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Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat sich die medienwissenschaftliche Theoriebildung in Russland sehr schnell entwickelt. Vor allem der Zusammenhang zwischen Medien und politischer Macht, aber auch soziologische oder kunstwissenschaftliche Aspekte der medialen Repräsentation von Wirklichkeit wurden eingehend untersucht. Dabei haben russische Intellektuelle interessante Denkmodelle entworfen, die jedoch im westlichen Kulturraum weitgehend unbekannt geblieben sind. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Probleme wie die Erweiterung des Textbegriffs auf nicht schriftgebundene…mehr

Produktbeschreibung
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat sich die medienwissenschaftliche Theoriebildung in Russland sehr schnell entwickelt. Vor allem der Zusammenhang zwischen Medien und politischer Macht, aber auch soziologische oder kunstwissenschaftliche Aspekte der medialen Repräsentation von Wirklichkeit wurden eingehend untersucht. Dabei haben russische Intellektuelle interessante Denkmodelle entworfen, die jedoch im westlichen Kulturraum weitgehend unbekannt geblieben sind. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Probleme wie die Erweiterung des Textbegriffs auf nicht schriftgebundene Repräsentationssysteme, die Übersetzbarkeit von Inhalten zwischen verschiedenen Medien, die Mediatisierung der Politik und ihre Technologien, die Informationsexplosion und damit verbundene Konsequenzen für das kulturelle Gedächtnis. Der vorliegende Band bietet eine wissenschaftshistorische Einleitung in die Entwicklung russischer Medienkonzepte, dokumentiert die wichtigsten Grundlagen und stellt zehn aktuelle Essays von massgeblichen russischen Medientheoretikern vor.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

So klingt der russische Mediendiskurs? Ungläubig lauscht Felix Philipp Ingold dem westlichen Sound der aktuelleren Beiträge in diesem von Ulrich Schmid herausgegebenen Band über russische Medientheorien. Russische Rhetorik findet Ingold bestimmt auch (Stalin spricht und Bachtin), doch der überwiegende Teil des Bandes widmet sich der postsowjetischen Medienkultur. Da klingt es dem Rezensenten eben oft englisch oder französisch im Ohr. Interessant erscheint ihm die vom Autor vertretene These, wonach Realpräsenz und Repräsentation (als die der russischen Medienkultur hier zugrunde gelegten Konzepte) im Stalinismus konvergieren. Zumindest über letzteres, sprich über politische Symbolik, Rhetorik und Zensur, hätte Ingold gern noch mehr erfahren.

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