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4 Kundenbewertungen

Jungen stehen heute vor großen Herausforderungen, und auch ihre Eltern brauchen Orientierung. Reinhard Winter gibt Eltern eine einfühlsam geschriebene »Gebrauchsanweisung« für einen klaren und gelassenen Umgang mit Jungs an die Hand.Damit Jungen glücklich groß werden, braucht es zwei Dinge: Sie müssen verstanden werden und ihre Eltern brauchen praktische Ideen für den Alltag. So schildert der Autor, welche Kompetenzen in Jungen stecken, wie das Jungengehirn »funktioniert« und wie teilweise überholte Rollenmuster Jungen prägen. Außerdem gibt er viele praktische Tipps für einen neuen Umgang mit…mehr

Produktbeschreibung
Jungen stehen heute vor großen Herausforderungen, und auch ihre Eltern brauchen Orientierung. Reinhard Winter gibt Eltern eine einfühlsam geschriebene »Gebrauchsanweisung« für einen klaren und gelassenen Umgang mit Jungs an die Hand.Damit Jungen glücklich groß werden, braucht es zwei Dinge: Sie müssen verstanden werden und ihre Eltern brauchen praktische Ideen für den Alltag. So schildert der Autor, welche Kompetenzen in Jungen stecken, wie das Jungengehirn »funktioniert« und wie teilweise überholte Rollenmuster Jungen prägen. Außerdem gibt er viele praktische Tipps für einen neuen Umgang mit Jungen und erklärt, wie Mütter und Väter auf die Bedürfnisse von Jungs eingehen und helfen können, ihre Wünsche und Talente zu entwickeln.
Autorenporträt
Dr. Reinhard Winter ist der profilierteste Jungenexperte im deutschsprachigen Raum. Er ist Diplompädagoge und in der Leitung des Sozialwissenschaftlichen Instituts Tübingen (SOWIT). Er arbeitet in der Jungen- und Männerberatung, in der Jungenforschung sowie in der Qualifizierung von Lehrern und Fachkräften in der Sozialen Arbeit zu Jungenthemen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.04.2011

Reflektieren Sie Ihr Männerbild!
Mädchen sind auch nicht besser: Reinhard Winter hält zehn Tipps für den Umgang mit Jungen bereit

Die gute Nachricht zuerst: Es ist grundsätzlich möglich, dass der Prozess des Mannwerdens gelingt. Der Weg dorthin ist allerdings mehr als unübersichtlich, und so dürfte der Pädagoge Reinhard Winter mit seiner Gebrauchsanweisung für Jungen den Nerv vieler Eltern computersüchtiger Giftzwerge mit verknitterten Schulheften getroffen haben: Wir beglückwünschen Sie zum Erwerb Ihres Jungen. Bitte machen Sie sich vor Gebrauch mit den Besonderheiten seiner Bedienung vertraut. Gebrauchte Jungen können leider nicht zurückgenommen werden. Garantie ist ausgeschlossen.

Tatsächlich beginnen die Probleme gar nicht mit den Jungen, meint Winter, sondern mit der Annahme, Jungen und so auch ihre Erziehung seien besonders schwierig. Das Bild von Männern und Jungen in der Gesellschaft ist unklar geworden, betont der Autor, die Rollenmodelle reichen vom lustigen Loser Bart Simpson bis zu den Gangsterhelden der Egoshooter. Den Eltern fehlt es an Orientierung und, wen wundert es, den Jungen auch. Männlichkeitsideale wie Mut und Durchsetzungskraft werden gefeiert, doch Machtmissbrauch und Gewalt stehen als Schattenseiten des Männlichen ebenso im Rampenlicht. Das ist eine für den Jungen undurchschaubare Mischung, so Winter. Doch genug gejammert. Cowboys, Ritter und Geheimagenten haben zwar nie ihre Eltern dabei, aber Jungen brauchen die elterliche Unterstützung ebenso wie Mädchen.

Zuerst erklärt Winter auf der Basis der leider chronisch schlecht nachvollziehbaren Psychoanalyse, was es mit den Jungen auf sich hat, ihrer Beziehung zu den Eltern und dem vielen Blödsinn, der über Testosteron erzählt wird. Es tut den Jungen gut, wenn die Rollenverteilung in der Familie klar ist, so Winter: ich Tarzan, du Jane. Es tut ihnen gut, wenn sie Aufgaben haben, die sie fordern und die Eltern ihnen etwas zutrauen. Sie brauchen strukturierte Möglichkeiten, ihre körperlichen Grenzen zu erproben. Und vor allem tut es ihnen gut, wenn ihre Eltern ihre Stärken und nicht nur ihre vermeintlichen Defizite sehen.

Die Schule, oft eine der Hauptreibungsflächen in der Erziehung, ist für Jungen eine extreme soziale Situation, erklärt Winter, denn dort stecken sie in der Vergleichsfalle: Ihre hingeschlunzten Hausaufgaben werden stets mit den sorgfältig ausgemalten Heften der ohnehin in ihrer Entwicklung weiter fortgeschrittenen Mädchen verglichen, ihr höherer Bewegungsdrang, ihre Aggressivität, ihr starkes Interesse an Statusfragen finden kein Ventil. Zugleich sind viele Jungen durch große Gruppen überfordert, Abwertung und Unterdrückung von Mitschülern erscheint ihnen als Notlösung in zu offenen Konstellationen. Und außer diesem sozialen Stress passiert an der Schule zu wenig, als dass Jungen sie als den Ernstfall betrachten könnten, die sie als Verteilerin von Lebenschancen nun mal ist.

Während sich der Autor im ersten Teil immer wieder zu ganz konkreten Fragen äußert - Bis zu welchem Alter darf die Mutter ihren Sohn küssen? Soll ich meinem Sohn helfen, wenn er gemobbt wird? Wie ist das mit dem Medienkonsum? Wie schaffe ich es, mit einem Jungen zu reden? -, sind die zehn "Tipps zum Umgang mit Jungen" im zweiten Teil nicht mal eben umzusetzen: Nehmen Sie Ihren Jungen wahr! Reflektieren Sie Ihr Männerbild! Interessieren Sie sich für das, was Ihren Jungen interessiert! Erziehung ist immer auch eine Entwicklungsaufgabe für die Eltern. Ähnliches könnte natürlich in einer Gebrauchsanweisung für Mädchen, ja für Mitmenschen im Allgemeinen stehen. Doch scheinbare Selbstverständlichkeiten auch einmal für Jungs auszubuchstabieren ermöglicht vielleicht den Ausweg aus der Vergleichsfalle: Jungen dürfen anders sein als Mädchen.

Leider endet das Buch, wenn es für die Eltern richtig hart wird: mit der Pubertät. Dafür gibt der Autor schließlich doch so etwas wie eine Garantie auf seine Gebrauchsanweisung: Wenn Sie die zehn Tipps befolgen, wird aus Ihrem Jungen schon etwas werden, versichert Winter. Mehr noch: Eltern eines Sohnes zu sein macht glücklich!

MANUELA LENZEN

Reinhard Winter: "Jungen". Eine Gebrauchsanweisung. Jungen verstehen und unterstützen.

Beltz Verlag, Weinheim und Basel 2011. 278 S., br., 16,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Manuela Lenzen entnimmt diesem Buch des Pädagogen Reinhard Winter immerhin mit Erleichterung, dass es doch nicht ganz unmöglich ist, einen Jungen erfolgreich auf einen guten Weg zu bringen. Allein es ist schwer. Vor allem die Schulen sind für Jungen eine Situation extremen sozialen Stresses geworden, lernt die Rezensentin, wobei ihnen nicht nur der Vergleich mit den stets braven und ordentlichen Mädchen zu schaffen macht. Auch die Abwertung bisheriger Männlichkeitsideale wie Durchsetzungskraft und Stärke und die Neigung, sozialen Druck durch Abwertung anderer zu kompensieren stellen ernsthafte Probleme dar. Der Autor liefert in seiner Gebrauchsanweisung für Jungen Ratschläge, die mal sehr konkret ausfallen ("Wie schaffe ich es mit einem Jungen zu reden?"), mal abstrakt ("Reflektieren Sie Ihr Männerbild"). Der Rezensentin nimmt's dankend an.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Der Pädagoge und Vater über Jungserziehung - mit Hintergründen, Tipps und viel Fachwissen.« Familie & Co »Der Diplompädagoge Winter, der seit Jahren in der Jungenforschung arbeitet, ruft in seinem Buch vielmehr zu mehr Gelassenheit im Umgang mit Jungen auf.« und »Im zweiten Teil seines Buches, in dem Winter praktische Tipps für den Umgang mit Jungen aufzeigt, geht es daher vor allem darum, Jungen selbst in Aktion treten zu lassen.« Berliner Morgenpost »Winter hat ein vernünftiges, an der Praxis orientiertes Buch vorgelegt, das in seiner Grundhaltung für manche Eltern eine entlastende Wirkung haben könnte.« Psychologie Heute »Reinhard Winter gibt Eltern eine einfühlsam geschriebene Gebrauchsanweisung für einen klaren und gelassenen Umgang mit Jungs an die Hand.« Deutsche Apotheker Zeitung »In seinem neuen Buch 'Jungen. Eine Gebrauchsanweisung' gibt Ihnen Reinhard Winter einfühlsam geschriebene Ratschläge für einen klaren und gelassenen Umgang mit Jungs.« Pädagogik »Der Autorbeantwortet diese und etliche andere Fragen ohne erhobenen Zeigefinger, mit viel Verständnis sowohl für die Jungen als auch die Eltern und einem feinen Gespür für Humor. Sehr empfehlenswert.« Borromäus Verein »Eine klare Empfehlung für dieses Buch mit Hintergründen, Tipps, Fachwissen und einem Herz für Jungs.« Familie »Jungs brauchen Erwachsene, die sie verstehen (wollen) und Erwachsene brauchen praktische Ideen für den Alltag mit eben diesen. Für beides bietet dieses Buch einen so hilfreichen Wegweiser, dass ich es für Ausbildung, pädagogischen Beruf und Elternschaft für unentbehrlich halte.« Bildung & Wissenschaft »Jungs brauchen Erwachsene, die sie verstehen (wollen) und Erwachsene brauchen praktische Ideen für den Alltag mit eben diesen. Für beides bietet dieses Buch einen so hilfreichen Wegweiser, dass ich es für Ausbildung, pädagogischen Beruf und Elternschaft für unentbehrlich halte.« GEW-Service…mehr