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Schicke Kleider und ein schönes Gesicht genügt das, um glücklich zu werden? Eigentlich ist Florence, 32, kein böser Mensch. Sie ist eine wirkliche Schönheit, blond, schlank und von exquisitem Geschmack. Sie weiß den Wert ihrer guten Erscheinung zu schätzen und pflegt sie mit großem Fleiß. Sie hat wahrscheinlich mit ein paar zu viel Männern geschlafen, aber am Sex liegt ihr wenig. Was sie möchte, ist etwas ganz anderes. Sie träumt davon, die Ehefrau eines reichen Mannes zu werden, dessen Geld und Einfluss ihr gesellschaftliches Ansehen und ein angenehmes Leben verschaffen. Aber alle Verehrer…mehr

Produktbeschreibung
Schicke Kleider und ein schönes Gesicht genügt das, um glücklich zu werden? Eigentlich ist Florence, 32, kein böser Mensch. Sie ist eine wirkliche Schönheit, blond, schlank und von exquisitem Geschmack. Sie weiß den Wert ihrer guten Erscheinung zu schätzen und pflegt sie mit großem Fleiß. Sie hat wahrscheinlich mit ein paar zu viel Männern geschlafen, aber am Sex liegt ihr wenig. Was sie möchte, ist etwas ganz anderes. Sie träumt davon, die Ehefrau eines reichen Mannes zu werden, dessen Geld und Einfluss ihr gesellschaftliches Ansehen und ein angenehmes Leben verschaffen. Aber alle Verehrer waren ihr bisher nicht recht. Trotzdem gibt sie die Hoffnung nicht auf. Als sie an einem heißen Sommertag nach Long Island hinausfährt, um das Wochenende bei ihrer Freundin Natalie zu verbringen, scheint sich auch alles recht positiv zu entwickeln. Der Millionär Charlie interessiert sich für sie, ein arroganter italienischer Playboy macht ihr d en Hof, und ihr niedlicher Ex-Lover Darryl, ein brillanter Rechtsanwalt, der sich aus reiner Menschlichkeit um die Obdachlosen New Yorks kümmert, läuft ihr mit Dackelblick hinterher. Aber dann geht alles ganz fürchterlich schief: Die Gastgeberin benutzt sie als billiges Dienstmädchen, der Hausherr fällt im Gästezimmer über sie her, sie lässt sich auf ein riskantes Spekulationsgeschäft ein, die Toilette läuft über und die kleine Claudia wäre beinahe unter ihrer Aufsicht ertrunken. Es kommt zu einem fürchterlichen Eklat und am nächsten Tag steht alles auch noch in der Zeitung. Eine junge Frau fällt ihrem eigenen Zynismus zum Opfer. Die gnadenlose Beschreibung der Schönen und Reichen New Yorks.
Autorenporträt
Tama Janowitz wurde in San Francisco geboren, besuchte verschiedene Schulen in Massachusetts und Israel, studierte in Princeton und am Hollins College und lebt heute in Brooklyn. Mit ihrer Erzählungssammlung 'Sklaven von New York' (1989) wurde sie mit einem Schlag zur internationalen Berühmtheit.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.02.2001

Fra Angelico mit Koksnase
Tama Janowitz hat ein Herz für Narren / Von Stephan Maus

Florence Collins ist im kritischen Alter von 32 Jahren, ihrer Ansicht nach schon weit jenseits des Verfallsdatums, hat höchste Ansprüche und ist doch ziemlich abgebrannt. Sie wohnt in einem schäbigen Appartement im teuersten Viertel von New York, hat einen Job in einem drittklassigen Auktionshaus und sucht ganz dringend einen erstklassigen, schwerreichen Mann, der ihr ein standesgemäßes Leben im sirrenden Gravitationsfeld von Fifth und Park Avenue finanzieren kann. Nichts zieht sie mehr an als ein Milieu voller Frauen mit eigener Aromatherapeutin, Männer mit Kinnimplantaten und einem guten Draht zu New Yorks strengen Maîtres d'Hôtel und Babys mit Rasseln aus Sterling-Silber. Florence will zu den Menschen mit gehobenen Problemen gehören. Wer Verständnis und Mitgefühl für eine solche Dame entwickeln kann, wird "Das Herz der Narren" lieben, dürfte allerdings auch ein ebensolches in seiner Brust schlagen spüren.

