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Reza Aslan erzählt in diesem brillant geschriebenen Buch die Geschichte des muslimischen Glaubens vom Propheten Muhammad bis zur Gegenwart. Dabei gelingt es ihm meisterhaft, den Leser von der ersten Seite an zu fesseln. Treffende Geschichten, Beispiele und Portraits vermitteln einen höchst lebendigen Eindruck von der ersten muslimischen Gemeinde in Medina, den Rivalitäten zwischen Sunniten und Schiiten oder der islamischen Mystik. Aber das Buch ist mehr als ein anschaulicher historischer Überblick: Aslan erklärt, warum der Islam gegenwärtig zwischen Traditionalisten und Reformern gespalten ist, und tritt für eine islamische Aufklärung ein.…mehr

Produktbeschreibung
Reza Aslan erzählt in diesem brillant geschriebenen Buch die Geschichte des muslimischen Glaubens vom Propheten Muhammad bis zur Gegenwart. Dabei gelingt es ihm meisterhaft, den Leser von der ersten Seite an zu fesseln. Treffende Geschichten, Beispiele und Portraits vermitteln einen höchst lebendigen Eindruck von der ersten muslimischen Gemeinde in Medina, den Rivalitäten zwischen Sunniten und Schiiten oder der islamischen Mystik. Aber das Buch ist mehr als ein anschaulicher historischer Überblick: Aslan erklärt, warum der Islam gegenwärtig zwischen Traditionalisten und Reformern gespalten ist, und tritt für eine islamische Aufklärung ein.
Autorenporträt
Reza Aslan ist Associate Professor of Creative Writing und Cooperating Faculty im Department of Religion an der University of California, Riverside. 1972 im Iran geboren, floh er nach der Revolution dort mit seiner Familie in die USA. Mit 15 wurde er evangelikaler Christ, kehrte später aber zum Islam zurück. Er studierte Religion in Santa Clara und Harvard und promovierte in Religionssoziologie an der University of California, Santa Barbara. Als Truman Capote Fellow an der University of Iowa absolvierte er den berühmten Writers' Workshop. Er publiziert in zahlreichen Medien.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.04.2019

