Als Ergebnis jahrelanger Forschungsarbeit liegt erstmals ein Handbuch mit den Lebensläufen von 1.400 führenden deutschen Kommunisten vor. Damit wird eine umfassende Sicht auf das Führungskorps des deutschen Kommunismus von 1918 bis 1945 angeboten.
Ein Blick in die 1.400 Biografien zeigt das dramatische Schicksal dieser aktiven Kommunisten, die Zahlen belegen teilweise überraschende, aber zugleich erschreckende Fakten.
Von den 1.400 führenden Kommunisten kamen weit über 400, also fast jeder Dritte, auf gewaltsame Weise ums Leben. Schon nach der Gründung der KPD wurden Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und einige ihrer Mitstreiter 1919 ermordet, später fielen Kommunisten im Spanischen Bürgerkrieg gegen Franco. Die einschneidensten Verluste erlitt das deutsche kommunistische Führungskorps indes durch die totalitären Systeme des 20. Jahrhunderts: 222 führende Funktionäre wurden von der barbarischen Hitler-Diktatur ermordet, aber nicht weniger als 178 sind im Schreckensregime Stalins umgekommen.
Die spannenden Biografien dieser Menschen sagen viel über den Weg der kommunistischen Bewegung aus. Diese Männergesellschaft (nur 129 Frauen unter 1.400 Parteiführern) widerspiegelt die Wandlung des deutschen Kommunismus. Dessen Umformung ist an der wachsenden Abhängigkeit von Moskau erkennbar, dem Verlust der Autonomie, dem Verschwinden der innerparteilichen Demokratie und der strikt durchgesetzten stalinistischen Generallinie der Partei. Noch drastischer als die Eingriffe in die Strukturen und die von Stalin befohlenen Politik belegen freilich die Biografien der Funktionäre, wie sich der Kommunismus in Deutschland veränderte. Der ständige Austausch des Führungspersonals reflektiert diese Wandlung von einem radikalen Teil der Emanzipationsbewegung deutscher Arbeiter zu einer Organisation, die sich politisch und personell der Komintern und der KPdSU Stalins unterordnete.
Ein Blick in die 1.400 Biografien zeigt das dramatische Schicksal dieser aktiven Kommunisten, die Zahlen belegen teilweise überraschende, aber zugleich erschreckende Fakten.
Von den 1.400 führenden Kommunisten kamen weit über 400, also fast jeder Dritte, auf gewaltsame Weise ums Leben. Schon nach der Gründung der KPD wurden Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und einige ihrer Mitstreiter 1919 ermordet, später fielen Kommunisten im Spanischen Bürgerkrieg gegen Franco. Die einschneidensten Verluste erlitt das deutsche kommunistische Führungskorps indes durch die totalitären Systeme des 20. Jahrhunderts: 222 führende Funktionäre wurden von der barbarischen Hitler-Diktatur ermordet, aber nicht weniger als 178 sind im Schreckensregime Stalins umgekommen.
Die spannenden Biografien dieser Menschen sagen viel über den Weg der kommunistischen Bewegung aus. Diese Männergesellschaft (nur 129 Frauen unter 1.400 Parteiführern) widerspiegelt die Wandlung des deutschen Kommunismus. Dessen Umformung ist an der wachsenden Abhängigkeit von Moskau erkennbar, dem Verlust der Autonomie, dem Verschwinden der innerparteilichen Demokratie und der strikt durchgesetzten stalinistischen Generallinie der Partei. Noch drastischer als die Eingriffe in die Strukturen und die von Stalin befohlenen Politik belegen freilich die Biografien der Funktionäre, wie sich der Kommunismus in Deutschland veränderte. Der ständige Austausch des Führungspersonals reflektiert diese Wandlung von einem radikalen Teil der Emanzipationsbewegung deutscher Arbeiter zu einer Organisation, die sich politisch und personell der Komintern und der KPdSU Stalins unterordnete.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Manfred Wilke ist von diesem biografischen Lexikon, das 1400 deutsche Kommunisten aufführt, sehr angetan, und er lobt die Autoren Hermann Weber und Andreas Herbst, eine "Lücke" damit zu schließen. Die Autoren machen deutlich, dass eine Besonderheit der KPD war, mehr ihrer eigenen Mitglieder beseitigt zu haben, als alle ihre Gegner zusammen, informiert der Rezensent. Viele neue Informationen sind durch die "Öffnung der SED-Archive" aufgetaucht, die ganz neue Erkenntnisse über einzelne Personen der Kommunistischen Partei erlauben, betont Wilke. Geärgert hat ihn zwar, dass die Autoren die stalinistische Abqualifizierung verstoßener Mitglieder als "Abweichler" unkommentiert in ihrem Handbuch übernehmen. Doch ansonsten ist er mit dem Lexikon sehr zufrieden und meint angetan, dass die Reihe von Hermann Weber zur "Geschichte des deutschen Kommunismus" durch die Biografien seiner "höchst unterschiedlichen" Protagonisten "personalisiert" wird.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH