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Das Schicksal der deutschen Antifaschisten aus den Sudeten lässt sich auf eine einfache Formel bringen: 1938 kämpften sie zusammen mit den Tschechen gegen die Mehrheit ihrer Volksgenossen um den Erhalt des letzten demokratischen Staates in Mitteleuropa; 1945 haben sie als Deutsche mehr oder weniger freiwillig ihre Heimat verlassen müssen. Im Sommer 2005 hat ihnen die tschechische Regierung für ihre Treue Anerkennung ausgesprochen und sich bei ihnen für die lange Mißachtung entschuldigt. Für viele, die bewusst in die sowjetische Besatzungszone gingen, um hier ein neues sozialistisches…mehr

Produktbeschreibung
Das Schicksal der deutschen Antifaschisten aus den Sudeten lässt sich auf eine einfache Formel bringen: 1938 kämpften sie zusammen mit den Tschechen gegen die Mehrheit ihrer Volksgenossen um den Erhalt des letzten demokratischen Staates in Mitteleuropa; 1945 haben sie als Deutsche mehr oder weniger freiwillig ihre Heimat verlassen müssen. Im Sommer 2005 hat ihnen die tschechische Regierung für ihre Treue Anerkennung ausgesprochen und sich bei ihnen für die lange Mißachtung entschuldigt. Für viele, die bewusst in die sowjetische Besatzungszone gingen, um hier ein neues sozialistisches Deutschland aufbauen zu helfen, bedeutete das Ende der DDR die dritte historische Niederlage. Auch in der Bundesrepublik standen sie auf der "Verliererseite", weil sie sich in die politische Linie der Sudetendeutschen Landsmannschaften nicht nahtlos einordneten.
Die hier versammelten Porträts basieren auf Interviews, die Alena Wagnerová und ihre Mitarbeiter führten. Diese Gespräche gehören zum Fundus der Dokumentation der tschechischen Regierung über deutsche Nazigegner aus den Sudeten.
Autorenporträt
Alena Wagnerová, geboren und aufgewachsen in Brünn, studierte Biologie, Pädagogik und Theaterwissenschaft. Seit 1969 lebt sie in der Bundesrepublik. Seit den 60er Jahren veröffentlichte sie zahlreiche literarische und publizistische Arbeiten.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Ausgesprochen gute Noten vergibt Rezensent Hermann Theissen an diese Edition mit fünfzehn biografischen Miniaturen von Sudetendeutschen, die aus seiner Sicht in kein ideologisches Schema der Nachkriegsdiskussionen zum Thema "Flucht und Vertreibung" passt. Damit füllt das Buch aus seiner Sicht eine Leerstelle in der Debatte, stelle es doch Sudentendeutsche vor, die nie mit den Nazis paktiert hätten, Sozialdemokraten, Kommunisten oder Katholiken gewesen seien, die am Ende trotzdem vertrieben wurden. "Wir sind sowohl auf der deutschen als auf der tschechischen Seite mit unserer demokratischen Gesinnung unter die Räder gekommen", zitiert der Rezensent aus einem Text, der die vergebliche Allianz von demokratischen Tschechen und Sudetendeutschen im Kampf um die damals letzte Demokratie in Mitteleuropa zum Gegenstand hat.

© Perlentaucher Medien GmbH