Marktplatzangebote
71 Angebote ab € 0,25 €
  • Gebundenes Buch

1 Kundenbewertung

Strategie ist ein Buch über Sex. Über Egoismus, Fetische, Höflichkeit, und rosa Plüschhandschellen. Eine ménage a troi in der Tradition von Milan Kundera und Woody Allen. Ein zärtlicher Roman über die Liebe und ihre Arrangements. Der literarische Bestseller aus England!
Moshe liebt Nana und Nana liebt Moshe. Und sie versuchen ihr bestes und alles. Aber das reicht nicht. Dann kommt Anjali hinzu. Anjali ist Nanas Freundin. Sie ist sehr schön. Zuerst küssen sich Nana und Anjali nur. Und zuerst schaut Moshe nur zu. Irgendwann sind sie zu dritt. Eine ménage à troi beginnt. Aber so einfach, wie…mehr

Produktbeschreibung
Strategie ist ein Buch über Sex.
Über Egoismus, Fetische, Höflichkeit, und rosa Plüschhandschellen. Eine ménage a troi in der Tradition von Milan Kundera und Woody Allen. Ein zärtlicher Roman über die Liebe und ihre Arrangements.
Der literarische Bestseller aus England!

Moshe liebt Nana und Nana liebt Moshe. Und sie versuchen ihr bestes und alles. Aber das reicht nicht. Dann kommt Anjali hinzu. Anjali ist Nanas Freundin. Sie ist sehr schön. Zuerst küssen sich Nana und Anjali nur. Und zuerst schaut Moshe nur zu. Irgendwann sind sie zu dritt.
Eine ménage à troi beginnt. Aber so einfach, wie sie sich das alles vorgestellt haben, ist es gar nicht.
Adam Thirlwell inszeniert meisterlich ein extravagantes Rollenspiel zwischen Leser, Erzähler und Protagonisten.
Spielerisch, verwegen und mit beeindruckender Eleganz verbindet er Elemente der großen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts.

Autorenporträt
Adam Thirlwell, "das Wunderkind der britischen Literatur" (Times Magazine), wurde 1978 geboren und lebt in London und Oxford. Sein erster Roman wurde mit dem 'Betty-Trask-Award' ausgezeichnet und wurde in 18 Sprachen übersetzt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.01.2004

Die heilige Nervensäge
Adam Thirlwells erster Roman "Strategie" ist eine kleine Sensation

Schon der Titel ist eine Täuschung, eine Anmaßung, ein genialischer Coup - und der deutsche Verlag sollte einen guten Grund haben, daß er den Titel nicht übernommen hat. "Politics" steht da in dicken roten Buchstaben auf dem Cover von Adam Thirlwells erstem Roman, mit dem er in England im letzten Jahr zu einer kleinen literarischen Berühmtheit wurde; "Strategie" heißt das Buch etwas schwächlich in der deutschen Fassung. Und so geht schon der erste, der umfassende Witz dieses ziemlich verblüffenden und vielleicht allzu witzigen Buches verloren. "Politik", heißt es im englischen Klappentext, "handelt nicht von Politik." Mag ja sein. Aber handelt es deshalb wirklich, wie alle sagen, von Sex?

Das Buch beginnt mit einer präzise geschilderten Szene, in der Moshe seine Freundin Nana mit rosa Handschellen ans Bett kettet; leider sind die Handschellen zu groß; leider ist Moshe sehr damit beschäftigt, seine momentane antisemitische Unterdrückungsphantasie mit dem Bild seines jüdischen Vaters abzugleichen; und leider endet die Szene nicht mit dem von beiden gewünschten Analsex, sondern mit gewöhnlichem heterosexuellen Sex. Und weil Thirlwell auch auf den folgenden Seiten oft und gern von Sexpraktiken und Sexphantasien erzählt und seine Geschichte in einer ménage à trois mündet, könnte man annehmen, daß "Strategie" wirklich von Sex handelt. Aber dann hätte man Adam Thirlwell unterschätzt.

