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Sie kommen dich besuchen. Sie sagen, sie sind deine Eltern. Sie sagen, sie lieben dich. Doch du hast diese Leute noch nie zuvor gesehen. Verängstigt und orientierungslos erwacht Annabel eines Morgens in einer psychiatrischen Anstalt. Sie hat keine Ahnung, wie sie dort hingekommen ist. Und was noch schlimmer ist, sie kann sich nicht mehr an ihre Eltern erinnern. Doch sie ist nicht allein. Michael, Eric und George, drei Jungen aus ihrer Schule, teilen ihr Schicksal. Als sie dem harmlos scheinenden Hinweis einer seltsamen Patientin folgen, zieht es sie immer tiefer hinein in einen Strudel…mehr

Produktbeschreibung
Sie kommen dich besuchen. Sie sagen, sie sind deine Eltern. Sie sagen, sie lieben dich. Doch du hast diese Leute noch nie zuvor gesehen. Verängstigt und orientierungslos erwacht Annabel eines Morgens in einer psychiatrischen Anstalt. Sie hat keine Ahnung, wie sie dort hingekommen ist. Und was noch schlimmer ist, sie kann sich nicht mehr an ihre Eltern erinnern. Doch sie ist nicht allein. Michael, Eric und George, drei Jungen aus ihrer Schule, teilen ihr Schicksal. Als sie dem harmlos scheinenden Hinweis einer seltsamen Patientin folgen, zieht es sie immer tiefer hinein in einen Strudel geheimnisvoller Rätsel und verstörender Ereignisse. Plötzlich finden sie sich in einer Welt wieder, die sich gegen sie gewandt hat und in der sie niemanden mehr vertrauen können - nicht einmal sich selbst. Auf der verzweifelten Suche nach Antworten und ihren Erinnerungen wandeln sie bald auf einem schmalen Pfad zwischen Realität und Wahnsinn, zwischen Himmel und Hölle, zwischen Leben und Tod. Und ihre Uhr tickt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Mit gemischten Gefühlen bespricht Rezensentin Shirin Sojitrawalla den ersten Jugendroman des Cartoonisten Roland Jungbluth. Schnell wird die Kritikerin von den "knackigen" Sätzen dieses mit Elementen aus Schauermärchen, Horrorfilmen und Science Fiction angereicherten Thrillers in den Bann gezogen: In "Remember" folgt sie vier Jugendlichen, die sich im Jahre 1969 aus ungeklärten Gründen in einer Londoner Psychiatrie wiederfinden und beginnen, den Rätseln ihrer Existenz nachzugehen. Bald muss die Rezensentin allerdings enttäuscht feststellen, dass die Handlung allzu viele "Ungereimtheiten" aufweist, so dass sie zwar immer noch gespannt, aber auch zunehmend genervt das Ende des Romans erwartet. Auch die banale Medienkritik, hier durch BBC-Interviews aus dem Jahr 2019 vorgeführt, und Jungbluths "Nullachtfünfzehn-Wortschatz" haben das Lesevergnügen der Rezensentin deutlich geschmälert.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.01.2013

Und jetzt auf den Mond!
Roland Jungbluths Schnitzeljagd für Gymnasiasten

Der Autor Roland Jungbluth verliert keine Zeit. Schon auf der zweiten Seite lässt er die Wirklichkeit schwanken und seine Figuren in die Surrealität kippen. Vier Teenager, das Mädchen Annabel und die drei Jungen Michael, Eric und George, finden sich in der Psychiatrie und in einem Albtraum wieder und wissen nicht, wie sie hineingeraten konnten, und vor allen Dingen nicht, wieso. Ihre Eltern kommen zu Besuch, das Dumme ist nur, es sind gar nicht ihre Eltern, obwohl alle anderen darauf beharren, dass sie es seien. Wer oder was ist hier verrückt? Das ist die Frage des Romans, der als Thriller firmiert und mit Elementen von Schauermärchen, Gruselgeschichten, Horrorfilmen und Science-Fiction hantiert.

Da trifft es sich gut, dass sich die Handlung im nicht selten nebelverhangenen London abspielt, was auch den englischen Titel des deutschen Buches erklärt. Den Roman selbst beschwert das zwar zuweilen, weil auch manch einem zu lösenden Rätsel der englische Wortschatz zugrunde liegt und das Spiel "Monopoly" etwa in England andere Straßen auflistet als hierzulande, ein Minuspunkt muss das allerdings nicht sein.

Während sich die vier Freunde aufmachen, die Kniffligkeiten ihrer Existenz zu erforschen, bereitet man andernorts gerade die erste bemannte Mondlandung vor. Es ist das Jahr 1969, was dem 1970 geborenen Autor, der bislang als Cartoonist in Erscheinung getreten ist, die schöne Möglichkeit gewährt, seine Protagonisten in einer vergleichsweise rätselhaften und verbindungslosen Welt (ohne Internet und Mobiltelefone) herumzuschicken. Das funktioniert zu Beginn auch wunderbar: Knackige Hauptsätze bugsieren den Leser durch eine packende Geschichte, die aber leider schon zu bald nur noch nach Auflösung all ihrer Ungereimtheiten giert. Die Plotfixierung des Romans überträgt sich zu schnell auf den Leser, der nur noch wissen möchte, was am Ende rauskommen wird. Dabei erweist sich die Suche der vier Freunde in ihrem Kern als aufregende Schnitzeljagd für Gymnasiasten, die Jungbluth mit den bewährten Versatzstücken drohender Adoleszenz anreichert.

Immer mal wieder unterbrechen BBC-Interviews das Geschehen, geführt im Jahr 2019. Diese Gespräche leiten den Leser langsam, aber sicher auf die richtige Spur, die sich gegen Ende allerdings bloß in einer längst schal gewordenen Wir-amüsieren-uns-zu-Tode-Medienkritik entlädt. Schwerer wiegt freilich die sprachliche und stilistische Unauffälligkeit des Buches, das sich gern mit strapazierten Attributen begnügt und Worte im Mund führt, die dem ersten Einfall gehorchen. Zudem blähen sich nicht wenige Sätze ziemlich auf, indem sie Erklärungen verschenken, die nicht nötig wären. Und so vermiest der NullachtfünfzehnWortschatz leider das spannende Spiel mit der Unmöglichkeit.

SHIRIN SOJITRAWALLA

Roland Jungbluth: "Remember".

Arena Verlag, Würzburg 2012. 380 S., geb., 14,99 [Euro]. Ab 12 J.

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