Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 19,00 €
  • Gebundenes Buch

Den Menschen des ehemaligen Jugoslawien bescherte das 20. Jahrhundert eine unruhige Geschichte. Sie erlebten die Balkan- und Weltkriege, Partisanenkampf und ethnische "Säuberungen". Sie erfuhren Wirtschaftskrisen, Kommunismus, politische Verfolgung, Landflucht und Industrialisierungspolitik. Sie erinnern sich an die Elektrifizierung ihrer Häuser und an beginnenden Wohlstand. In ihren Erinnerungen lebt die Gründung des alten Jugoslawien 1918, die Ermordung des Königs Alexander 1934, Tito und die Tragödie des Zerfalls Jugoslawiens. Migration, Abschied von Familien und Freunden, Sehnsucht nach…mehr

Produktbeschreibung
Den Menschen des ehemaligen Jugoslawien bescherte das 20. Jahrhundert eine unruhige Geschichte. Sie erlebten die Balkan- und Weltkriege, Partisanenkampf und ethnische "Säuberungen". Sie erfuhren Wirtschaftskrisen, Kommunismus, politische Verfolgung, Landflucht und Industrialisierungspolitik. Sie erinnern sich an die Elektrifizierung ihrer Häuser und an beginnenden Wohlstand. In ihren Erinnerungen lebt die Gründung des alten Jugoslawien 1918, die Ermordung des Königs Alexander 1934, Tito und die Tragödie des Zerfalls Jugoslawiens. Migration, Abschied von Familien und Freunden, Sehnsucht nach Zuhause und das Leben in der Fremde sind Erfahrungen, die viele Tausende Angehörige jeder Generation im Verlauf dieses Jahrhunderts gemacht haben. Der "Birnbaum der Tränen" stand am Rande eines makedonischen Dorfes, an dem sich die Wanderarbeiter von ihren Familien verabschiedeten. Er wird in der vorliegenden Sammlung von Autobiografien zum Symbol, das mehr Einsichten über das Leben von einfachen Menschen vermittelt als jedes Geschichtebuch. Menschen aus allen ehemaligen Republiken Jugoslawiens - Frauen und Männer, Angehörige islamischen, orthodoxen und katholischen Bekenntnisses - berichten über ihr Leben und das ihrer Vorfahren. Sie bringen uns ihre individuelle Sichtweise über einen Staat nahe, den es damals galt aufzubauen.
Autorenporträt
Karl Kaser ist o. Univ.-Prof. für Südosteuropäische Geschichte am Institut für Geschichte der Universität Graz und seit 1998 Direktor des Center for the Study of Balkan Societies and Cultures at University of Graz.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Die Erosion Jugoslawien ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass es nicht einmal mehr als Name für den Bundesstaat existent ist. Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis auch mit der Föderation von Serbien und Montenegro der letzte Rest der jugoslawischen Idee Titos Geschichte wird. Einen Blick auf das Land vor der Selbstauflösung und den damit verbunden Kriegen bietet das vorliegende Buch, von dem der Rezensent mit dem Kürzel "HEH" begeistert ist. In siebzehn exemplarischen Lebensgeschichten aus allen Teilen Ex-Jugoslawiens - aufgenommen in den 50-er und 60-er Jahren - zeigen die Autoren auf, "dass sich die Geschichte Jugoslawiens auch lebensweltlich im Spannungsfeld zwischen Modernisierung und Nationalismus bewegte". Etwas vergleichbares gäbe es bisher nicht, meint der Rezensent und resümiert, dass das Buch deshalb so lesenswert sei, weil es eben nicht durch die blutigen Ereignisse der letzten zwölf Jahre gebrochen ist. So biete es einen ungetrübten Blick auf das, woher Jugoslawien kam, was es war und was es hätte sein können.

© Perlentaucher Medien GmbH