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Gabriel Salzinger versucht den letzten Willen seines verstorbenen Vaters zu erfüllen: ein Grab auf dem jüdischen Friedhof der deutschen Kleinstadt Gigricht, neben seiner Frau. Doch das Begräbnis wird unterbrochen: eine Mitarbeiterin der Israelitischen Kultusgemeinde hat herausgefunden, dass Gabriels Vater nach orthodox jüdischem Verständnis kein Jude gewesen ist - die Großmutter mütterlicherseits war Christin - und demnach auf dem jüdischen Friedhof nicht begraben werden darf. Was folgt, ist der immer absurder werdende Kampf des Sohnes um das Recht des Vaters auf einen Grabplatz auf dem jüdischen Friedhof.…mehr

Produktbeschreibung
Gabriel Salzinger versucht den letzten Willen seines verstorbenen Vaters zu erfüllen: ein Grab auf dem jüdischen Friedhof der deutschen Kleinstadt Gigricht, neben seiner Frau.
Doch das Begräbnis wird unterbrochen: eine Mitarbeiterin der Israelitischen Kultusgemeinde hat herausgefunden, dass Gabriels Vater nach orthodox jüdischem Verständnis kein Jude gewesen ist - die Großmutter mütterlicherseits war Christin - und demnach auf dem jüdischen Friedhof nicht begraben werden darf. Was folgt, ist der immer absurder werdende Kampf des Sohnes um das Recht des Vaters auf einen Grabplatz auf dem jüdischen Friedhof.
Autorenporträt
Vertlib, Vladimir
Vladimir Vertlib, geboren 1966 in Leningrad, emigrierte 1971 mit seiner Familie nach Israel, übersiedelte 1981 nach Österreich, Studium der Volkswirtschaftslehre, lebt als freier Schriftsteller in Salzburg. Bei Deuticke erschienen bisher die Romane Zwischenstationen (1999), Das besondere Gedächtnis der Rosa Masur (2001), Letzter Wunsch (2003), Mein erster Mörder (2006), Am Morgen des zwölften Tages (2009), Schimons Schweigen (2012), Lucia Binar und die russische Seele (2015) sowie zuletzt Viktor hilft.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Sichtlich angetan ist Paul Jandl von dem neuen Roman Vladimir Vertlibs, denn er sei "große Erzählung und politischer Essay" zugleich. Aus der Perspektive eines Sohnes wird die Geschichte seines schwermütigen Vaters erzählt, der 1939 mit seiner zum Judentum übergetretenen Mutter vor den Nazis flieht, 1949 nach Deutschland zurückkehrt und ein unauffälliges Leben führt. Sein letzter Wunsch, im Grab seiner Mutter auf einem jüdischen Friedhof beerdigt zu werden, wird ihm nicht erfüllt, wie der Rezensent berichtet: Die jüdische Gemeinde lässt beim Begräbnis den Sarg wieder aus der Grube heben, weil der Vater nicht nach ihren strengen Geboten gelebt habe. Vertlib hat einen "wichtigen" Roman geschrieben, der mit einem "Kunstgriff" das Problem der jüdischen Identität von der Dominanz des Holocausts löst, ohne diesen zur bloßen Episode zu degradieren, lobt Jandl und beschreibt die Lebensgeschichten im Roman als "Orte einer alltäglichen Uneindeutigkeit", wie sich auch das Leben des Vaters jeglicher Definition entziehe: "Im Niemandsland des Übergangs leben Vertlibs Figuren in einem traurigen Glück", schreibt Jandl und zitiert aus dem Roman: "Der christliche Europäer würde nicht existieren, gäbe es den Juden nicht, und der Jude wäre kein Jude ohne den Goi. Ich selbst trage beide in mir, den Juden und den Goi. Wie in einem Labyrinth bin ich zwischen den Spiegeln gefangen. Egal in welche Richtung ich mich wende, stoße ich gegen Glas."

© Perlentaucher Medien GmbH
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