„Sie sind Gott“
Reza Aslan betreibt Religionsgeschichte in missionarischer Absicht
Unter dem wenig bescheidenen Titel „Gott“ legt Reza Aslan eine Religionsgeschichte der Menschheit vor, die er nach einem radikal subjektiven Konstruktionsprinzip entwirft: seiner individuellen „langen und an Umwegen reichen spirituellen Reise“. Schon der Anspruch, die komplexe Vielfalt aller Religionskulturen in Geschichte und Gegenwart überschauen zu können, irritiert. Mehr noch verwundert die These, dass die gesamte „Geschichte der menschlichen Spiritualität meine eigene Glaubensreise sehr klar“ widerspiegele.
Aslans Eltern waren nach der iranischen Revolution in die USA geflohen. In Absetzung vom Atheismus des Vaters und der nur lockeren Bindung der Mutter an den Islam konvertierte der Sohn hier als Fünfzehnjähriger zum „enthusiastischen Christentum“ einer charismatisch-pfingstlerischen Kirche und entfaltete bald eine intensive Missionstätigkeit unter Mitschülern in religiösen Zeltlagern.
Als dem Absolventen eines von Jesuiten geprägten Colleges der weite Abstand zwischen dem mythischen Christus der kirchlichen Verkündigung und dem jüdischen Wanderprediger Jesus von Nazareth bewusst wurde, begab er sich unter dem Eindruck der Religionskritik Ludwig Feuerbachs, dass Gott nur eine Projektion des menschlichen Selbst sei, „auf die Suche nach einem weiter gefassten Gotteskonzept“, das er wegen dessen Bilderverbot schließlich im Islam fand. Inzwischen bezeichnet sich Aslan als Sufi, dem eine „Offenbarung“ zuteil geworden sei. So habe er „die fundamentale Wahrheit“ des Pantheismus erkannt: „Alles ist eins, und das Eine ist alles“. Was dieses Eine genau sei, müsse jeder für sich entscheiden.
Eine lange Literaturliste und ein fast neunzigseitiger Anmerkungsapparat sollen den Eindruck gelehrter Seriosität erzeugen. Aber der bei Mark Juergensmeyer, dem letzten Assistenten des 1933 aus Deutschland in die USA vertriebenen protestantischen Theologen und Religionsphilosophen Paul Tillich, promovierte Soziologe und Bestseller-Autor will Religionsgeschichte nicht in analytischer Absicht deuten, sondern in frommer Absicht ein in seinen Augen falsches religiöses Konzept zugunsten eines besseren Glaubens verwerfen. Wissenschaftliche Studien von Neurobiologen hätten gezeigt, dass unserem Gehirn die „Neigung“ zum Anthropomorphismus, der Vermenschlichung aller Gottesvorstellungen innewohne.
Aslan spricht hier von einem „angeborenen evolutionären Impuls, das Göttliche zu vermenschlichen“. So will er nicht nur die Universalgeschichte der Vermenschlichung des Absoluten schreiben. Vielmehr sei sein Buch auch „ein Appell, dem Göttlichen nicht länger unsere menschlichen Wünsche unterzuschieben“.
Wie sich durch einen „Appell“ die biologische Grundausstattung des Gehirns überwinden lässt, verrät Aslan allerdings nicht. Die zentrale Einsicht aller modernen Religionskritik, dass nicht ein göttlicher Schöpfer den Menschen als sein Ebenbild erschaffen habe, sondern die Götter nur Wunschgebilde und nützliche Phantasmen der Endlichen seien, instrumentalisiert er für Glaubensreform.
Die wenig originelle These von der „Divinisierung irdischer Politik“, der zufolge die politischen Verhältnisse im Himmel nur eine Spiegelung der politischen Gegebenheiten auf Erden seien, überführt er in den Aufruf, „eine pantheistischere Sicht Gottes zu entwickeln“.
Lassen sich unterschiedliche Grade, ein Mehr oder Minder von Pantheismus denken? Kennt Aslan die klassischen, mit Blick auf Spinoza geführten Pantheismus-Diskurse mit ihren prägnanten begrifflichen Unterscheidungen von Pantheismus und Panentheismus nicht? Soll der alles umfassende Gott auch als böse gedacht werden müssen, wenn denn das Böse ein Element menschlicher Existenz ist? Feuerbachs Projektionsthese erklärt Aslan zu einer „Wahrheit“, die „der Schlüssel zu einer reiferen, friedlicheren, ursprünglicheren Form von Spiritualität“ sei. Der Zusammenhang erschließt sich selbst bei mehrfacher Lektüre nicht. Auch der Gott der Pantheisten, der Eine in allem oder der mit dem Universum Identische, unterlag Feuerbachs Kritik. Viele Hard-core-Pantheisten in den Monistenbünden des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts waren in ihrem aggressiven Antiklerikalismus und kulturkämpferischen Antikatholizismus alles andere als friedlich.
Aufs Ganze zu gehen, ist riskant. Spätestens seit Aby Warburg steckt Gott im Detail. Doch in vielen Einzelheiten und der Konstruktion von Zusammenhängen liegt Aslan sehr oft falsch. Das Christentum etwa deutet er nach alter religiöser Konvention als eine Tochterreligion des Judentums. Auch habe das frühe Christentum schon in den ersten beiden Jahrhunderten „kaum noch Ähnlichkeiten zur jüdischen Religion“ aufgewiesen. Das ist seit langem widerlegt. Aber Aslan kennt nicht einmal die grundlegenden Arbeiten Peter Schäfers über die vielfältigen Austausch- und komplexen Differenzierungsprozesse zwischen den „Schwesterreligionen“ Judentum und Christentum.
Das „Fazit“ des oberflächlichen Gangs durch die Geschichte ist eine Konfession. Die einst behauptete Kluft zwischen Gott und Mensch gebe es nicht, und vor Gott müsse man sich nicht fürchten. Denn man könne das Gottuniversum erschließen, indem man sich auf das verlasse, „was ich wirklich kennen kann; mich selbst“. Doch sind wir uns völlig transparent? Der Prediger verkündet einen Seelenglauben an die „Existenz eines belebten Geistes als Grundlage des Universums, der unser aller Seelen verbindet – vielleicht mit allem verbindet“. Dies dürfe aber jeder selbst entscheiden. Denn: „Sie sind Gott.“ Spätestens die direkte Anrede an den Leser macht den missionarischen Charakter dieser Geschichtserzählung deutlich.
Nur: Wenn jeder Mensch Gott ist, dann gibt es viele Götter. Wie steht es um die Endlichkeit des Menschen? All die seit vierhundert Jahren umstrittenen Fragen, die seine steilen Behauptungen provozieren, stellt sich Aslan nicht. Der Rezensent hegt keinerlei Sympathien mit der religiösen Rechten der USA. Aber diese hat leider recht, wenn sie Aslan einen Scharlatan nennt. Sollte es irgendeinen Preis für das gedankenloseste Glaubensbuch des Jahres geben, Reza Aslans „Gott“ hätte ihn verdient.
FRIEDRICH WILHELM GRAF
Lassen sich unterschiedliche
Grade, ein Mehr oder Minder
von Pantheismus denken?
Die religiösen Rechten
in den USA nennen Aslan einen
Scharlatan. Leider haben sie recht
Reza Aslan: Gott. Eine Geschichte der Menschen. Aus dem Englischen
von Thomas Görden.
Gütersloher Verlagshaus,
München 2018.
317 Seiten, 22 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.07.2006

