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Liebe bis zum Wahnsinn - das will Marek, Sproß aus wohlhabendem Hause und Sohn einer männerbetörenden Mutter, unbedingt selbst erleben. In seiner Heimatstadt Wien, wo die Träume hinter jeder Ecke lauern, macht er sich auf die Suche nach der "Amour fou". Doch schon sein erstes Abenteuer wird zum Alptraum, als das Mädchen, das er zu verführen versucht, nur in Gelächter ausbricht über sein zu klein geratenes Glied. Vom Psychiater über den Schönheitschirurgen läßt Marek nichts unversucht, um dennoch sein Glück in der Liebe zu finden. Heldenhaft versteigt er sich in immer tragischere und immer…mehr

Produktbeschreibung
Liebe bis zum Wahnsinn - das will Marek, Sproß aus wohlhabendem Hause und Sohn einer männerbetörenden Mutter, unbedingt selbst erleben. In seiner Heimatstadt Wien, wo die Träume hinter jeder Ecke lauern, macht er sich auf die Suche nach der "Amour fou". Doch schon sein erstes Abenteuer wird zum Alptraum, als das Mädchen, das er zu verführen versucht, nur in Gelächter ausbricht über sein zu klein geratenes Glied. Vom Psychiater über den Schönheitschirurgen läßt Marek nichts unversucht, um dennoch sein Glück in der Liebe zu finden.
Heldenhaft versteigt er sich in immer tragischere und immer komischere Situationen, um das Gefühl loszuwerden, heimlich ein Zwerg zu sein. Bis er allen Widernissen zum Trotz doch noch Erfolg hat - wenn auch mit unverhofften Nebenwirkungen.
Eine grandios geschriebene, ebenso temporeiche wie lakonische und phantastische Geschichte über Lebensträume. Eine zu Herzen gehende Lebensbeichte, niemals sentimental. Ein äußerst scharfsichtiges Buch auch über den Heldenmut, den es braucht, der besten aller möglichen Welten und dem Drängen der Familie auf Reichtum, Ruhm und Erfolg zu entkommen. Denn was gibt es Kühneres als das Streben nach wirklichem Glück?

Ausgezeichnet mit dem Anton-Wachter-Literaturpreis 2000

Autorenporträt
Marek von der Jagt wurde als Sohn eines niederländischen Vaters und einer deutschsprachigen Mutter 1967 in Wien geboren. Dort studierte er Philosophie, doch widmet er sich jetzt ausschließlich dem Schreiben.
Rezensionen
Verrückt nach Liebe
Eine exzentrische, männerbetörende Mutter, ein Vater, der sich in finanztechnischen Fusionen ergeht, zwei ältere, sehr erfolgreiche Brüder. Eine großartige Familie, wohlhabend dazu. Kein Wunder also, dass Marek, der jüngste Spross, auch Großes im Sinn hat. "Amour fou" heißt sein Verlangen, "verrückte Liebe". Doch schon der erste Satz lässt Zweifel aufkommen. "Ich bin früh kahl geworden", heißt es lakonisch. Warum nur? Amour fou, so der Erzähler, berichtet die Geschichte dieser frühen Kahlköpfigkeit; es ist ein Roman über die Liebe, über starke Frauen und wie man mit ihnen fertig wird. Oder auch nicht.
Untenherum ein bisschen kurz
Das ist das Dilemma des Marek van der Jagt. Dabei hatte alles so gut für ihn begonnen. Er trifft zwei Mädchen. Weil jedes von ihnen einen Mann abbekommen will, holt er seinen Bruder hinzu. Und wie die Liebe so spielt, landen sie als Pärchen im Bett. Pavel und Andrea exerzieren die Liebe nach allen Regeln der Kunst, während Marek bei Milena leer ausgeht. Zwergenhaft kurz, nicht zu gebrauchen, so ihr Urteil.
Ich bin ein Zwerg!
So fühlt sich Marek anschließend und tut alles, um das Norm-Maß zu erreichen. Dabei vertraut er sich sogar einem Chirurgen an, doch der kann und will ihm nicht helfen - kurz, aber nicht kurz genug. Wenn eine Verlängerung nicht möglich ist, muss sich der übrige Körper anpassen, denkt Marek, und übt sich ab sofort in einer Art Zwergengang, was ihm von vielen Seiten Bewunderung einbringt. Schließlich lernt er Fräulein Oertel kennen und stürzt sich mit ihr in ein kurzes, aber heftiges Liebesabenteuer. Doch auch bei ihr bleibt Mareks "Amour fou" unerfüllt. Er kann sich einfach nicht vorstellen, dass sein Zwergenpenis einer Frau gefallen kann.
Starke Frauen sind gefährlich
In Amour fou stolpert der junge Held von Panne zu Panne, er leidet tapfer und kämpft immer weiter unbeirrt um sein Glück. Was an diesem Roman so bemerkenswert ist, ist seine Sprache. Marek spricht wie seine Mutter, eine Frau, die ihre Liebhaber so häufig wechselt wie andere ihre Handtücher. Dabei ist die Dame nicht einmal rücksichtslos, sie kann sich oft nur schlecht erinnern. In Liebesdingen ist Marek das genaue Gegenteil seiner Mutter. Ein Grund auch, warum zum Schluss alles auf eine gefährliche Machtprobe zwischen Mutter und Sohn zusteuert...
Marek ist jedoch nicht nur ein verhinderter Liebhaber, er ist auch Dichter. Leider ist er nicht ganz so erfolgreich wie seine schriftstellernde Stiefmutter. Damit ist dieser Roman nicht nur ein unglaublich witzig-ironischer Pubertätsroman, Amour fou enthält auch einige vergnügliche Passagen über die Literatur und den Literaturbetrieb, der dabei kräftig aufs Korn genommen wird! (Birgit Kuhn)

