Marktplatzangebote
11 Angebote ab € 1,00 €
Produktdetails
  • Verlag: Arena
  • Seitenzahl: 289
  • Altersempfehlung: 12 bis 15 Jahre
  • Abmessung: 205mm
  • Gewicht: 460g
  • ISBN-13: 9783401051130
  • ISBN-10: 340105113X
  • Artikelnr.: 08972323
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Mira ist Magierin und lehnt sich gegen ihren Vater auf, der sie über den Tod der Mutter (die am "grässlichen Fluch der Nachtelfen" starb) belogen hat. Mira verbündet sich mit dem Todfeind des Vaters, der diesen ins Reich der Nachtelfen verbannen will. Erst nach dieser Katastrophe kommt es dann zum Happy end. Der Rezensent Helmut Martin-Jung äußert seinen Verdacht, dass sich hier jemand an den Erfolg der Harry-Potter-Bücher anhängen will. Anders als bei Joanne K. Rowling, findet er, verbinden sich Magie und Alltag hier nicht wirklich organisch, die Vater-Tochter-Probleme hätten sich ohne weiteres auch ohne Magie schildern lassen, "die Zauberei wirkt daher ein bisschen aufgesetzt". Andererseits, räumt Martin-Jung ein, macht das eigentlich nichts, denn die Schilderung der Vater-Tochter-Beziehung bleibt auch so interessant, und "spannend ist das Ganze auch noch."

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.12.2000

Der Kampf gegen das Zwielicht
Fantasyerzählung, in der die mythische Welt des Vaters für ein junges Mädchen zur Herausforderung wird
Mira ist anders als ihre Klassenkameraden. Wo andere nichts wahrnehmen außer plätscherndem Wasser oder säuselndem Wind sieht und hört sie Wesen des Zwielichts wuseln, zischeln und raunen. Mira ist eine junge Magierin und eine besondere dazu. Amtiert doch ihr Vater Tobias von Taris als Erster des Geheimen Rates in ihrer Stadt.
Bis jetzt ist der Teenager aber fast wie ein gewöhnliches Kind aufgewachsen, hat eine gewöhnliche Schule besucht und nur wenig von dem mitbekommen, was ihr Vater eigentlich so treibt.
Ihr Erwachsenwerden, das sich binnen weniger Wochen vollzieht, liefert den Stoff für den fantastischen Roman Die letzten Magier von Andreas D. Hesse. Mira gerät hinein in einen unwiderstehlichen Sog von Ereignissen, die zunächst zu vorsichtigem Abwenden vom Vater, schließlich zum völligen Bruch führen, um am Ende einer Normalität Platz zu machen, die Raum lässt für verschiedene Meinungen und beiden gut tut. Denn das Verhältnis der beiden belastet eine Lebenslüge, die mit dem Tod der Mutter zusammenhängt. Getrieben von seinem unersättlichen Ehrgeiz, „das Zwielicht” zu bekämpfen, wo immer es sich zeigt, unternahm Tobias von Taris einst eine weite Reise, um an ein besonderes magisches Buch zu kommen. Eine Gelegenheit, die sich ein Fürst des Dunklen nicht entgehen ließ. Taris’ Frau starb am grässlichen Fluch des Nachtelfen. Die Frau seines besten Freundes André Roth überlebte, weil dieser den Elfenkönig um Gnade bat. Der knapp dem Tode entronnenen Magierin wirft Taris noch nach Jahren vor, seine Frau im Stich gelassen zu haben. Und ausgerechnet mit dem Sohn dieser Frau geht seine Tochter Mira ein Verhältnis ein. Und nicht nur das: Sie hilft mit ihren magischen Kräften auch noch, die Schuld zu tilgen, die durch die Gnade des Elfenkönigs entstand. Es kommt zur Katastrophe. Als Tobias die Roths mit einem schrecklichen Fluch ins Reich der Nachtelfen verbannt, entscheidet sich Mira gegen ihren Vater und schließt sich den Roths an. Jetzt erst merkt Tobias, wie weit er sich nicht nur von anderen Menschen, sondern auch von seiner Tochter entfernt hat. Es kommt schließlich doch zum Happy end, für das Mira sich aber noch richtig einsetzen muss.
Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis Kinderbuchautoren versuchen würden, vom überwältigenden Erfolg der Joanne Rowling profitieren zu wollen und es wie diese in ihrer Bestseller-Reihe um den Zauberlehrling Harry Potter mit Magie zu versuchen. Auch bei Rowling ist die Magie zwar letztlich nur ein literarischer Kunstgriff, um die spannende Handlung zu transportieren. Aber diese beiden Ebenen greifen so nahtlos ineinander, dass man sie kaum voneinander trennen kann.
Bei Hesse hingegen ließe sich die Handlung – Probleme mit dem Erwachsenwerden, Lösung vom Vater – mühelos von der magischen Ebene trennen, die Zauberei wirkt daher ein bisschen aufgesetzt, auch wenn der Autor sogar noch versucht, das Verschwinden des Magischen und damit der Magier aus der aufgeklärten Welt zu deuten. Das nimmt der Story von der Vater-Tochter-Beziehung aber nichts von ihrem Wert. Und spannend ist das Ganze auch noch. (ab 12 Jahre)
HELMUT MARTIN-JUNG
ANDREAS D. HESSE: Die letzten Magier. Ein fantastischer Roman. Arena Verlag 2000. 290 Seiten, 24,80 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
…mehr