Marktplatzangebote
9 Angebote ab € 1,50 €
  • Broschiertes Buch

»The horror! The horror!« (Joseph Conrad: 'Herz der Finsternis')
Joseph Conrad (1857-1924) bereiste die Meere seit seinem 17. Lebensjahr und erwarb später selbst das Kapitänspatent. Er ließ die gewonnenen Eindrücke in seine Romane und Erzählungen einfließen, ungewöhnlich dichte Schilderungen von Menschen in existentiellen Situationen. Mit seinen großen Romanen wie 'Herz der Finsternis', 'Lord Jim' und 'Nostromo' schrieb sich der gebürtige Pole Conrad in die erste Riege englisch-sprachiger Schriftsteller ein.
»Vergraben in sich selbst, auf den Beschauer wie erdrückt unter der Last seiner
…mehr

Produktbeschreibung
»The horror! The horror!«
(Joseph Conrad: 'Herz der Finsternis')

Joseph Conrad (1857-1924) bereiste die Meere seit seinem 17. Lebensjahr und erwarb später selbst das Kapitänspatent. Er ließ die gewonnenen Eindrücke in seine Romane und Erzählungen einfließen, ungewöhnlich dichte Schilderungen von Menschen in existentiellen Situationen. Mit seinen großen Romanen wie 'Herz der Finsternis', 'Lord Jim' und 'Nostromo' schrieb sich der gebürtige Pole Conrad in die erste Riege englisch-sprachiger Schriftsteller ein.

»Vergraben in sich selbst, auf den Beschauer wie erdrückt unter der Last seiner Erinnerungen wirkend, verharrte er manchmal in einem langen Schweigen. Ein Name, der in der Unterhaltung fiel, die Erwähnung einer Landschaft genügten, um ihn in tiefe Meditation sinken zu lassen, unfassbar und durch nichts zu erreichen wie ein außer Sicht geratenes Schiff, und niemand von uns vermochte es in solchen Augenblicken, das Schweigen zu brechen - nicht so sehraus Respekt vor der Traumverlorenheit dieses großen Geistes, als vielmehr aus einer Art physischen Unvermögens, das einen buchstäblich so lange in Bann hielt, bis er wieder auftauchte wie ein Felsen, den die zurückweichende Flut freigibt. Dieses Schweigen hatte zuweilen für uns etwas Bedrückendes, etwas dermaßen Quälendes, dass man es um jeden Preis zu beenden wünschte. Aber man brachte es einfach nicht fertig.«
(Der Biograph Gérard Jean-Aubry über Joseph Conrad)

»Das interessante Quellenmaterial, das die Autorin sorgfältig recherchiert und gut eingearbeitet hat, sowie eine sehr ansprechende grafische Gestaltung und Bebilderung machen das Buch zu einer spannenden Lektüre - und machen Lust darauf, das Werk Conrads neu zu entdecken.« Neue Zürcher Zeitung

Autorenporträt
Wiggershaus, Renate
Renate Wiggershaus, geboren in Wuppertal, lebt in Kronberg im Taunus. Die freie Schriftstellerin und Literaturkritikerin publizierte Bücher zu Themen aus der Geschichte der Frauenbewegung sowie diverse Biografien, unter anderem über George Sand, Virginia Woolf, Marcel Proust und Joseph Conrad.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Die Autorin scheint auf Biografien spezialisiert zu sein: nach Marcel Proust, Virginia Woolf und George Sand ist nun Joseph Conrad dran. Laut Susanne Ostwald ist Wiggershaus` Portrait, das aus reichhaltigen Quellen schöpfen kann, gut recherchiert, schön bebildert und grafisch ansprechend aufgemacht, kurz und gut: man nimmt das Buch gerne in die Hand und legt es nicht so schnell wieder weg. Ostwald beleuchtet die wesentlichen Stationen dieser interessanten Biografie: der Vater ein polnischer Freiheitskämpfer, die Familie ins englische Exil gezwungen, Kapitänspatent, Seereisen, die berüchtigte Kongofahrt, die ein lebenslanges Trauma hinterließ. Anerkennung erfuhr die "pessimistische Prosa und scharfe Kolonialmuskritik" Conrads, so Ostwald, im patriotischen England zunächst kaum. Conrads Existenz als Schriftsteller sei von ständiger Geldnot und Selbstzweifeln geprägt gewesen; erst in seinen letzten Lebensjahren habe Conrad einen gewissen Ruhm erlangt, der ihm dann aber ebensowenig behagte.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.12.2007

Von untadeliger Form

Der Elfenbeinagent Kurtz ist bereits zwei Jahre tot, als Joseph Conrad 1890 den Kongo erreicht. Ein Häuptling hatte ihn erschossen, nachdem Kurtz dessen Frau misshandelt hatte. Als Conrad das Grab besucht, heißt er noch Conrad Korzeniowski, und auf dem Grabstein steht nicht der Name Kurtz, sondern Major Edmund Musgrave Barttelot. Der sadistisch veranlagte englische Offizier diente Conrad als Vorbild für die Hauptfigur seines berühmtesten Romans "Herz der Finsternis", der 1902 erschien. Barttelots Foto zeigt ein glattes, fast ausdrucksloses Gesicht, dessen Züge allenfalls Arroganz vermuten lassen. Zwei Biographien Conrads, der heute vor hundertfünfzig Jahren in Terechowaja in der heutigen Ukraine geboren wurde, sind in diesem Herbst erschienen (F.A.Z. vom 30. November), und dieses Taschenbuch ist die ideale Ergänzung dazu: Es enthält neben einem biographischen Essay Dokumente und Fotos aus allen Lebensphasen Conrads, ergänzt durch zahlreiche Zitate aus den Briefen und Werken des Schriftstellers, der zurückgezogen lebte, aber wichtigen Kollegen wie Ford Madox Ford, H. G. Wells oder John Galsworthy freundschaftlich verbunden war. Nur Kipling, dem Apologeten des britischen Kolonialismus, wünschte er einen Aufenthalt in der Hölle, der allerdings aufgrund der "untadeligen Form" einiger Bücher Kiplings nur kurz ausfallen sollte. (Renate Wiggershaus: "Joseph Conrad. Leben und Werk in Texten und Bildern". Insel Taschenbuch, Frankfurt am Main 2007. 244 S., geb., 10,- [Euro].) igl

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr