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Durchgehend vierfarbig mit zahlreiche Abbildungen Bettine von Arnim (1785-1859), Enkelin einer Dichterin, Schwester eines Dichters und Frau eines Dichters, hatte ein langes, erfülltes, schöpferisches, wenn auch nicht immer glückliches Leben. Sie wuchs in einer Familie mit reichhaltigen Kontakten und weitgespannten Interessen auf, lernte als junges Mädchen Goethe kennen, in dessen Werk sie Spuren hinterließ, und heiratete Achim von Arnim, mit dem sie sieben Kinder bekam. Nach seinem Tod begann sie in Berlin eine rege schriftstellerische Tätigkeit und trat offen für demokratische Rechte und soziale Gerechtigkeit ein.…mehr

Produktbeschreibung
Durchgehend vierfarbig mit zahlreiche Abbildungen
Bettine von Arnim (1785-1859), Enkelin einer Dichterin, Schwester eines Dichters und Frau eines Dichters, hatte ein langes, erfülltes, schöpferisches, wenn auch nicht immer glückliches Leben. Sie wuchs in einer Familie mit reichhaltigen Kontakten und weitgespannten Interessen auf, lernte als junges Mädchen Goethe kennen, in dessen Werk sie Spuren hinterließ, und heiratete Achim von Arnim, mit dem sie sieben Kinder bekam. Nach seinem Tod begann sie in Berlin eine rege schriftstellerische Tätigkeit und trat offen für demokratische Rechte und soziale Gerechtigkeit ein.
Autorenporträt
Dr. phil. Michaela Diers, geb. 1956, studierte Germanistik und Geschichte. Langjährige Tätigkeit als Dozentin in der Erwachsenenbildung und freie Autorin, zahlreiche Veröffentlichungen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.09.2001

Debüt mit fünfzig
Selbstentfaltung: Ein Portrait der Bettine von Arnim

Der Einband zeigt eine schüchterne, fast zerbrechliche Dichterin: Nichts läßt er ahnen von dem Temperament Bettine von Arnims, von dem selbstbewußten Charakter, der sich dahinter verbirgt und der im Inneren des Bandes intensiv beleuchtet wird. Ein Kapitel der Biographie über die Frau, die als kleines Mädchen auf Dächer und Bäume kletterte, überschreibt die Autorin Michaela Diers mit "Klettermaxin" und behandelt dort ausgiebig die Ruhelosigkeit der Schwester Clemens von Brentanos. Poetisch veranlagt war sie unübersehbar, in ihrem ständigen Philosophieren bisweilen nervtötend, immer etwas zu aufgeregt und gerade deswegen faszinierend.

Die Realität verklärte sich die Romantikerin selbst, sie "schwebte im Reich der Phantasie und Träume". Ihre Freiheit zu erhalten, sich selbst zu gefallen war ihr hartnäckig verfolgtes Ziel - diese Feststellung durchzieht die Biographie wie ein roter Faden. Gleichzeitig führt Diers akribisch alle Hindernisse an, die Bettine in einer von Männern dominierten Gesellschaft in den Weg gelegt wurden. In der Zeit vor ihrer Heirat mit Achim von Arnim litt "sie freilich weniger an der Tatsache, keinen Mann zu haben, sondern an den gesellschaftlichen Folgen".

Die zeitgenössischen Konventionen sind es dann auch, in denen Diers die späte "zweite Geburt" der Schriftstellerin Bettine von Arnim begründet sieht. Mit der Eheschließung und der Erziehung von immerhin sieben Kindern hatte der einstige "Wildfang" der Norm genügt. Nach dem Tode ihres Mannes publizierte sie im Alter von bereits fünfzig Jahren "Goethes Briefwechsel mit einem Kinde" und wurde schlagartig berühmt.

Von Station zu Station führen die einzelnen Kapitel der Biographie, jede Seite ist mit einer knappen Überschrift versehen, so daß sich das Buch als äußerst übersichtlich erweist. Es ist auffallend didaktisch gebaut, und kein notwendiges Hintergrundwissen bleibt unerwähnt. So erläutert Diers in einem Exkurs die Begriffe "Romantik, Vernunft und Aufklärung", gibt einen Abriß der gesellschaftlichen Situation der Juden in dieser Zeit oder skizziert die literarische Bedeutung der Empfindsamkeit.

Der Band verbindet die Darstellung der Biographie von Arnims mit zeitgenössischen Abbildungen und Texten von Autoren wie F. H. Jacobi, Tieck oder Hölderlin. Keine Erwähnung einer der zahlreichen Bekanntschaften, die nicht durch ein Zitat aus dem regen Briefwechsel der Schriftstellerin belegt wäre. Die Schilderung der Beziehung zu dem von ihr kultisch verehrten Goethe wird dabei ebenso plastisch wie der nachhaltige Eindruck, den Beethoven auf die Autorin gemacht hat. Und weil Diers sich daneben den zeitgenössischen Moralvorstellungen ebenso wie den sozialen Mißständen widmet, den Weberaufstand von 1844 ebenso schildert wie die bedrückende Armut der Berliner Elendsviertel, liefert die Dokumentation des Lebens der Bettine von Arnim zugleich einen anschaulichen Intensivkurs zur Epoche.

CHRISTINA ZINK

Michaela Diers: "Bettine von Arnim". Portrait. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2001. 159 S., br., 18,50 DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Für Christina Zink ist diese neu erschienene Biografie genau so, wie eine Biografie sein sollte: Die Autorin blättert nicht nur das Leben der Bettine von Arnim in einzelnen Abschnitten mit reichen Bild- und Quellennachweisen auf, sondern sie berichtet auch über den historischen und gesellschaftlichen Kontext, in dem sie lebte. Dadurch, dass Diers die sozialen Missstände der Epoche mit in die Biographie einbezieht, wird das Buch zu einem "anschaulichen Intensivkurs zur Epoche", lobt die Rezensentin.

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