwegs guten Restaurants zeigt: Man muss schon triftige Gründe haben, um bei der traurigen Trias aus Wasser, Cola und Apfelschorle hängen zu bleiben. Aber unsere Haltung zum Trinken ist widersprüchlich: Auf der einen Seite kann gar nicht genug davor gewarnt werden, auf der anderen hält einem ständig einer ein Glas hin. Wer trinkt, hat ein Problem. Wer nicht trinkt, hat erst recht eins. In seinem neuen Buch befasst sich Peter Richter auf ebenso kluge wie…mehr

Produktbeschreibung
Ein Plädoyer für selbstbewussten Lebensgenuss

So viel zu trinken. Und so wenig ohne Alkohol! Jeder Blick in eine Bar oder die Karte eines halbwegs guten Restaurants zeigt: Man muss schon triftige Gründe haben, um bei der traurigen Trias aus Wasser, Cola und Apfelschorle hängen zu bleiben. Aber unsere Haltung zum Trinken ist widersprüchlich: Auf der einen Seite kann gar nicht genug davor gewarnt werden, auf der anderen hält einem ständig einer ein Glas hin. Wer trinkt, hat ein Problem. Wer nicht trinkt, hat erst recht eins. In seinem neuen Buch befasst sich Peter Richter auf ebenso kluge wie amüsante Weise mit einer Kultur, die in berauschenden Getränken schwimmt: unserer. In einer Gesellschaft, die Genussmitteln zunehmend kritisch gegenübersteht, plädiert er dafür, zu selbstbewusstem Lebensgenuss zu stehen - und sich den Rausch auf keinen Fall nehmen zu lassen.

Autorenporträt
Richter, Peter
Peter Richter wurde 1973 in Dresden geboren. Er ist Kulturkorrespondent der »Süddeutschen Zeitung« in Berlin. Von 2012 bis 2017 arbeitete er im New Yorker Büro der Zeitung. Als Buchautor wurde er mit Titeln wie "Blühende Landschaften" und "Deutsches Haus" bekannt. Sein Roman "89/90" wurde für den Deutschen Buchpreis 2015 nominiert.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.03.2011

Denn das ist ja der Job des Alkohols
„Wir, die wir diesen Kursus durchlaufen haben, haben uns im Gegensatz zu den versoffenen Scheinheiligen von der Boulevardpresse kein bißchen die Frage gestellt, wie die evangelische Bischöfin Käßmann im Frühjahr 2010 nur auf die Idee kommen konnte, sich mit 1,54 Promille hinters Steuer zu setzen, eine rote Ampel zu überfahren und dann von der Polizei erwischt zu werden.
Denn wir wissen, daß das exakt die Sorte von Ideen ist, auf die man mit 1,54 Promille überhaupt erst kommt. Wir wissen, bis 0,5 Promille heißt es: ,Ich kann noch fahren.‘ Ab 0,5 Promille: ,Ich nehme ein Taxi.‘ Irgendwo jenseits von 0,8 jedoch: ,Ach was, natürlich kann ich fahren!‘
Ab 0,8 Promille kann man nicht mehr ,noch fahren‘, ab 0,8 kann man es wieder!
Denn das ist ja der Job des Alkohols: Bedenken außer Kraft setzen, Stärken suggerieren.
Wir wissen sogar Dinge, die Frau Käßmann wahrscheinlich bis heute nicht ahnt: Die gewesene Bischöfin kann ihrem Herrgott nämlich dankbar sein, daß sie bei ihrer Trunkenheitsfahrt auch gleich eine rote
Ampel mitgenommen hat.
Das zweite Vergehen relativiert das erste ein wenig. Jedenfalls im Hinblick auf eine spätere MPU ist es immer praktischer, wilde Ausfallerscheinungen zu zeigen.
Es kann belegen helfen, daß man soviel, wie man hatte, gar nicht
verträgt – geschweige denn regelmäßig trinkt und dann noch routiniert Auto fährt. Wer betrunken ist und es verleugnet, bringt sich auch hier um viel.“  
Peter Richter: Über das Trinken, 224 Seiten, 12,99 Euro, Goldmann-Verlag.
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Eine Gesellschaft ohne Laster hat etwas Bedrohliches, vermerkt Ursula März in den einleitenden Notizen ihres Artikel. Überall wird um des bloßen Längerlebens willen Verzicht gepredigt: Verzicht auf Alkohol, auf Zigaretten, auf Fleisch. Und, wer weiß, demnächst wohl auch auf Sex: Auch diesem Thema wird sich die dem Religiösen so zugewandte "Zeit" früher oder später stellen müssen! Vorerst aber plädiert März aber noch für Gelassenheit und bespricht Peter Richters Reflexion über das süße Gift des Alkohols - zusammen mit Gregor Hens' Buch "Nikotin" - mit großer Freude. Ein eleganter Autor sei Richter, leichthin plädiere er für sein Laster, das er anders als Gregor Hens das Rauchen bekennender Weise nicht aufgeben will, aber ohne den Ernst des Themas zu unterschlagen. März liest sein Buch als wohltuend ideologiefrei, ohne Häme für die eine oder andere Richtung.

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