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In einem kleinen aragonesischen Dorf will der Priester Mosén Millán die Totenmesse für Paco el del Molino halten. Während er auf die Gemeinde wartet, zieht das Leben des jungen Mannes an ihm vorbei. Weltgeschichtliche Umwälzungen bahnten sich an, als die Schergen des Todes Paco im Vorjahr holten. Auch sich selbst kann der Priester nicht freisprechen von einer Mitschuld. Ein moderner Klassiker über Gewissenskonflikte, Mut und Macht, der hier in der Neuübersetzung von Thomas Brovot vorliegt, mit einem Nachwort von Erich Hackl.

Produktbeschreibung
In einem kleinen aragonesischen Dorf will der Priester Mosén Millán die Totenmesse für Paco el del Molino halten. Während er auf die Gemeinde wartet, zieht das Leben des jungen Mannes an ihm vorbei. Weltgeschichtliche Umwälzungen bahnten sich an, als die Schergen des Todes Paco im Vorjahr holten. Auch sich selbst kann der Priester nicht freisprechen von einer Mitschuld. Ein moderner Klassiker über Gewissenskonflikte, Mut und Macht, der hier in der Neuübersetzung von Thomas Brovot vorliegt, mit einem Nachwort von Erich Hackl.
Autorenporträt
Ramón José Sender, geboren 1901 in Aragonien, war Journalist und Autor. Er nahm auf der Seite der Republikaner am Bürgerkrieg teil. Über die Hälfte seines Lebens hat er im Exil verbracht: in Frankreich, Mexiko und seit 1942 in Amerika, wo er Literatur unterrichtete und 1982 in San Diego, Kalifornien, starb.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.02.2020

NEUE TASCHENBÜCHER
Requiem
der Verräter
Es beginnt wie eine Dorfgeschichte, dann wird es hoch moralisch und tragisch. Sender lässt den Pfarrer von einem Dorfjungen erzählen, der als Messdiener ein Gefühl für soziale Gerechtigkeit entwickelt hatte und während des Sturzes der spanischen Monarchie und Ausrufung der Republik als Bürgermeister die Enteignung des Herzogs durchsetzt, um die Armut im Dorf zu lindern. Mit der Revolution Francos besetzen Mörderbanden das Dorf, terrorisieren die Bürger, der Priester steht plötzlich zwischen den alten Großgrundbesitzern und den Landarbeitern und macht sich diese Funktion für seine Eitelkeit zunutze. Dann lässt er den früheren Messdiener in eine Falle tappen. Jetzt soll sein Requiem gehalten werden, bezahlt von den Mördern, die als einzige in die Kirche kommen. Der Geistliche rekonstruiert hier seine Schuld, ohne sie sich eingestehen zu können. Ein innerer Konflikt, mit dessen Ausbreitung Sender die Leser in ein menschliches Dilemma hineinzieht: Je genauer er berichtet, desto deutlicher wird die eigene Verstrickung. Im Nachwort erzählt Erich Hackl, was für eine komplexe, zum Teil unverständliche Person Sender gewesen sein muss. RUDOLF VON BITTER
Ramón José Sender: Requiem für einen spanischen Landmann. A.d. Span. v. Thomas Brovot. M. e. Nachw. v. E. Hackl. Diogenes Verlag, Zürich 2020. 120 S., 10 Euro.
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