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Kein Begriff ist derart in aller Munde wie das Wort "Kreativität": Und doch beherrschen nicht Innovation, sonder Mittelmass Politik, Wirtschaft und Kultur.
Alle Krisen in Wirtschaft und Gesellschaft zeigen gleiche Grundeigenschaften: Die Überanpassung an herrschende Zustände hat in vielen Bereichen zur Vorherrschaft des Mittelmasses geführt. Dazu hat auch unsere TV-Kultur kräftig beigetragen, die gefönte Schönlinge und ausdruckslose Barbiepuppen als Vorbilder propagiert. Gottlieb Guntern, der berühmte Kreativitätsforscher, ist den Gründen dieser Prozesse nachgegangen und hat für die…mehr

Produktbeschreibung
Kein Begriff ist derart in aller Munde wie das Wort "Kreativität": Und doch beherrschen nicht Innovation, sonder Mittelmass Politik, Wirtschaft und Kultur.

Alle Krisen in Wirtschaft und Gesellschaft zeigen gleiche Grundeigenschaften: Die Überanpassung an herrschende Zustände hat in vielen Bereichen zur Vorherrschaft des Mittelmasses geführt. Dazu hat auch unsere TV-Kultur kräftig beigetragen, die gefönte Schönlinge und ausdruckslose Barbiepuppen als Vorbilder propagiert. Gottlieb Guntern, der berühmte Kreativitätsforscher, ist den Gründen dieser Prozesse nachgegangen und hat für die Verursacher der Mittelmässigkeit (lat. Mediokrität) den Begriff Mediokratie geprägt. Sein Buch ist ein engagiertes Plädoyer für umfassendes kreatives Gestalten und kreative Leadership jenseits der herkömmlichen Massenkultur.
Kaum ein Begriff ist derart in aller Munde wie das Wort 'Kreativität'. Und doch beherrscht das Mittelmaß Politik, Wirtschaft und Kultur. Hohe Qualität ist die Verneinung des Mittelmaßes, und deshalb wird sie in unserer Gesellschaft entschieden bekämpft. Gottlieb Guntern, Kreativitätsforscher, analysiert die Ursachen und hat für Verursacher wie auch das System der Mittemäßigkeit (lat. Mediokrität) den Begriff Mediokratie geprägt. Seine grundlegende Untersuchung ist gleichzeitig ein engangiertes Plädoyer für umfassendes kreatives Gestalten jenseits der Massenkultur.
Autorenporträt
Gottlieb Guntern studierte Medizin und Psychatrie in der Schweiz, in Frankreich und den USA . Nach zehnjähriger Tätigkeit als Chefarzt gründete er 1979 die "ISO-Stiftung" für Kreativitätsforschung" in Martigny/Schweiz. Er ist Initiator und Leiter der Internationalen Zermatter Symposien, die dem Thema "Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft" gewidmet sind.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.01.2001

Einfach kreativ
Gottlieb Gunterns Plädoyer
für kreative Leadership
Um die Auslese und die Ausbildung der Besten wird gestritten, seit die Demokratie als tauglichste aller Regierungsformen gilt. Die Förderung von Eliten gefährdet die Chancengleichheit aller – nicht zuletzt darin liegt der Skandal begründet, den Nietzsche mit seiner Hymne auf die „Luft-Schiffahrer des Geistes” bis heute hervorruft.
Den großen Hammer wie Nietzsche schwingt Gottlieb Guntern nicht – in seinem Plädoyer für kreative und ethisch verantwortliche Leadership kneift er der gegenwärtigen Malaise lediglich mit der Zange in die Weichteile. Aus Furcht vor dem Neuen fördert die Mediokratie, definiert als „Herrschaft der statistischen Mehrheit und damit die Dominanz der Quantität über die Qualität”, die konformistische Anpassung und die Reproduktion des Bewährten. Anhand verschiedener Beispiele sucht Guntern diese „Dinosaurier-Mentalität” zu belegen. Dafür greift er freilich selbst zu Verallgemeinerungen – insbesondere in den Kapiteln zu Politik, Schule, Kultur und Medien kommt er statt mit Argumenten mit Gemeinplätzen, die mitunter wenig zur Einsicht beitragen. Die Ungenauigkeit setzt gleich am Anfang ein, wo Guntern Ödipus statt Herkules an die Gabelung zweier Zukunftswege stellt und Madonna zur austauschbaren MTV-Barbiepuppe erklärt. Mangelnde analytische Trennschärfe wird im folgenden kompensiert durch manchmal arg saloppe Bemerkungen: dass zum politischen Betrieb auch „die infantile Babystimme der adrett frisierten Politikerin” mit „treuherzigem Augenaufschlag” gehöre.
Im zweiten Teil kritisiert Guntern die herkömmlichen Handlungsmuster, mit denen sich Unternehmen heute zu behaupten suchen, allen voran die Fusions- und Shareholder-Mentalität, die viel zu wenig Rücksicht nimmt auf die arbeitenden Menschen. Guntern wirft ihr vor allem Fantasielosigkeit vor und Blindheit, was die im Endeffekt teuren Reibungs- und Kreativitätsverluste betrifft. Eine kreative, ethisch verantwortliche Leadership ist also gefragt. Was konkret darunter verstanden werden könnte und was dafür getan werden müsste, wird freilich nur vage angetippt. Zudem reflektiert das Buch offensichtlich, wie Beispiele und Bibliografie zeigen, den Stand von 1996. In den letzten Jahren aber ist nicht nur die „Krise” einer neuen Aufschwungseuphorie gewichen, es sind auch Diskussionen über Megafusionen, „Humankapital” oder Bildungsreformen in Gang gekommen. Statt zu visionären Höhenflügen abzuheben, verheddert sich das Buch im Metaphorischen. Das Wagnis der kreativen Leadership, schreibt Guntern, ohne Hinweis auf den Zarathustra, sei wie ein Gang über das hohe Seil, doch „darf man dabei weder zu sehr nach links noch zu sehr nach rechts schwanken”. Dann also gerade durch die Mitte!
BEAT MAZENAUER
GOTTLIEB GUNTERN: Maskentanz der Mediokratie. Kreative Leadership versus Mittelmaß. Orell Füssli, Zürich 2000. 264 Seiten, 49 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Für Beat Mazenauer ist dieses Buch eine einzige Enttäuschung, und er verliert eigentlich kein gutes Wort darüber. Den ersten Teil, der sich mit der bremsenden und das Altbewährte favorisierenden "Mediokratie" befasst, sieht der Rezensent durch "Verallgemeinerungen" und "Gemeinplätze" geprägt; außerdem hat er gravierende Fehler gefunden, die er aber diplomatisch als "Ungenauigkeiten" bezeichnet. Er wirft dem Autor des weiteren "mangelnde analytische Trennschärfe" und einen mitunter allzu "saloppen" Stil vor. Auch der zweite Teil, der sich nun der "kreativen Leadership" zuwendet, vermag den Rezensenten nicht zu überzeugen: weder werde der Begriff genau definiert, noch dargelegt, wie kreative Leadership zu erreichen wäre. Zudem befinde sich das Buch offensichtlich nicht auf der Höhe der Zeit, wie Literaturangaben und die Beispiele zeigten. Dass Guntern dann noch einen Vergleich aus dem Zarathustra entwendet, ohne seine Quelle kundzutun, kostet ihn auch die restlichen Sympathien, die der Rezensent noch für ihn gehegt haben mag.

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