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"Es war einmal eine Prostituierte namens Maria..."
So beginnt Paulo Coelhos Roman Elf Minuten . Maria ist eine junge Stoffverkäuferin aus dem brasilianischen Hinterland. Sie träumt von Abenteuern, fernen Ländern und von der großen Liebe. Doch eine Woche Badeferien in Rio de Janeiro ist der einzige Traum, den sie sich leisten kann. Am Strand von Copacabana wird sie von einem Europäer angesprochen, der ihr anbietet, als Tänzerin in seinem Nachtclub zu arbeiten. Für Maria klingt dieses Angebot wie der Anfang eines Märchens; doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Die junge Frau ist gezwungen,…mehr

Produktbeschreibung
"Es war einmal eine Prostituierte namens Maria..."

So beginnt Paulo Coelhos Roman Elf Minuten.
Maria ist eine junge Stoffverkäuferin aus dem brasilianischen Hinterland. Sie träumt von Abenteuern, fernen Ländern und von der großen Liebe. Doch eine Woche Badeferien in Rio de Janeiro ist der einzige Traum, den sie sich leisten kann. Am Strand von Copacabana wird sie von einem Europäer angesprochen, der ihr anbietet, als Tänzerin in seinem Nachtclub zu arbeiten.
Für Maria klingt dieses Angebot wie der Anfang eines Märchens; doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Die junge Frau ist gezwungen, sich als Sexarbeiterin durchzubringen: Sie tut es ohne Scham, denn schließlich ist ihr Herz nicht dabei, und sie hat sich geschworen, sich nicht zu verlieben. Auch Sexarbeit ist ein Gewerbe, mit seinen Regeln, Tarifen, Arbeits- und Ruhetagen.
Doch was Erotik und Liebe wirklich sind, bleibt für die Brasilianerin vorerst ein Geheimnis. Da trifft sie jemanden, der sie bezaubert und durcheinanderbringt, weil er zu ihr in einer neuen, unverständlichen Sprache spricht - der Sprache der Seele. Maria aber beherrscht nur die Sprache des Körpers.
Selten hat ein Autor das Sich-Verlieben dichter beschrieben als Paulo Coelho: das Gefühl, keinen Anker mehr zu haben, sich selbst zu verlieren und neu zu entdecken - eine elementare innere Erfahrung, die für Maria Anstoß wird zu einer echten Selbstwerdung.

Ein "Hohelied" auf die - sinnliche und romantische - Liebe als spirituelle Reise zu sich selbst.

Autorenporträt
Paulo Coelho, geb. 1947 in Rio de Janeiro, studierte Rechtswissenschaften, unternahm danach Reisen nach Südamerika, Europa und Nordafrika. Zurück in Brasilien, veröffentlichte er Theaterstücke und provokative Rocksongs, die ihm über die Militarjunta der 70er Jahre dreimal Gefängnis einbrachten. Er ist Herausgeber einer Untergrundzeitschrift, eines Musikmagazins sowie Direktor von Polygram und CBS, Brasilien. Ab 1980 (Stellenverlust) 5 Jahre Studium in einem alten spanischen Orden und Zurücklegung des Pilgerwegs nach Santiago de Compostela. 2006 wurde Paulo Coelho mit dem mexikanischen Literaturpreis "Las Pergolas" ausgezeichnet.

Maralde Meyer-Minnemann, geboren 1943 in Hamburg, lebt heute als Übersetzerin in Hamburg. 1997 erhielt sie den Hamburger Förderpreis für literarische Übersetzungen, 1997 den Preis Portugal-Frankfurt, 1998 den Helmut-M.-Braem-Preis.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.12.2003