Als Mohammed einmal den Verstand verlor
Es war einmal in Mekka: Reza Aslan schreibt die Geschichte des Islams mit Hingabe und kalifornischer Leichtigkeit

Bücher über den Islam lassen sich in zwei Gruppen unterteilen: die von Peter Scholl-Latour und die anderen. Die anderen sind entweder Erträge der vereinigten Orient- und Islamwissenschaften und, um es vorsichtig zu sagen, etwas speziell, denn das Umstrittene des Gegenstands wird durch eine verdoppelte Anstrengung in puncto akademischer Ausdrucksweise zu kompensieren versucht, oder es handelt sich, wie Dan Diners jüngstes Werk "Die versiegelte Zeit", um Bücher die sich auf einen einzigen Begriff bringen lassen, nämlich: Ätsch! Alles falsch gemacht, krasse Fehlentwicklung, die ganze Religion muß anders werden, sonst wird das alles nichts mehr.

Reza Aslans "Kein Gott außer Gott" fällt in keine dieser Kategorien, es ist ein Buch sui generis und wurde bei seinem Erscheinen in den Vereinigten Staaten und Großbritannien sofort mit allerlei Preisen bedacht. Das liegt zum einen an der Biographie des Autors: Aslan emigrierte 1979 als Siebenjähriger mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester von Teheran nach Südkalifornien, wo seit der islamischen Revolution die größte iranische Gemeinde außerhalb Teherans entstanden ist. In einem Tagebuch einer Reise durch Iran, das er 2004 für slate.com führte, schildert Aslan, wie seine fromme Tante Kobra, die selbst im Haus den Tschador nicht ablegt, zu den Klängen eines leichtbekleideten iranisch-kalifornischen Popsängers tanzt, den einer der vielen populären exiliranischen Satellitenkanäle aus Beverly Hills in die Teheraner Wohnzimmer sendet.

Aslan schreibt nicht mit der Verbissenheit eines Exilanten oder gar Schah-Nostalgikers, sondern aus einer doppelten, wissenschaftlichen und literarisch-poetischen Perspektive. Er hat nicht nur islamische Theologie in Santa Barbara und Harvard studiert, er ist außerdem Truman-Capote-Fellow am berühmten Iowa Writers Workshop.

Seine literarischen Ambitionen bewahren das Buch vor allzu linearen Argumentationsketten, immer wieder wird der Leser durch Geschichten, Zitate, kleine Szenen verunsichert, bis einem der Islam, der einem doch seit Jahren allabendlich in den Nachrichten begegnet, völlig staunenswert und fremdartig schillernd erscheint. Zugleich und fast nebenbei beantwortet das Buch allerdings auch die elementarsten Wissensfragen des nichtmuslimischen Durchschnittseuropäers.

Die literarische Verunsicherung beginnt schon in der ersten Szene des Buchs: Aslan beschreibt eine Reise mit dem Nachtzug durch Marokko. Plötzlich wird er durch einen Streit geweckt. Erst vermutet er eine Auseinandersetzung zwischen Touristen und einem übereifrigen Händler oder Führer, dann erkennt er den Schaffner des Zuges, der ein junges amerikanisches Paar lautstark zurechtweist. Hatten sich die beiden allzu öffentlich geküßt? Aslan will vermitteln, aber der Schaffner ist kaum zu beruhigen, was sich auch dadurch nicht bessert, daß der Amerikaner mit einem Bündel Geldscheine wedelt und meint, der Mann solle sich nicht so haben. Im Gespräch mit dem Schaffner, der vor lauter Aufregung immer wieder vom Hocharabischen in seinen Berberdialekt verfällt, versteht Aslan, daß der sich gar nicht über irgendwelche eheliche Zärtlichkeiten echauffiert, sondern über etwas ganz anderes. Der Mann sucht nach dem treffenden englischen Wort, bis er es schließlich laut herausruft und mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf das Paar deutet: "Christians!"

Aslan versucht sich einen Reim auf diese seltsame Reaktion zu machen. Ist der Kampf der Religionen schon bis in den marokkanischen Tourismus vorgedrungen? Doch Malcolm, der junge Amerikaner, kann ihm Aufschluß geben: "Meine Frau und ich sind Missionare", sagt er stolz. Sie seien auf dem Weg in die Südsahara, um dort ihre mühselige Bekehrungsarbeit fortzusetzen. Dann zeigt er auf einen Karton voller Ausgaben des Neuen Testaments auf arabisch. Er könne sich ruhig eines nehmen, ermutigt ihn Malcolm, alles kostenlos. Solche Miniszenen der Verwirrung, vermuteten Vorurteile und allgemeiner, nicht immer ungerechtfertigter Verdächtigungen prägen die Zeit seit dem 11. September.

Aslan macht darauf aufmerksam, daß mit diesem verhängnisvollen Tag auch eine Epoche der Fitna, des innerislamischen Bruderkriegs, anbrach, der bis heute mit unverminderter Intensität tobt. Aber wer kämpft da eigentlich gegen wen? Schon die Nachrichten aus Iran, Irak und Palästina lassen sich kaum noch ohne einen Grundkurs in Islam verstehen: Wer ist der Mahdi, und warum hat er eine Armee? Wer darf eigentlich eine Fatwa erlassen? Was ist ein Imam, und wer oder was erläßt einen Dschihad? Und wie ist das mit der Stellung der Frau im Islam?

Aslan betätigt für uns äußerst gekonnt die Rückspultaste, bis zum Mekka des siebten Jahrhunderts. Er stellt uns die Stadt vor, die herrschenden Cliquen und schildert das Leben des Waisenkinds Mohammed von Anfang an, aber er schreibt das alles so wie die seltsame Zugbegegnung. Die Geschichte entfaltet sich, als würde man sich einen Spielfilm ansehen. Wir sehen wie Mohammed von seinen ersten Visionen völlig verwirrt in die Arme seiner älteren Frau sinkt, wie er fürchtet, den Verstand zu verlieren. Der Streit unter seinen Nachfolgern liest sich wie ein Roman, der Untergang von Husain wie eine klassische Sage. Das ist der Unterschied zu all den anderen Sachbüchern über den Islam: Es liegt dem Autor etwas an der Sache, er ist ein gläubiger Muslim, aber er hat keine nationalen oder ethnischen Standpunkte zu verteidigen, keinen antiwestlichen Minderwertigkeitskomplex auszugleichen und keine politische Agenda zu verkünden. Er betont vielmehr die Nähe der drei monotheistischen Religionen und macht jene Elemente im Denken und Wirken des Propheten deutlich, die genau diese Nähe zwischen Juden, Christen und Muslimen, den "Leuten des Buchs", unterstreichen.

