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"Ein Volk, ein Reich, ein Führer" - als im März 1938 die Kampagne für den "Anschluss Österreichs" an das Deutsche Reich auf Hochtouren lief, war dieser Dreiklang auf den Plätzen und Märkten immer wieder zu vernehmen. Er verknüpfte die Hoffnung auf soziale Harmonie mit der Sehnsucht nach nationaler Stärke und ließ gleichzeitig deutlich werden, dass hinter dem schönen Schein der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft die brutale Ausgrenzung all derjenigen lauerte, die nicht dazugehören konnten oder wollten. Rassistische Ungleichheit, so zeigt dieser beeindruckende Überblick, war das…mehr

Produktbeschreibung
"Ein Volk, ein Reich, ein Führer" - als im März 1938 die Kampagne für den "Anschluss Österreichs" an das Deutsche Reich auf Hochtouren lief, war dieser Dreiklang auf den Plätzen und Märkten immer wieder zu vernehmen. Er verknüpfte die Hoffnung auf soziale Harmonie mit der Sehnsucht nach nationaler Stärke und ließ gleichzeitig deutlich werden, dass hinter dem schönen Schein der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft die brutale Ausgrenzung all derjenigen lauerte, die nicht dazugehören konnten oder wollten. Rassistische Ungleichheit, so zeigt dieser beeindruckende Überblick, war das Strukturprinzip der deutschen Gesellschaft im Dritten Reich, immer weiter entgrenzte staatliche Gewalt war die zentrale Säule der neuen politischen Ordnung, und ein radikaler Antisemitismus war der Treibstoff, der die gesamte Maschine antrieb. Virtuos verwebt Dietmar Süß die konkreten Schicksale einzelner Menschen in seine Analyse und beschreibt, wie das NS-Regime das Leben der Deutschen von Grund auf veränderte.
Autorenporträt
Dietmar Süß ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.11.2017

Das Volk
des „Führers“
Dietmar Süß’ stringente Analyse
der Gesellschaft im NS-Staat
„Privatleute gibt es nicht mehr im nationalsozialistischen Deutschland. Privatmann ist man nur noch, wenn man schläft. Sobald du in den Alltag, in das tägliche Leben hineintrittst, bist du ein Soldat Adolf Hitlers.“ Das Zitat stammt von Robert Ley, dem Leiter der Deutschen Arbeitsfront, und was er da sagte, trifft sehr gut die Lebenswirklichkeit der allermeisten Deutschen in den Jahren 1933 bis 1945. Der Nationalsozialismus drang „in beinahe alle Ritzen der Gesellschaft“ ein, so schreibt der in Augsburg lehrende Historiker Dietmar Süß in seinem Buch „Ein Volk, ein Reich, ein Führer“. Und dabei war es ganz und gar nicht so, dass das tägliche Leben einfach fremdgesteuert war durch die böse NS-Elite, sehr, sehr viele Deutsche machten gerne mit, wenn es darum ging, innere und später äußere Feinde zu bekämpfen. Wohl nicht ohne Grund fehlt in dieser dichten Analyse ein Kapitel über Resistenz und Widerstand.
Das Buch gehört zur siebenbändigen Reihe „Die Deutschen und der Nationalsozialismus“, die der Jenaer Zeithistoriker Norbert Frei als moderne Erfahrungsgeschichte des Dritten Reiches herausgibt; die Texte sind für jüngere Menschen gedacht, die die Lebensrealität der damaligen Zeit neu erzählt bekommen sollen.
Es geht also um einen Überblick, der dicht an den Aufzeichnungen oder den Erinnerungen der damals lebenden Menschen erzählt wird – Tagebuchnotizen von
Beteiligten, Betroffenen und Beobachtern geben die nötige Farbe. Zahlen werden sehr dosiert eingesetzt. Und doch ist die Darstellung viel mehr als eine reine Einführung ins Thema, denn Süß hat an jeder Stelle die nötigen Differenzierungen parat.
Der Autor zeigt anschaulich, wie die „Volksgemeinschaft“ geformt wurde, wie deren Geist in alle Milieus eindrang, wie Zwang und Terrormaßnahmen dem Regime halfen, aber auch, wie sich viele Deutsche selbst gleichschalteten – zumal Zehntausende von der Enteignung der Juden profitierten. Er erklärt, wie alles Private politisch wurde und stützt seine These, dass es dem NS-Staat keineswegs darum ging, die Ungleichheit im Volk zu beseitigen, mit fundierter Quellenkenntnis. Die vielfach gestellte Frage, was und wann die Deutschen vom Holocaust wussten, wird klar und nachvollziehbar beantwortet. Kontroversen, die die Zunft seit Jahren mit Verve führt, werden nur kurz gestreift. Ein erfreulicher Punkt – der „Ballast der Fachdiskussion“ (Frei) soll dem Leser erspart werden.
Einige Leerstellen ließen sich sicher monieren, doch eine detailgesättigte Durchdringung des Riesenthemas ist auf diesem Platz weder möglich noch nötig. Die Kunst liegt darin, auf der Höhe des Forschungsstands den Gegenstand verständlich, so anschaulich wie möglich und doch mit klarer Haltung darzubieten. Das ist hier vorzüglich gelungen.
ROBERT PROBST
Dietmar Süß:
„Ein Volk, ein Reich,
ein Führer“. Die deutsche Gesellschaft im Dritten Reich. Verlag C.H. Beck
München 2017, 303 Seiten, 18 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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"Eine gelungene Synthese in gut lesbarer Form."
Historische Zeitschrift, Christoph Struppp>

"Ein zu empfehlendes Buch, das gerade in schwierigen Zeiten des Nationalpopulismus, Geschichtsrevisionismus und neuer 'Reichsbürgertendenzen' einen relevanten Gegenwartsbezug herstellt."
Chrisitan Rausch, Hanf Journal, Mai 2018

"Beeindruckender Überblick (...) Virtuos verwebt Dietmar Süß die konkreten Schicksale einzelner Menschen in seiner Analyse und beschreibt, wie das NS-Regime das Leben der Deutschen von Grund auf veränderte."
Buch Magazin, November 2017