Suche nach Liebe
Und die Größe zählt doch! Jedenfalls für Marek, der seine wahre Berufung sucht, die Amour fou. Dabei muss er mit allerlei Widrigkeiten klarkommen, insbesondere einer anatomischen Anomalie: Marek hat nämlich "den Penis eines Zwerges". So lautet zumindest das vernichtende Urteil einer luxemburgischen Studentin, die eigentlich für die ersten sexuellen Erfahrungen auserkoren war. Von da an ist Marek sicher, auf herkömmliche Weise wird das nichts mit seinem Glück. Deshalb streift er durchs morbide Wien, lauert an Straßenecken und beobachtet das Geschehen um sich herum. Marek van der Jagt, Jahrgang 1967, in Wien geboren und mit niederländischem Vater und deutschsprachiger Mutter aufgewachsen, betrat vor kurzem die Literaturszene und erregte mit seinem Erstlingswerk großes Interesse. Sein Buch wimmelt nur so von skurrilen Ideen und absurden Situationen. Van der Jagt wird bereits mit David Sedaris oder John Irving verglichen. Ein kurzweiliger Lesespaß voller Überraschungen und Lebensfreude. (www.parship.de)

Legt man den Band beiseite, dann scheint die Realität einer Bahnhofshalle zu gleichen, in der man ungeduldig auf das nächste Buch von Marek van der Jagt wartet." (Welt am Sonntag)
"Das ist ein buchstäblich verrückter Roman, virtuos geschrieben. Ein vergnügliches, ein leichtes Lesemuß."
(Alexander Kudascheff / Deutsche Welle, Köln)
"Ein herzzereißend komischer Roman. Van der Jagt wird nicht umsonst mit David Sedaris verglichen - absurden Humor gibts anscheinend überall." (Wiener)

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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Dorothea Dieckmann skizziert in ihrer Kritik zunächst die Stimmungslage in der niederländischen Literatur: Nachdem der Krieg lange Zeit ihr Hauptthema gewesen sei, wende sich eine neue Generation nun wieder dem Thema Schule und Jugend zu. Als Protagonisten dieser Generation nennt sie den 1971 geborenen Arnon Grünberg, der mit seinen Romanen in die "'moralfreie Zone' des postideologischen Zeitalters" eingetreten sei. Marek van der Jagt steht offensichtlich in der Nachfolge dieses Autors - oder handelt es sich gar um ein Pseudonym Grünbergs? Man weiß es nicht, aber einiges spricht nach Angaben der Rezensentin dafür - der gleiche despektierliche Ton und die Tatsache, dass der Name des Romanhelden mit dem des Autors identisch ist. Wie dem auch sei: Dieckmann hat sich bei der Lektüre von "Amour fou" durchaus amüsiert. Sie schildert es als ein "unspektakulär-tragikomisches Buch", das ausführlich um die Frage der Penislänge des Erzählers zu kreisen scheint. Ein wenig missfällt ihr allerdings, dass van der Jagt die Komik seiner Erzählung unbedingt zur "negativen Lebensphilophie" aufblähen will. Darin sieht Dieckmann eine postpubertäre Selbststilisierung des Autor, die "auf Umwegen eben die Larmoyanz (erreicht), die sie vermeiden will".

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