Der Tag im Bett
Imitatio Mariae: Paulo Coelhos Roman „Elf Minuten”
Er ist der Lieblingsautor der Berühmten und Mächtigen: Bill Clinton und Madonna, aber auch der iranische Staatspräsident Chatami und Boris Jelzin sind bekennende Coelho-Fans. Als er kürzlich zu Besuch in Deutschland war, erzählte er von einer Begegnung mit Oliver Kahn („für mich der beste Torhüter der Welt!”) und wurde gefragt, ob er sich nicht wundere, dass ausgerechnet der als Raubein verschrieene Fußballer seine Bücher lese. Die Antwort war nein, er sei nicht verwundert, denn: „Genau darüber schreibe ich: Sei stark! Sei konzentriert auf dein Ziel! Du musst fokussiert sein wie der Alchimist auf den Schatz fokussiert war.”
Alle Romane Coelhos behandeln ein existentielles Ur-Thema wie Glaube, Liebe, Tod oder Macht. In seinem aktuellen Buch „Elf Minuten” befasst er sich mit dem Sex. Es ist die Geschichte der jungen, schönen Brasilianerin Maria, die von Dollars und dem Glück träumt und deshalb nach Europa kommt. Doch schon bald steht Maria alleine da, ohne Perspektive und ohne einen Cent in der Tasche. Sie arbeitet als Prostituierte und lernt den Sex kennen: „Elf Minuten. Die Welt drehte sich um etwas, was nur elf Minuten dauert . . . Da lief etwas ganz verkehrt in dieser Zivilisation.” Die schmutzige Erfahrung des schnellen käuflichen Akts lässt Maria nicht verzweifeln, sondern weckt die Kulturkritikerin in ihr. So kennt man Coelho: Seine Heldin lässt sich nicht unterkriegen. Sie überlegt, führt Tagebuch und kommt zu der Überzeugung, dass sie kein Opfer sei. Sondern ein Mädchen, dem eine gewisse Entscheidungsfreiheit zu Gebote steht. Nachts bedient sie die Freier, ihre Tage widmet sie dem Seelenheil. Begreift sich als unterwegs zu Selbstbestimmtheit, Liebe und zu einer Sexualität, die länger als elf Minuten dauert. Im Grunde schreibt Paulo Coelho jedes Mal wieder das gleiche Buch. Alle seine Figuren sind Pilger, Menschen auf der Suche nach gesicherter Identität. Er hat immensen Erfolg mit dieser Botschaft. 43 Millionen Bücher hat er weltweit verkauft und überall besetzen sie die ersten Plätze der Bestseller-Listen. Liest man jedoch die Literaturseiten der Feuilletons, ergibt sich ein anderes Bild: Literarisch unerheblich, so das einhellige Urteil der Kritiker, sei das Werk des Brasilianers, kitschig und trivial.
Vermutlich liegt es daran, dass Fans und Kritiker nicht über dieselbe Sache reden: Künstlerisch gesehen mag seine Literatur tatsächlich ganz und gar belanglos sein. Als Sprachkunst kommt „Elf Minuten” ebenso wenig in Betracht wie als gesellschaftskritische Analyse. Das Buch ist kein guter Roman, sondern eine Heiligengeschichte. Letztlich muss man Coelho nicht als Dichter verstehen, sondern als Sinnstifter und als Verfasser moderner Legenden. Hauptmerkmal der Legende war seit je die Aufforderung „Folge mir nach”, das Modell der Imitatio Christi. Um möglichst viele zu erreichen, waren Legenden immer holzschnittartig und voller Klischees. Das mag auch erklären, warum Leser aus 150 Ländern sich ungeachtet aller kulturellen Unterschiede für Coelho begeistern – Bill Clinton als Aushängeschild der westlichen Kultur ebenso wie Mohammed Chatami, der Repräsentant des reformwilligen islamischen Gottesstaats.
EVA MARZ
PAULO COELHO: Elf Minuten. Roman. Aus dem Brasilianischen von Maralde Meyer-Minnemann. Diogenes Verlag, Zürich 2003. 286 Seiten, 19,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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"Wie im Alchimisten ist sich Paulo Coelho auch in Elf Minuten treu geblieben - als Meister der gleichnishaften Erzählung über die Reise, an deren Ziel die spirituelle Selbstfindung steht."
(Focus, München)

">Es war einmal eine Prostituierte namens Maria.< Da liegt schon alles drin. Märchen, Sex, Gott. Paulo Coelho ist eben ein Meister seines Faches."
(Westdeutsche Allgemeine Zeitung)

"Marias Geschichte ist bitter und doch auch schön wie ein Märchen."
(Kurier, Wien)

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Eva Marz stellt eine gewisse Diskrepanz in der Beurteilung der Romane Paul Coelhos durch das Feuilleton auf der einen Seite und durch das breite Lesepublikum andererseits fest. Während Literaturkritiker sein Werk als klischeehaft und trivial aburteilen, kann sich der brasilianische Autor einer breiten und dabei von Bill Clinton bis Mohammad Chatami durchaus illustren Leserschaft rühmen, weiß die Rezensentin. Auch diesem Roman über die junge Brasilianerin Maria, die nachts als Prostituierte, tagsüber aber an ihrem "Seelenheil" arbeitet, wird es ähnlich ergehen, meint Marz. Sie findet, dass Coelho eigentlich immer aufs neue am gleichen Buch schreibt, denn stets sind seine Protagonisten auf der "Suche nach gesicherter Identität". Wie bereits in seinen früheren Romanen geht der Autor ein "existentielles Ur-Thema" an, in diesem Fall dreht es sich um "Sex", der auch mit den "Elf Minuten" des Titels angesprochen ist, erklärt die Rezensentin. Und dieses Buch ist ihrer Meinung nach weniger ein "guter Roman" als eine "Heiligenlegende", denn der Autor versteht sich wohl eher als "Sinnstifter", denn als "Dichter", so die Rezensentin, die dies offensichtlich ganz in Ordnung findet.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Coelho erzählt von den elementaren Erfahrungen, und die Leser erkennen sich darin wieder: mit ihren Schwächen und Ängsten ebenso wie mit ihren Sehnsüchten und Träumen." (Rainer Traub/Der Spiegel)
»Coelho berührt mit seiner einfachen, schnörkellosen Sprache, die ungeheuer fesseln und begeistern kann, Menschen in ihrem Innersten.«