Er schaut ein wenig aus wie ein Hobbit. Er hat einen runden Schädel, seine Backen beulen sich sympathisch nach außen, er hat Glubschaugen und zersauste Haare, und sein Mund ist zu einem Lächeln verzogen, das irgendwo zwischen Ironie und Überheblichkeit seinen Platz sucht. Ist das Bild von Adam Thirlwell also das Bild eines freundlichen jungen Mannes? Ja und nein. Er selbst sagt mit der Stimme des Erzählers, der immer wieder die Geschichte unterbricht und kommentiert, daß er nur nett sein will und daß er seine Figuren sehr mag. Und dann tut er alles dafür, daß man ihn mitsamt seinem Buch aus dem Fenster werfen will. Adam Thirlwell ist eine heilige Nervensäge, und er weiß verdammt genau, was er tut. Jung ist er, gerade mal 25, er arbeitet an der Universität von Oxford, und als er 2003 auf die berühmte Liste der Zeitschrift "Granta" gesetzt wurde, auf der alle zehn Jahre die hoffnungsvollsten Schriftsteller des Landes versammelt werden, da hatte er gerade mal ein Werk von zwölf Seiten vorzuweisen, auf denen es vor allem um Fellatio ging. Da war es also, das neue Schriftstellerwunderkind, irgend etwas zwischen Milan Kundera und Woody Allen, wie er selbst und der Verlag nicht müde werden zu betonen.

Der Verlag meint es womöglich ernst. Adam Thirlwell eher nicht. Überhaupt ist es schwer herauszufinden, was er ernst meint. Er wollte ein komisches Buch schreiben, sagte Thirlwell, nachdem "Politics" erschienen war, weil er dachte, daß das leichter sein würde. Er habe sich getäuscht. Was natürlich auch wieder nur ein Teil der Wahrheit ist, denn er hat ein sehr komisches Buch geschrieben, das sich mit dem gebührenden Ernst und allergrößter Leichtigkeit den Grundfragen des Lebens widmet. Die Dreiecksbeziehung zwischen dem Schauspieler Moshe, der Studentin Nana und dem Werbemodel Anjali, die wechselnden Macht- und Liebesverhältnisse zwischen diesen lose skizzierten Londoner Mittzwanzigern - das ist nicht das, was Thirlwell interessiert. Es geht ihm nicht sonderlich um das Wesen der Liebe und auch nicht um Moral, gerade weil er das so oft sagt. Ihm geht es darum, wie wir über Menschen reden und denken, wie wir die Welt sehen und welche Elemente sich dabei zu einem Bild formen. Er ist ein konstruktivistischer Baukastenzauberer. Und er ist ein Spieler, ein Trickser und damit schon in seiner Inszenierung ein literarisches Phänomen. So ist die irritierendste und auffälligste Figur des Romans der Erzähler selbst, der da in Abschweifungen, achterbahnhaften historischen Exkursen und lustvoll vorgeführtem literarischen Strebertum spricht. Mit seinen Sätzen sucht er eine Klarheit, die fast weh tut, weil sie so smart ist und so schlicht - eine Klarheit, die Verwirrung anstrebt und den Zustand, in dem sich Thirlwell oder zumindest der Erzähler am wohlsten fühlt: die Ambiguität. Und wie Thirlwell von dieser Ambiguität nicht erzählt, sondern sie erzeugt; wie er einen Sound schafft, einen Sog, der die Dinge in der Schwebe hält, gerade weil er sie festnagelt; wie er mit den Mitteln eines Kindes, das sich aus Klötzen eine Welt baut, über die es dann staunt, diese Welt zugleich enträtselt und verzaubert: das alles rechtfertigt es, dieses Buch als eine kleine literarische Sensation zu behandeln. Auch wenn es nervt.