Tama Janowitz wird mit Autoren wie Jay McInerney und Bret Easton Ellis zum sogenannten New Yorker Brat Pack gezählt, einer urbanen literarischen Flegelbande. In den achtziger Jahren galten sie für kurze Zeit als Pop-Stars. Im "Studio 54" bandelten sie mit Models und Starlets an, Fashion-Magazine propagierten für eine Saison den Writer's Look. New York, ein Fest fürs Leben. In Deutschland wird der Traum von der Pop-Literatur noch ein bißchen weitergeträumt. Aber Tama Janowitz ist nicht wirklich eine literarische Göre, sondern einfach eine konventionelle, sehr fotogene Autorin, die sich damit begnügt, brav in der ersten Reihe ihres Creative-Writing-Seminars zu hocken und nach all den Maximen zu schreiben, die ihr irgendein Script-Doctor oder Short-Story-Guru an die Tafel gekrakelt hat. Für ihre Semesterabschlußprüfung hat sie sich offensichtlich vorgenommen, Edith Wharton ins ausgehende Jahrtausend zu transponieren. Der englische Titel "A certain Age" spielt auf Whartons "Age of Innocence" an. Der Roman ist harmonisch in drei Teile à hundert Seiten gegliedert, jeder Teil hat um die zwölf Kapitel, jedes Kapitel um die zehn Seiten. Alle Kapitel enden mit einer Pointe, die ein besonders vielsagendes Schlaglicht auf eine der nichtssagenden Personen wirft.

Durch die Figurenaufstellung des Romans schimmert noch das Millimeterpapier: Florence ist eingerahmt von kontrastierend angelegten Charakterdarstellern, hier ein schmierlappiger Fondsmanager mit gutem Golf-Handicap und Vergewaltigungsphantasien, dort ein crackrauchender toskanischer Adeliger mit eleganter Koksnase und glühendem Blick. Die Lektion des Romans liest man schon nach zwanzig Seiten: "Ihre Gastgeber schienen buchstäblich alles zu haben, und in Wirklichkeit waren sie schrecklich einsam. Unter der dünnen Kruste des Reichtums war gar nichts. Er war nichts als ein kunstvoller Zuckerguß auf einer leeren Pappschachtel." Die restlichen zweihundertachtzig Seiten illustrieren diese Enthüllung.

Moralisch thront über all diesen Pappkameraden mit Zuckerguß der Rechtsanwalt Jerryl, der seine vielversprechende Karriere in einer Wall-Street-Kanzlei für einen Posten in der Rechtsberatung für Obdachlose hingeworfen hat und Flo aus Augen voller Güte anhimmelt. Wofür, weiß keiner. Aber dieser urbane Robin Hood ist Florence dann doch zu doof, und hier kann man sie zum ersten Mal verstehen. Wenn so bissige Gesellschaftskomödie aussieht, ist der Fernsehpfarrer Fliege ein großer Mystiker. Das ganz große Geld ist offensichtlich Tama Janowitz' nagende Obsession, die sie versucht, sich mit dieser schalen Riemchen-Sandalen-Comedy von der Seele zu schreiben. Das Ergebnis ist eher Tussen- als Görenliteratur. Hin und wieder versucht Janowitz hilflos, einen surreal-schrägen Blick auf die Welt zu werfen: "Hinter ihr schrie der Teekessel, als ob er am Spieß steckte. In gewisser Weise wurde er ja tatsächlich gefoltert: Seine Unterseite wurde verbrannt." Trotz solcher Teekessel-Putzigkeit gelingt ihr manchmal ein origineller Vergleich. Aber dazwischen steht zuviel ungenießbarer Seperatorentext.

