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Lassen Sie es wie einen Unfall aussehen ... Der dreizehnte Sommer im Leben von Nunzio Paradiso beginnt damit, dass er im Kofferraum eines abgewrackten Pontiacs auf dem Schrottplatz seines Vaters eine Leiche findet. Pech nur, dass der Wagen samt Inhalt gleich darauf in die Presse wandert, denn in Little Italy ist nur ein toter Corpus auch wirklich delicti. Mit farbenprächtigem Ambiente und hinreißendem Witz entfaltet Fusco die Welt des `kleinen Stiefels` mitten in Amerika.

Produktbeschreibung
Lassen Sie es wie einen Unfall aussehen ...
Der dreizehnte Sommer im Leben von Nunzio Paradiso beginnt damit, dass er im Kofferraum eines abgewrackten Pontiacs auf dem Schrottplatz seines Vaters eine Leiche findet. Pech nur, dass der Wagen samt Inhalt gleich darauf in die Presse wandert, denn in Little Italy ist nur ein toter Corpus auch wirklich delicti. Mit farbenprächtigem Ambiente und hinreißendem Witz entfaltet Fusco die Welt des `kleinen Stiefels` mitten in Amerika.
Autorenporträt
Eike Schönfeld, geb. 1949, übersetzt aus dem Englischen, u. a. Werke von Martin Amis, Nicholson Baker, Saul Bellow, Jeffrey Eugenedis, Henry Fielding, Jonathan Franzen, J.D.Salinger. Er erhielt den Hamburger Förderpreis für literarische Übersetzung und den Ledig-Rowohlt-Übersetzerpreis. Im Jahr 2014 wurde ihm der Internationale Hermann-Hesse-Preis für seine Übersetzungen des Werkes von Nicholson Baker verliehen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.06.2003

Mafia mit Olivenöl
John Fusco kennt
„Das Gesetz der Familie”
„I’ll change my name from Johnny to Giovanni”, versprach der neapolitanische Sänger Renato Carosone einer italienischen Signorina schon in den fünfziger Jahren. Dieser Trend scheint ungebrochen, und der amerikanische Drehbuchautor John Fusco kann in der Widmung seines Debütromans gleich drei Giovannis bedenken, bei denen es sich um Großvater, Vater und Sohn handelt. Nimmt man noch einen älteren Bruder hinzu, dann hat man die personelle Grundausstattung dieser Geschichte zusammen, die Ende der siebziger Jahre in einem der vielen „Little Italys” an der amerikanischen Westküste spielt.
Mario Puzos von Marlon Brando verkörperter „Godfather” ist für den dreizehnjährigen Nunzio Paradiso fast schon Geschichte. Um so lebhafter steht ihm dafür Robert de Niro als „wilder Stier” und „Taxidriver” vor Augen, weil Bruder Danny diesem Vorbild verbissen nacheifert. Und was man sich unter dem „Gesetz der Familie” vorzustellen hat, wird Nunzio klar, als er auf dem väterlichen Schrottplatz einen toten Mann im Kofferraum eines 73er Pontiac entdeckt, der mitsamt seinem blinden Passagier in der Schrottpresse gelandet ist. Da man dem fantasievollen Sprößling nicht glauben mag, sucht er Unterstützung beim schwarzen Schaf der Familie, einem ehemaligen Polizisten, der seit einem ominösen Unfall im Rollstuhl sitzt.
Nach diesen Vorgaben wird es kaum verwundern, dass schließlich einige Honoratioren und der Bürgermeister der Stadt inhaftiert werden. Auch ist es überflüssig zu sagen, dass Gemüsegärten, Olivenöl und ausgiebige Mahlzeiten eine nicht unbedeutende Rolle spielen. Doch beim Spiel mit den Elementen und Konventionen des italo-amerikanischen Alltags, mit Filmlegenden, Kindheitsmustern, Tomatensoße und Mafia beweist John Fusco beachtliche Virtuosität.
An der Schwelle zwischen Kindheit und Adoleszenz scheint noch vieles möglich. Schließlich war jener tote Mann im Pontiac keineswegs der einzige, der sein schottreifes Auto nicht mehr lebendig verlassen konnte. Auf dem „Schindanger” des Platzes lauern einige Unfallwagen, und in ihnen lauern die Gespenster der Menschen. Nunzios Schlaf hingegen gebiert ganz andere Monstren, die höchst lebendig und unverkennbar weiblich sind. Und der sprachinteressierte Leser erfährt auch, was in diesem Zusammenhang der Ausdruck „dem Arbeitlosen die Hand geben” bedeutet.
„Das Gesetz der Familie” erzählt also eine der Geschichten, die immer wieder neu erzählt werden müssen. Der Originaltitel lautet „Paradise Salvage”, denn wo es einst ein „Streetcar Named Desire” gab, darf ein „Abschleppdienst Paradiso” natürlich nicht fehlen.
Scheinbar am Rande wirkt der Großvater, der auf dem Schrottplatz seltsame Maschinen konstruiert, Dosenöffner, elektrische Gabeln, Autos, die immer so funktionieren, wie niemand es erwartet hätte. Die Unterzeile von dessen Firmenschild verheißt „Gebrauchtteile – Altmetall – Verwertung”, und John Fusco zeigt, dass ein mit einer neapolitanischen famiglia gesegneter amerikanischer Schriftsteller daraus wahre Wunderdinge machen kann.
ULRICH BARON
JOHN FUSCO: Das Gesetz der Familie. Aus dem amerikanischen Englisch von Eike Schönfeld. Nagel & Kimche, Zürich 2003. 447 Seiten, 24,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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"John Fusco lebt zwar in Vermont, ist aber insgeheim eine Hollywood-Natur (er hat etliche Drehbücher geschrieben) und leugnet es nicht. Kein Klische über die Freunde der italienischen Oper lässt er aus und keinen Mafia-Klassiker unzitiert. Dies ist sein erster Roman und wenn er so weitermacht, braucht man sich um die Zukunft des intelligenten Thrillers nicht zu sirgen." (Hörzu)

"Eine berührende Familiensaga voll eindrucksvoller Bilder und nostalgischer Erinnerungen: absolut lesenswert." (Der Standard)

"Beim Spiel mit den Elementen und Konventionen des italo-amerikanischen Alltags, mit Filmlegenden, Kindheitsmustern, Tomatensoße und Mafia beweist John Fusco beachtliche Virtuosität." (Süddeutsche Zeitung)

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Ulrich Baron ist von diesem Debütroman des amerikanischen Drehbuchautors, der in einem italienischen Stadtviertel der amerikanischen Westküste spielt, ziemlich begeistert. In der Geschichte, in der der 13-jährige Nunzio eine Leiche in einem Kofferraum entdeckt, die kurz darauf in der Schrottpresse verschwindet, werden jede Menge altbekannter Motive aus dem italoamerikanischen Leben, aus der Filmgeschichte und aus der italienischen Küche zitiert, stellt der Rezensent fest. Was ihn begeistert ist das "Spiel", das Fusco mit diesen Motiven treibt. Hier zeige der Autor "beachtliche Virtuosität", preist Baron, der den Roman für eine der Geschichten hält, die "immer wieder neu erzählt werden müssen". So wie in diesem Buch eben.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Der Hollywood-Drehbuchschreiber John Fusco entwickelt in seinem Debütroman gekonnt und mitreißend eine berührende Familiensaga voll eindrucksvoller Bilder, Paten und nostalgischer Erinnerungen: absolut lesenswert." Der Standard, 08.03.2003