Außer Moshe und Nana, die sich lieben und sich im Sex verlieren, treten noch auf: Anjali und die lesbische Liebe; Papa und die väterliche Liebe, die am Ende siegen wird; ein Gehirntumor; Milan Kundera; Stalin; Mao; Hitler; Ossip Mandelstam; Antonio Gramsci; Michail Bulgakow; Rudolf Höß; André Breton und der Rest seiner über Orgasmus räsonierenden Surrealisten. Diese Auftritte sind das Provozierende dieses Buches - und das Grotesk-Genialische. Die Ungeheuer des 20. Jahrhunderts und deren Opfer werden von Thirlwell benutzt, um seine Vorstellungen von Sex zu erklären, auf beiläufige Art, in einem freundlichen, unironischen Ton. Aber genau dieser Ton, diese Beiläufigkeit und diese Anmaßung, sie sind der eigentliche Gegenstand dieses Romans, der im dauernden Singsang zwischen Erzähler und Leser ins Feuilletonistische abrutscht und sich dann wieder mit einem Kunststück aus diesem Schlamm zieht. Es geht ihm um Moral, sagt Thirlwell, und doch ist die Geschichte ihm nur eine Wundertüte, aus der er sich bedient. Scheinbar. Tatsächlich hat in den letzten Jahren kein Schriftsteller so radikal und dabei so spielerisch darüber nachgedacht, was die Vermischung des Privaten und des Politischen bedeuten könnte. "Strategie" ist tatsächlich, wie der Verlag vollmundig meint, aus dem 21. Jahrhundert. Aber nicht als Liebesroman, sondern als Reflexion über das, was von der Geschichte des 20. Jahrhunderts bleiben wird - und vor allem, wie wir uns daran erinnern und wie wir darüber reden werden.

Der Sex, von dem Thirlwell erzählt, interessiert ihn also nicht besonders; hätte er seinen Roman "Sex" genannt, dann hätte man sagen können, daß "Sex" nicht von Sex handelt. Sondern von Politik.

GEORG DIEZ

Adam Thirlwell: "Strategie". Roman. Aus dem Englischen von Clara Drechsler und Harald Hellmann. S. Fischer, Frankfurt 2004. 320 S., 18 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr
" Eines der witzigsten, stilistisch elegantesten und absolut originellsten Debüts der letzten Jahre!"
The Times

"Ein faszinierender Roman, der Ihre sofortige Aufmerksamkeit verdient."
The Independent Die Begeisterung der Presse ist groß: Adam Thirlwells Roman "Strategie" (S. Fischer, ab 28.1. im Handel) erhält die Attribute "genialischer Coup", "eine kleine Sensation", "unfasslich komisch", "ein zartes Buch", "absolut verblüffend", "grotesk genialisch", "Kunststück".