Mit Prosakonstrukten dieser Art bekommt man sicherlich mühelos sein Abschlußdiplom an jeder besseren Erzähluniversität. Interessante Bücher schreibt man so nicht. Die Bratpack-Themen sind immer dieselben: Der New Yorker Jahrmarkt der Eitelkeiten und die Dinner Parties in den besten Wohnlagen von Gotham City. Das war anfangs ganz interessant, formal noch am innovativsten von Bret Easton Ellis gestaltet. Aber nun ist dieses Lifestyle-Milieu bis in den letzten verchromten Winkel ausgeleuchtet und müßte den Autoren genügend Vorschüsse für ein relativ glamouröses Leben in New York gebracht haben. Nun soll es auch bitte gut sein. Auch wenn die deutschen Verlage ihre zahlreichen Zuckerguß-Paperbackreihen mit irgendwas füllen müssen.

Tama Janowitz: "Das Herz der Narren". Roman. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Lutz-W. Wolff. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2001. 312 S., br., 28,- DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Wenig mehr als ein paar spöttische Worte hat Stephan Mauss über diesen Roman zu sagen. Tama Janowitz sei nicht wirklich die "literarische Göre", als die sie verkauft werde, seit mit dem sogenannten Brat Pack in New York die Fashion Magazine für eine Saison lang den "writer’s look" propagiert hätten. Sie sei einfach eine "konventionelle, sehr fotogene Autorin", die sich damit begnüge, brav in der ersten Reihe eines Creative-Writing-Seminars den Mustern eines Script-Doctors nachzueifern. Mit dem neuen Roman habe sich Janowitz offensichtlich sogar vorgenommen, Edith Wharton ins 21. Jahrhundert zu bugsieren. Mauss referiert kurz den Romanaufbau, durch den er noch das Millimeterpapier schimmern sieht. Die Romanfiguren sind für ihn bloß "Pappkameraden mit Zuckerguss". Ab und zu honoriert er "ein paar gelungene Vergleiche", stöhnt aber doch über zuviel "Seperatorentext" dazwischen. Schmierige Fondsmanager mit gutem Golf-Handicap - die Bratpack-Themen seien immer die gleichen, jammert der Rezensent und hofft, dass die Life-Style-Autoren inzwischen genug Geld kassiert hätten, und es bald vorbei sei mit dieser Sorte Literatur. Auch wenn in Deutschland der Traum von der Pop-Literatur noch ein bisschen weiter geträumt werde.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Wer auch nur ein kleines bisschen Sinn für schwarzen Humor hat, wird von Sacks mit großem Talent zum Parteigänger für Grace, die Anti-Heldin dieses amüsanten Debüts, gemacht, während diese lernt, sie selbst zu sein und laut zu sagen, was sie will." Publishers Weekly"Eine abgedrehte Komödie über die heutigen Beziehungsprobleme und über Frauen, die einfach nicht nein sagen können. Eine witzige Geschichte mit überraschend sympathischen Figuren." Kirkus Review"Nicht nur aus zwei Perspektiven erzählt, sondern auch noch ziemlich klasse. Wie bei 'Serial Mom' ist die Komik des Ganzen so durchschlagend, weil alles so ungeheuer einleuchtend ist."Buchhändler Rob Cassy in 'Bookseller'"Die Autorin läßt ihre zwei Hauptpersonen die Geschichte abwechselnd und ganz aus ihrer jeweiligen Sicht erzählen und schnürt so ein rabenschwarzes Paket der Sonderklasse. Sie versucht zu ergründen, was zwei Killer verbindet."'Mainpost'"Ein mörderisch komischer Liebeskrimi."'Max'

"'Nice' verspricht ein vergnügliches und spannendes Leseabenteuer für alle, die rabenschwarzen Humor mögen."'Deutsche Welle'