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Wenn Männer am Ende sind Nach dem erfolgreichen Band »Und ich dachte, es sei Liebe«. Abschiedsbriefe von Frauen bietet Sibylle Berg nun unverblümte und intime Einsichten in die Gefühlswelten der Männer. Die von ihr gesammelten Briefe sind anrührende Zeugnisse männlichen Ausdrucksvermögens. Natürlich haben Männer Gefühle, oft sogar sehr viel verzweifeltere als Frauen, denn sie wissen gemeinhin nicht, wie sie ihnen Ausdruck verleihen sollen. Was sagen die Sprachlosen, wenn ein Abschied ansteht? Von der Liebe? Vom Leben? Von Gewohnheiten? Um das herauszufinden, hat Sibylle Berg Abschiedsbriefe…mehr

Produktbeschreibung
Wenn Männer am Ende sind
Nach dem erfolgreichen Band »Und ich dachte, es sei Liebe«. Abschiedsbriefe von Frauen bietet Sibylle Berg nun unverblümte und intime Einsichten in die Gefühlswelten der Männer. Die von ihr gesammelten Briefe sind anrührende Zeugnisse männlichen Ausdrucksvermögens.
Natürlich haben Männer Gefühle, oft sogar sehr viel verzweifeltere als Frauen, denn sie wissen gemeinhin nicht, wie sie ihnen Ausdruck verleihen sollen. Was sagen die Sprachlosen, wenn ein Abschied ansteht? Von der Liebe? Vom Leben? Von Gewohnheiten? Um das herauszufinden, hat Sibylle Berg Abschiedsbriefe gesammelt und kommentiert, Briefe von berühmten und weniger berühmten Männern, von lebenden und toten. Und eines hat sie dabei festgestellt: Egal ob sich der Mann von einer Liebe, einer Katze oder seinem Auto trennt erst handelt er, dann denkt er nach. Und gelegentlich versucht er, für seine Gedanken die richtigen Worte zu finden. Mit Briefen von Leo Tolstoi, Edgar Allan Poe, Fernando Pessoa, Charles Baudelaire, Alain Delon, Wiglaf Droste, Tom Kummer, Moritz Rinke, Friedrich Dürrenmatt, Oskar Lafontaine und vielen anderen mehr Liebevoll eingeleitet und kommentiert von einer der bekanntesten Autorinnen Deutschlands
Autorenporträt
Sibylle Berg, geboren vor nicht allzu langer Zeit in Weimar, gilt seit ihrem Debüt-Roman "Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot" als Übermutter der jungen deutschen Literatur. Darauf könnte sie verzichten. Neben Büchern schrieb die überzeugte Kettenraucherin Theaterstücke und Texte für verschiedene Magazine in Deutschland und der Schweiz, darunter "Das Magazin" (Zürich), "Allegra" (Hamburg) und das "Zeit-Magazin". 2008 erhält sie den Wolfgang-Koeppen-Preis.Sibylle Berg lebt in Zürich.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.03.2008

Post Scriptum
Wie man letzte Briefe schreibt
So ein Abgang will gut geplant sein. Da gibt es schon mal kleine Pannen, wie im Fall des Edgar Allan Poe. Der beschäftigte sich zeitlebens mit postalischen Verwicklungen. Irgendwann sollte er dann selbst einen Brief schreiben, um sich zu verabschieden, von seinem Leben und seiner Geliebten „Annie”. Poe steckte also den Abschiedsbrief in die Tasche, flößte sich eine letale Dosis „Laudanum” ein, und machte sich auf den Weg zur Post. Falsche Reihenfolge! Der Schöpfer von Dupin hätte wissen müssen, dass man sich erst vergiften sollte, nachdem man den Brief abgeschickt hat. So musste ein Freund zur Magenentleerung einspringen, und der gerettete Poe verlegte sich auf ein anderes empfindsames Genre, den Liebesbrief, der schildert, wie ein Abschiedsbrief verfasst wird, und genau diesen revidieren will: „...aber, Annie, ist ihr Herz so hart? Gibt es keine Hoffnung?”
Das dient wie zur Illustration der These, die Sibylle Berg einen Band mit „Abschiedsbriefen von Männern” herausgeben ließ. Sie lautet, dass Männer keine Abschiedsbriefe schreiben können. Man muss vermuten, dass diese These auf küchenpsychologische Erwägungen zurückgeht wie die, dass Männer ihre Gefühle nicht kommunizieren können. Das Gegenteil ist der Fall: Je sprachmächtiger der Autor, desto vertrackter wird der Abschiedsbrief. Da werden mündliche Briefe verschickt, die von all dem künden, was nicht geschrieben werden kann (Walter Benjamin) oder Briefe, die auf ein Datum verlegt werden, an dem der Verfasser schon tot ist (Heinrich von Kleist).
Als Gegenspieler dieser Risikogruppe, die von Poe repräsentiert wird, kann jemand gelten, der ebenfalls über die Post gestolpert ist: Klaus Zumwinkel. Auch er verfasste einen Abschiedsbrief, an seine „lieben Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen”, in der Firmenzeitschrift Premium Post: „Ich wünsche unserer Deutschen Post World Net weiterhin allen Erfolg und Ihnen persönlich und Ihren Familien alles erdenklich Gute”. Copy and Paste, Prä wie Post. Ob Abschiedsbrief oder Antrittsrede, der polit-ökonomische Jargon ist stets der gleiche: Da preist ein scheidender Vorstandsvorsitzender das „Marken- und Produktportfolio” seiner Firma (Jürgen E. Schrempp), ein abdankender Vizekanzler beteuert, wie wichtig doch „Fortschritt und Zukunftsfähigkeit” seien (Franz Müntefering).
Dabei ist zu bedenken, dass all diese Briefe aus der Feder von Ghostwritern sein dürften: Wenn es mit dem eigenen tragischen Abgang nicht klappt, dann schreibt man eben kleine Slapsticknummern, in denen unsere Funktionäre von der Bühne fallen. KASPAR RENNER
Sibylle Berg (Hrsg.)
Das war’ s dann wohl
Abschiedsbriefe von Männern.
Deutsche Verlags Anstalt, München 2008. 207 Seiten, 17,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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"Die Schriftstellerin Sibylle Berg hat Abschiedsbriefe von Frauen gesammelt und in einem höchst unterhaltsamen Buch zusammengestellt. 'Und ich dachte, es sei Liebe' ist eine verwegene Mischung quer durch Epochen, Stil- und Reflexionslagen." Welt am Sonntag

"Das von Sibylle Berg herausgegebene Buch 'Und ich dachte, es sei Liebe' ist sehr schön zu lesen. Das liegt zum einen an den Begleittexten der Herausgeberin, die in der ihr eigenen und so großartigen lapidaren Schonungslosigkeit wahr, traurig und beglückend sind, alles auf einmal..." Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

"Die Abschiedsbriefe der Frauen, die Sibylle Berg gesammelt hat, sind alles andere als deprimierend. Sie erzählen von Wut, Kraft und Neuanfang. Und kommentieren das Lebensdesaster oft wunderbar ironisch." Freundin

"Eine berührende Sammlung." Für Sie

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Kaspar Renner scheint sich mit dem von Sibylle Berg herausgegebenen Band mit von Männern geschriebenen Abschiedsbriefen zu verschiedensten Anlässen ganz gut amüsiert zu haben, auch wenn ihn die These der Herausgeberin, Männer seien zu Abschiedsbriefen gar nicht fähig, nicht wirklich überzeugt. Dient dem Rezensenten vorliegender Band doch als Beweis, dass männliche Abschiedsbriefe, stammen sie von Walter Benjamin, Heinrich von Kleist, Klaus Zumwinkel oder Franz Müntefering, in großer Zahl existieren, wenn sie auch, je auf ihre Weise und umso mehr, je schreibgewandter ihr Autor ist, ziemlich "vertrackt" geraten, wie Renner zugeben muss.

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