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.01.2004

Vorlauter Kerl in übervoller Wanne
Nach der Überschwemmung: Heute erscheint Adam Thirlwells Debüt „Strategie”
Ob man mit Adam Thirlwells Debutroman „Strategie” etwas anfangen kann oder nicht, ist nicht so sehr eine Frage literaturkritischer Argumente als vielmehr eine des Temperaments. Wer es zum Beispiel unangenehm findet, einen Abend lang mit einer geistreichen, aber lauten und extrovertierten Person zu verbringen, die immerzu das Gespräch an sich reißt und deren lustvoll ausgelebter Narzissmus allenfalls durch spielerische Anfälle von Selbstironie abgefedert wird, der dürfte auch von „Strategie” ziemlich genervt sein. Denn Adam Thirlwell ist ein vorlauter Kerl, der jede Badewanne, in die er steigt, zum Überlaufen bringt. Man kann sich gut vorstellen, wie er zu Schulzeiten als Amok-Schwätzer verschrien war, während nur die Schlaueren begriffen, dass zu diesen Laberexzessen Verstand, ja Genie gehört.
Zwei Dinge haben Adam Thirlwell zu einem Medienereignis gemacht, noch bevor sein Roman in England erschienen war. Zum einen hatte die Literaturzeitschrift Granta ihn auf ihre renommierte Liste der besten britischen Autoren gesetzt zu einem Zeitpunkt, da von Thirlwell noch kein Buch erschienen war. Der 1978 geborene Oxford-Student hatte damals lediglich ein zwölfseitiges Prosastück (thematischer Schwerpunkt: Fellatio) in einer kleinen Literaturzeitschrift veröffentlicht. Zum anderen war es der allgemeinen Vorab-Aufmerksamkeit nicht abträglich, dass man hörte, es gehe da irgendwie dauernd um Sex.
Die Domina
Nun muss man aber überrascht einräumen – und dies verrät bereits etwas vom Charakter des Buches –, dass es bei Erscheinen der englischen Buchausgabe dann keineswegs die zahllos durchdeklinierten Sexszenen waren, die die Leserschaft und Kritik herausforderten und provozierten. Der wahre Stein des Anstoßes war vielmehr die Erzählerfigur und ihr alles an sich reißender Redegestus. Nun ist es nicht so, dass die Sexszenen gar nicht ins Gewicht fielen, keineswegs, aber die vorlaute, vereinnahmende, nie um eine Pointe verlegene, nichts der Urteilskraft des Lesers überlassende, vormundschaftliche Erzähl-Domina erschien manchem Rezensenten als die eigentlich pornographische Seite des Romans. Eine gleichsam intime Tyrannei, die den Leser warmherzig in den Arm nimmt, damit dieser vor lauter Jovialität gar nicht merkt, dass er keinen Schritt alleine tut. Ein Beispiel: Für die Handlung von „Strategie” spielt eine ménage à trois eine wichtige Rolle. Wo diese in ihren anatomischen wie psychologischen Komplikationen beschrieben wird, tritt der Autor keinem liberal-permissiven Leser zu nahe. Doch dann, fast am Ende des Buches, heißt es: „Eine ménage ist faszinierend. Sicherlich wisst ihr das mittlerweile auch. Ich glaube nicht, dass ich einen Menschen mögen könnte, der einer ménage à trois gleichmütig und unbeeindruckt gegenübersteht.” Durch diesen in der Tat charakteristischen Satz muss sich der Kritiker des Guardian dermaßen erpresst und unter Druck gesetzt gefühlt haben, dass er mit dem Diktum zurückschlug, er glaube nicht, dass er einen Menschen mögen könne, der sich von Thirlwells Buch verführen lasse.
So. Wir haben jetzt das Problem, das man mit diesem Buch haben kann, fair und ausführlich dargestellt. Jetzt kommt unsere eigene Meinung: Wir verbringen gerne Abende mit Menschen, die Badewannen zum Überlaufen bringen. Wir haben uns mit Thirlwells „Strategie” prächtig amüsiert. Seine Totalkontrolle über Stoff, Figuren und Leser ist die Kehrseite seiner Virtuosität: Wie ein Jongleur hat er alle seine Bälle immerzu im Griff. Dass der Leser dabei selbst zum Ball wird, halten wir für kein moralisches Problem, auch für keines der Selbstachtung. Das Ganze ist doch zu sehr ein großer Spaß, um als Wiedereintritt in die selbstverschuldete Unmündigkeit unter Beobachtung gestellt werden zu müssen.
