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Neues von den Überlebenskünstlern in Eis und Meer Was es heißt, ein Pinguin zu sein, lässt dieser Bildband erahnen. Er gestattet Einblicke in die abenteuerliche Welt der sympathischen Vögel im Frack. Ausdrucksstarke Fotos zeigen die Tiere in ihrem Lebensraum. Die Texte informieren über Familienleben, Sozialverhalten und neueste Erkenntnisse der Pinguinforschung. Seit über 20 Jahren erforscht der Autor das Verhalten der Pinguine und hat dabei Interessantes zu Tage gefördert. Er stellt alle Pinguinarten der Welt in faszinierenden Fotos und lebendigen, faktenreichen Texten vor, stets auf dem…mehr

Produktbeschreibung
Neues von den Überlebenskünstlern in Eis und Meer
Was es heißt, ein Pinguin zu sein, lässt dieser Bildband erahnen. Er gestattet Einblicke in die abenteuerliche Welt der sympathischen Vögel im Frack. Ausdrucksstarke Fotos zeigen die Tiere in ihrem Lebensraum. Die Texte informieren über Familienleben, Sozialverhalten und neueste Erkenntnisse der Pinguinforschung.
Seit über 20 Jahren erforscht der Autor das Verhalten der Pinguine und hat dabei Interessantes zu Tage gefördert. Er stellt alle Pinguinarten der Welt in faszinierenden Fotos und lebendigen, faktenreichen Texten vor, stets auf dem neuesten Stand der Forschung. Pinguine leben nicht nur im ewigen Eis, sondern auch am Rande der Wüste, in hohem Gras und in Erdhöhlen.
Mit zahlreichen, brillanten Farbfotos.
Autorenporträt
Prof. Dr. Boris Culik ist Biologe am Institut für Meereskunde in Kiel. Seit über 20 Jahren sind Pinguine Schwerpunkt seiner Forschung.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.05.2003

Dem Leben auf dünnem Eis ergeben: Die Routinen des Pinguins

Im Titel steckt schon das geballte anthropologische Programm dieses hinreißend lesbaren, da konzise auf seinen Gegenstand begrenzten Sachbuchs aus der Feder des führenden Pinguin-Forschers Boris Culik, Professor am Institut für Meereskunde in Kiel. Der Titel dieses vom Brutbis zum Sterbeverhalten informierenden Bandes lautet: "Pinguine - Spezialisten fürs Kalte. Neues über die sympathischen Vögel auf dem Eis". Und tatsächlich: sympathisch, also mitfühlend mit den menschlichen Geschicken ist diese Ordnung der Vögel, weil sie auf warmherzige und darin für uns vorbildliche Weise die Philosophie der Kälte praktiziert, die nicht erst Helmuth Plessner als Überlebensprogramm des Menschen geadelt sehen wollte. Keine Hoffnungen, keine Verzweiflungen - das ist es, was der Pinguin in seiner Würde manchem von uns voraus hat. Mit seinem Frack macht er in jeder Situation eine gute Figur. Er ist ein Musterbeispiel für Poppers Selektionsregel des situationsgerechten Handelns: Als der Pinguin merkte, daß seine Flügel zum Fliegen nicht willkommen waren, suchte er nicht Trost in der Imagination, sondern benutzte sie kurzerhand als Flossen. Es sollte sein Schaden nicht sein: Boris Culik bestätigt Spitzengeschwindigkeiten von mehr als fünfzig Stundenkilometer unter Wasser. Und wer denkt heute noch daran, daß der aufrechte Gang, den der Pinguin zu unser aller Beeindruckung ausübt, ein ebenfalls der nackten Not nicht etwa abgetrotztes, sondern still ergebenes Unternehmen ist: Wegen der im Vergleich mit Artgenossen viel zu weit hinten ansetzenden Füße ist der Pinguin zivilisationsgeschichtlich gleichsam zur Haltung verdammt. Von all dem macht dieser Vogel kein Federlesens. Erklärungen, so scheint er uns erhobenen Hauptes sagen zu wollen, machen die Welt nur ärmer. Und so können wir uns getrost in unseren lethargischen Autismus zurückfallen lassen und uns sagen: Solange die Routinen des Pinguins nicht zusammenbrechen, gibt es keinerlei Anlaß, am Leben auf dünnem Eis etwas Grundlegendes zu verändern (Boris Culik: "Pinguine - Spezialisten fürs Kalte". Neues über die sympathischen Vögel aus dem Eis. BLV Verlagsgesellschaft, München 2003. 160 S., 171 Farbfotos, geb., 39,90 [Euro]).

CHRISTIAN GEYER

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Bären? Pinguine sind viel interessanter, und das ist "das schönste Buch", das es je über Pinguine zu lesen und anzuschauen gab, beteuert Rezensent Jan Feddersen und erzählt daraus gleich ein paar Anekdoten: über das vergnügliche Zusammenleben von Menschen und Pinguinen, nachdem die Pinguine ihre Brutstätte an die Stadtplaner verloren haben, oder über einen Pullover für ölbeschmierte Pinguine aus der Antarktis. Feddersens Fazit: Kein Tier ist "lakonischer, eigensinniger und genderbalancierter" als der Pinguin, und kein Buch ist empfehlenswerter als Boris Culiks, "weil es alles Wissenswerte sagt und alles Liebenswerte nicht verschweigt". Und übrigens: Pinguine watscheln nicht, sie gehen - melancholisch und würdevoll.

© Perlentaucher Medien GmbH