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Am Ende des Jahrhunderts stehen Massenpsychologie, Werbepsychologie, psychologische Kriegsführung, stehen Verhaltenstherapien, Gestalttherapien, Gruppentherapien, steht noch immer die Psychoanalyse. Alles Erfindungen, die gute hundert Jahre alt sind. Was um 1900 herum bescheiden anfing - auf Sigmund Freuds Couch, in Iwan Pawlows Hundezwinger - hat sich am Ende des Jahrhunderts auf der ganzen Linie durchgesetzt. Wer heute nach Selbstverwirklichung trachtet, wer lustvolle Sexualität leben möchte oder auch nur ein Auto kaufen, wird an der Seelenexpertise nicht vorbeikommen. Miriam Gebhardt zeigt,…mehr

Produktbeschreibung
Am Ende des Jahrhunderts stehen Massenpsychologie, Werbepsychologie, psychologische Kriegsführung, stehen Verhaltenstherapien, Gestalttherapien, Gruppentherapien, steht noch immer die Psychoanalyse. Alles Erfindungen, die gute hundert Jahre alt sind. Was um 1900 herum bescheiden anfing - auf Sigmund Freuds Couch, in Iwan Pawlows Hundezwinger - hat sich am Ende des Jahrhunderts auf der ganzen Linie durchgesetzt. Wer heute nach Selbstverwirklichung trachtet, wer lustvolle Sexualität leben möchte oder auch nur ein Auto kaufen, wird an der Seelenexpertise nicht vorbeikommen. Miriam Gebhardt zeigt, wie die Psychologie das letzte Jahrhundert geprägt hat. Sie rekonstruiert den Weg einer Wissenschaft, die sich an allen entscheidenden Orten der Gesellschaft eingenistet hat: in der Fabrik, in der Schule, in der Familie, im Gerichtssaal, zuletzt im Selbst jedes Individuums. Sie erzählt die Geschichte einer großen Errungenschaft und einerebenso großen Verführung.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Obwohl einige interessante Aspekte zum Therapienboom in diesem Buch stecke, ist die Rezensentin Andrea Rinnert mit Miriam Gebhardts Ausarbeitung des Themas nicht ganz zufrieden. Sie bemängelt, dass die Autorin nicht ausreichend auf die Faktorenvielfalt eingehe und kritisiert das etwas übereifrige Bemühen der Autorin, den " seit zwanzig Jahren anhaltenden Therapieboom" zu verteidigen - obwohl sie die These, warum es diesen Boom überhaupt gibt, für recht stichhaltig hält. Denn Gebhardt vermutet, dass sich "von Desorientierung bedrohte Einzelne" durch Therapien "Selbstvergewisserung" verschaffen könnten. Positiv vermerkt Rinnert einige durchaus interessante Gedankengänge, die die Psychologie als Begleiterin des Modernisierungsprozesses behandeln, denn die Autorin hat ein durchaus hehres Anliegen: sie möchte der "zunehmenden lebensweltlichen Mystifizierung und Popularisierung der Psychologie entgegenwirken".

© Perlentaucher Medien GmbH