Jetzt aber zu den Sexszenen. Die zwei Hauptfiguren heißen Moshe („Ich denke, Moshe wird euch gefallen”) und Nana („Ich denke, sie wird euch auch gefallen”). Moshe ist Theaterschauspieler, Nana eine sehr ernsthafte Studentin der Kunst- und vor allem Architekturgeschichte. Sie lernen sich kennen, und nun beginnt diese komplizierte wechselseitige Verquickung von Liebe und Sex. Damit ist um Gottes willen nicht gemeint, dass Liebe und Sex zusammengehörten. Die Sache ist viel intrikater. So vergeht etwa einige Zeit zwischen dem ersten Kuss der beiden und ihrer ersten richtigen Sexszene. Der Erzähler, dem nichts Menschliches fremd ist, hat auch die Erklärung, warum das so ist: „An der Wartezeit kann man erkennen, dass es dem Duo nicht nur um Sex geht.”
Soweit ist das noch überschaubar. Man wartet halt, reißt sich am Riemen, um die Innigkeit der eigenen Gefühle zu demonstrieren. Doch die Wartezeit sollte nicht übertrieben werden: „Vieles bei der Liebe hängt vom Sex ab. Liebe kann ohne Sex schwerlich überleben. Daher müssen Nana und Moshe, wenn sie sich wirklich lieben wollen, letztendlich zum Sex kommen. Das ist meine Theorie. Es war auch Nanas Theorie.” Das Problem ist nur, dass Nana eigentlich mit Sex nicht viel anfangen kann. Weil sie Moshe aber wirklich liebt und eben auch findet, dass Liebe ohne Sex allenfalls wie Ehre ohne Ruhm ist, ist sie voller guter Vorsätze. Wichtiger Kommentar des Erzählers, der wieder einmal dröhnend dazwischen fährt: „Wenn meine Figuren in diesem Buch Sex haben, dann wie alles, was sie tun, aus moralischen Erwägungen.” Und als Moralistin schenkt sich Nana nichts: Von Oral- über Analsex bis zum Fisting – jedesmal in seiner Mischung aus gutem Willen, Unbeholfenheit und kichernder Theatralik von Thirlwell sehr köstlich in Worte gefasst („Abwischen würde nicht aussehen, als sei sie hin und weg”).
Pflichterfüllung
Obwohl die Initiative meistens von Nana ausgeht, ist sie eher pflichtschuldig bei der Sache. Und das ist nicht schön. Auch für Moshe nicht, findet Nana. Und so regt sie besagte ménage an mit ihrer bisexuellen Freundin Anjali. Aber ein solcher Dreier ist psychologisch eine sehr verwickelte Sache – vor allem, wen keiner der Beteiligten einen der anderen verletzen will.
„Ich hasse Pornografie, ich hasse deren magischen Realismus”, schreibt Thirlwell verschmitzt. Tatsächlich ist sein komischer Roman mit den vielen Sexszenen ein Buch über Sex als Mittel ethischer Reflexion und Kommunikation. Wie ein französischer Moralist entdeckt er hinter dem Altruismus den Egoismus und hinter der Selbstdarstellung die Hingabe. Und er stellt fest, dass der Sex eigentlich das Unschuldigste ist – zur Perversion erblüht er erst, wo man ihn hingebungsvoll moralisiert. Das soll kein Einwand sein.
IJOMA MANGOLD
ADAM THIRLWELL: Strategie. Roman. Aus dem Englischen von Clara Drechsler und Harald Hellmann. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2004. 318 S., 18 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Ein "unglaubliches und vollkommen überzeugendes Buch" erblickt Rezensent Kolja Mensing in Adam Thirlwells "überraschendem Debüt". Er nennt den Roman über die Mittzwanziger Moshe, Nana und Anjali, die eine Dreiecksbeziehung eingehen und sich alle Mühe geben, im Bett miteinander Spaß zu haben, zudem ein "absolut zeitgemäßes Buch". Denn Thirlwell werfe einen "ernüchternden Blick auf die körperliche Liebe zu Beginn des 21. Jahrhunderts", wo Romantik nur eine "Frage der Strategie" und Sex ein zuweilen unterhaltsames, oft aber auch anstrengendes "Spiel um Dominanz" sei. Auch wenn Thirlwell recht unverblümt und über Seiten hinweg Bondage-Spiele, Analverkehr, Fisting und "andere stimulierende Praktiken für ein bis drei Personen" beschreibt, soll es in dem Buch nicht um Sex gehen, auch nicht um Liebe. Das jedenfalls schreibt der Autor auf Seite 27 und Mensing nimmt es ihm ab. Worum geht's dann? Darum, so Mensing, dass die Menschen "keine besonders intelligente Einstellung zum Egoismus haben" (Thirlwell) und sich lieber freiwillig der Selbstzerstörung aussetzten, als sich eine moralisch nicht einwandfreie Haltung nachsagen zu lassen.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Thirlwell vereint die essayistische Klarheit eines Montaigne mit dem trockenen Humor eines Buston Keaton." (The Times)

"Ein faszinierender Roman, der Ihre sofortige Aufmerksamkeit verdient." (The Indipendent)