Aslan vertritt durchaus selbstbewußt eine poetische, egalitäre und menschenfreundliche Lesart des Korans, die sich auch wissenschaftlichem Denken nicht verschließt. Besonders haben es ihm die Sufis angetan, die islamische Mystik und ihre lyrischen Zeugnisse, etwa diese Zeilen: "Ach, ich sehne mich nach einem Becher Wein aus der Geliebten eignen Hand. (. . .) Ich bin ein Falter, der begierig die Flamme umkreist, eine Schote mit dem Samen der wilden Raute, die im Feuer röstet. Sieh meinen befleckten Mantel und diesen Gebetsteppich der Heuchelei. Werde ich sie eines Tages vor der Tür der Schenke in Fetzen reißen können?"

Geschrieben hat sie Ruhollah Chomeini. Aslan kommentiert: "Erstaunliche Worte für einen zukünftigen Ayatollah, doch vertraute Worte für den, der die Grundprinzipien des Sufismus kennt. Für Sufis ist der Islam weder Gesetz noch Theologie, sondern nur ein Mittel, das Ich auszulöschen und eins zu werden mit dem Schöpfer des Himmels und der Erde."

"Kein Gott außer Gott" ist eine perfekte Mischung aus Roman, Geschichtsbuch und Reiseliteratur, wie sie nur sehr selten gelingt. Und das beste: Anschließend kann man auf jeder Party den Unterschied zwischen Sunniten und Schiiten erklären, exakt so, als wäre man bei der Spaltung selber dabeigewesen, seinerzeit in Kerbela.

NILS MINKMAR

Reza Aslan: "Kein Gott außer Gott. Der Glaube der Muslime von Muhammad bis zur Gegenwart". C. H. Beck, München 2006. 335 Seiten, 24,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Der Autor stammt aus dem Iran, lehrt in den USA Islamwissenschaften und versteht sich als Reformer. Das heißt: Er nimmt den Koran nicht beim Wort, sondern bettet ihn ein in eine Geschichte des Glaubens. Es gelingt ihm, so der Rezensent Wolfgang Günter Lerch, den Propheten Mohammed vor den Hintergrund seiner Zeit zu stellen, in der sich allerlei religiöse Einflüsse finden lassen. Aslan zeigt auch, wie viele fundamentalistische Positionen - zum Dschihad wie zur Frauenfrage - erst in der historischen Abweichung vom Ursprung entstanden sind. Die Geschichte des islamischen Glaubens wird bis in die Gegenwart forterzählt, allerdings, bedauert der Rezensent, bleibt die "Rolle Saudi-Arabiens und des Wahhabitentums" unterbelichtet. Selbst wenn man den Optimismus, dass sich die Reformbewegung durchsetzen werde, nicht teilen sollte, handle es sich hier, lobt Lerch, um eine "gehaltvolle und spannende" Studie.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein kluges und leidenschaftliches Buch."
The New York Times

"Gelehrt und gleichzeitig sehr schön zu lesen... Wer eine anspruchsvolle Einführung in den Islam sucht, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen."
Hilal Sezgin, die tageszeitung

"Den Blick weg von Huntingtons 'Clash of Civilizations' hin auf den innerislamischen Kampf gelenkt zu haben ist das Verdienst dieses sehr lesbaren und lesenswerten Buchs."
Elisabeth Kiderlen, DIE ZEIT

"Ein großes Lesevergnügen. Aslan betrachtet Religion als eine Story - und entsprechend schreibt er auch."
Booklist

"Eine perfekte Mischung aus Roman, Geschichtsbuch und Reiseliteratur, wie sie nur sehr selten gelingt." Nils Minkmar, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung