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Vier Jahre lang war es für eine Schulklasse in Bremen selbstverständlich, mit ihren behinderten Mitschülern gemeinsam unterrichtet zu werden. Da Schüler, Eltern und Lehrer mit diesem Projekt mehr als zufrieden waren, wünschten sie sich eine Fortsetzung. Doch für den nötigen Ausbau des Schulgebäudes fehlte das Geld. Der Bremer Senat befürwortete das Projekt - doch plötzlich wurden alle Versprechen wieder rückgängig gemacht. Das ließen sich die Schüler nicht gefallen! Mit einem starken Tier an ihrer Seite, dem "Nashorn", ihrer Klassenzeitung, kämpften sie gegen das Bildungssystem und mit ihnen…mehr

Produktbeschreibung
Vier Jahre lang war es für eine Schulklasse in Bremen selbstverständlich, mit ihren behinderten Mitschülern gemeinsam unterrichtet zu werden. Da Schüler, Eltern und Lehrer mit diesem Projekt mehr als zufrieden waren, wünschten sie sich eine Fortsetzung. Doch für den nötigen Ausbau des Schulgebäudes fehlte das Geld. Der Bremer Senat befürwortete das Projekt - doch plötzlich wurden alle Versprechen wieder rückgängig gemacht. Das ließen sich die Schüler nicht gefallen! Mit einem starken Tier an ihrer Seite, dem "Nashorn", ihrer Klassenzeitung, kämpften sie gegen das Bildungssystem und mit ihnen 280 bedeutende Stimmen der deutschen Öffentlichkeit, die gedichtet, gezeichnet und mitgekämpft haben.
Autorenporträt
Werner Vaudlet , geboren 1951, ist gelernter Germanist und arbeitet als Sonderschullehrer in Bremen. Gemeinsam mit seinen Schülern gibt er seit 1984 die Klassenzeitung 'Das Nashorn' heraus. Dieses Buch haben die Nashorn-Schüler der Bremer Schule Hermannsburg gemeinsam mit ihren Lehrern zusammengestellt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.05.2001

Es lebe das Nashorn
Das ist echte Selbsthilfe: Behinderte und nicht behinderte Schüler einer Bremer Grundschule haben jahrelang mit viel Spaß gemeinsam Unterricht gehabt. Plötzlich soll das aufhören: Die integrierte Klasse soll aufgespalten werden. Weil aller Protest nichts nützt, weil das absichtliche Schreiben von Sechsern, die Besetzung des Schulgeländes und die Gründung einer Kinderpartei nicht weiter führen, kommen die Schüler auf eine andere Idee: Sie bitten 280 Künstler um Unterstützung. Jeder von ihnen soll zeichnen oder dichten – über: das Nashorn.
Was da eintrudelt, ist überwältigend. Karrikaturen, Verse, lange und kurze Geschichten von Otto Waalkes und James Krüss, von Sten Nadolny, Christa Wolf und Georg Baselitz, von Rolf Schneider und Robert Gernhardt. Kaum einer der Adressaten wirft die Bitte um einen nashörnlichen Beitrag in den Papierkorb. Die obige Illustration ist übrigens von F.W. Bernstein.
Der Erfolg: Die Klasse bleibt zusammen. Das Ergebnis: Ein Nashorn-Buch. Und was für eines: lustig, frech, liebevoll, verrückt, schlau, böse, dämlich, albern und poetisch. Selbst jeder, dem die integrierte Erziehung von Behinderten und Nicht-Behinderten wurst ist, wird Spaß haben an: WERNER VAUDLET: Das große Nashornbuch, dtv Verlag, München 2001. 235 Seiten, 17, 50 Mark.
ck
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Das ist echte Selbsthilfe, staunt da Rezensent "ck" über ein Buch, entstanden aus der Not und dem Protest einer integrierten Klasse behinderter und nicht behinderter Schüler angesichts der Entscheidung der Verantwortlichen, die Lerngemeinschaft aufzulösen. Für den Leser und Bildergucker aber, meint "ck" sei das Buch vor allem "ein Spaß". Was 280 um Unterstützung gebetene Künstler wie James Krüss, Christa Wolf oder Georg Baselitz an Karikaturen, Versen und Geschichten rund ums Nashorn beigesteuert haben, findet er "lustig, frech, liebevoll, verrückt, schlau, böse, dämlich, albern und poetisch" oder schlicht "überwältigend". Und, freut sich der Rezensent, das Ganze war ein Erfolg: "Die Klasse bleibt zusammen."

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