In deutsch-japanischer Zusammenarbeit ist eine Anthologie entstanden, wie es sie noch nie gegeben hat. Sie enthält gut 300 Haiku von den Anfängen bis in die unmittelbare Gegenwart - denn auch heute erfreuen sich Haiku in Japan großer Beliebtheit. Die älteren Haiku wurden von der in Deutschland lebenden Haiku-Dichterin und Übersetzerin Masami Ono-Feller in Zusammenarbeit mit dem Zürcher Japanologen Eduard Klopfenstein ausgewählt, bei der Auswahl der rund 100 neueren haben Kaneko Tota und Kuroda Momoko mitgewirkt, beide Juroren von Haiku-Kolumnen überregionaler japanischer Zeitungen. Besonderer Wert wurde darauf gelegt, dass zahlreiche Dichterinnen mit ihren Haiku vertreten sind. Eduard Klopfenstein hat die Haiku übersetzt und jedem einen kurzen Kommentar beigegeben.
Jedes Haiku wird mit dem Originaltext in japanischen Zeichen und in einer Umschrift in lateinischen Buchstaben wiedergegeben, darauf folgen Übersetzung und Kommentar. Ein umfangreicher Anhang stellt die Dichterinnen und Dichter vor.
Jedes Haiku wird mit dem Originaltext in japanischen Zeichen und in einer Umschrift in lateinischen Buchstaben wiedergegeben, darauf folgen Übersetzung und Kommentar. Ein umfangreicher Anhang stellt die Dichterinnen und Dichter vor.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Nico Bleuge ist ein großer Verehrer der japanischen Dichtkunst, und mit Freude hat er diesen Band zur Hand genommen, in dem die Dichterin Masami Ono-Feller dreihundert Haiku-Gedichte aus fünfhundert Jahren versammelt, übersetzt und kommentiert vom Zürcher Japanologen Eduard Klopfenstein. Bleutge bekommt mit diesem Band die ganze Strahlkraft des Haiku vor Augen geführt, in denen sich der kurze Moment und das große ganze der Welt zu einem "kleinsten Sprachgewächs" zusammenfinden, wie Bleutge schreibt: drei Verse mit dem Silbenschema 5-7-5. Zum Glück erlaube sich der Übersetzer Klopfenstein aber Abweichungen von dieser strengen Anordnung, bemerkt der Rezensent, so kann er den Stimmen von Yosa Buson, Kobayashi Issa und dem großen Meister Matsuo Basho noch mehr bildliche Kraft verleihen. Kleine Kostprobe passend zur Jahreszeit: "Erster Winterregen / Selbst der Affe hätte gerne / ein Strohmäntelchen."
© Perlentaucher Medien GmbH
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